Premierenberichte

"La Calisto" in Erfurt

14.03.2018 | Nachdem sich das Theater Erfurt in den letzten Jahren mit Claudio Monteverdi beschäftigt hat, ist nun Francesco Cavalli, ebenfalls ein Vertreter der frühen venezianischen Oper, an der Reihe – mit seiner Oper „La Calisto“, einer „wilden Komödie“, wie Regisseur Samuel Bächli im Interview erklärt. Calisto ist eine Nymphe, die – wie so viele andere – in die Fänge des liebestollen Jupiter und damit zwischen die Fronten der Eheleute Jupiter und Juno gerät. Schließlich landet sie als Sternbild am Himmel – immer noch besser, als als Bär, in den Juno die Nymphe zunächst verwandelt hatte, ihr Dasein zu...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Cottbus

12.03.2018 | „In Mozarts opulentem Theaterspiel „Don Giovanni“ wird geliebt, verheimlicht, verkleidet, verwechselt, maskiert und demaskiert – wie in einer Art Buffo-Oper, in der die Tragik hinter den Masken hindurchscheint.“ So schreibt es das Staatstheater Cottbus auf seiner Webseite zur Ankündigung der beliebten und viel gespielten Mozart-Oper. Cottbus‘ Intendant Martin Schüler inszeniert selbst – und nähert sich „eher leichtfüßig (…) – da wird geliebt, verkleidet, verwechselt, maskiert, demaskiert, und das immer mit Augenzwinkern“, so die Märkische Allgemeine. Dennoch bleibt es beim tragischen Ende;...Weiterlesen

"Ernani" in Mannheim

09.03.2018 | Verdis frühe Oper steht nur selten auf den Spielplänen der Theater. Vielleicht auch deshalb, weil die dicht gedrängte Handlung um den Titelhelden, seine Widersacher Silva und Don Carlo und die schöne Elvira gar nicht so leicht auf einer Opernbühne zu erzählen ist. In Mannheim inszenierte Yona Kim. „Obwohl sie mit großen Menschengruppen arbeitet, vernachlässigt Yona Kim die Personen im Einzelnen kaum“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Kim arbeitet mit einem raffinierten Bühnenbild, Schräge und Spiegel sorgen für spannende visuelle Effekte. „Es ist nicht erstaunlich, dass die Musik sehr...Weiterlesen

"My Fair Lady" am Staatstheater am Gärtnerplatz

07.03.2018 | Um Dialektstudien geht es bekanntermaßen in Frederick Loewes weltbekanntem Musical. Am Gärtnerplatztheater hat Intendant Josef E. Köpplinger nun eine „bayerische Fassung“ auf die Bühne gebracht – mit einem augenzwinkernden Blick ins Nachbarland Österreich, das ja sein Heimatland ist. 1984 stand „My Fair Lady“ zum ersten Mal auf dem Programm des Münchner Theaters. Damals spielte Cornelia Froboess die Eliza – jetzt ist sie als Mrs. Higgins wieder mit von der Partie. So schließt sich ein Kreis. „Josef E. Köpplingers Inszenierung von ‚My Fair Lady‘ macht das Münchner Gärtnerplatzpublikum...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Aachen

05.03.2018 | Mozarts „Don Giovanni“ lässt sich sehr unterschiedlich interpretieren. Joan Anton Rechi hat sich in Aachen entschlossen, auch die leichte, komödiantische Lesart zu berücksichtigen. Er lässt das Geschehen in einem Museum spielen, in einer Ausstellung von lauter (nackten) Männerbildern. Am Schluss findet sich der Frauenheld selbst als Skulptur in der Ausstellung wieder. Eine Assoziation zur aktuellen MeToo-Debatte liegt angesichts des Opernstoffes nahe, wird aber in Aachen nicht explizit angeheizt. „Rechi modelliert plastische Figuren, auch wenn sie irgendwie einsam wirken in all dem optischen...Weiterlesen

"Rigoletto" in Oldenburg

28.02.2018 | In der Inszenierung von Hinrich Horstkotte spielt die Zerrissenheit der Titelfigur eine zentrale Rolle: Dass er einerseits zynischer Hofnarr ist, der das menschen- und frauenverachtende Verhalten seines Herzogs nach Kräften befördert, andererseits liebender und besorgter Vater, zeigt sich unter anderem daran, dass er sein auf dem Rücken befestigtes „Herz“ an- und ablegt. Tochter Gilda sitzt im Rollstuhl und wird bekanntermaßen trotz aller Schutz-Bemühungen Rigolettos Opfer des Herzogs. „Das Oldenburgische Staatstheater inszeniert Verdis Oper „Rigoletto“ als düsteren Opernkrimi, der...Weiterlesen

"Tristan und Isolde" an der Berliner Staatsoper

26.02.2018 | Dmiitri Tcherniakovs Inszenierung von Wagners Oper ruft ein durchaus geteiltes Echo hervor. Nicht nur das Premierenpublikum mit deutlichen Buh-Rufen, auch die Kritiker haben einiges an dieser Deutung auszusetzen. Tcherniakov zeige das „Musikdrama als Buddhismus-Meditation“, so lesen wir bei BR-Klassik. Es beginnt jedenfalls in Party-Stimmung – auf einem Luxusschiff, auf dem sich die Gäste das Meer lediglich am Bildschirm anschauen können. Witziges stehe neben Einfallslosem, genialisch Aufblitzendes neben Banalitäten, schreibt die neue musikzeitung (nmz). Immerhin: „Trotz aller vorgebrachten...Weiterlesen

"Die weiße Rose" in Gera

23.02.2018 | „Ich bin nach wie vor der Meinung, das Beste getan zu haben, was ich gerade jetzt für mein Volk tun konnte.“ Mit diesem Zitat Sophie Scholls führt das Theater Altenburg-Gera in Udo Zimmermanns Oper über die Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl im Zweiten Weltkrieg ein. Zimmermanns Kammeroper bewege sich „zwischen musikalischem Aufschrei und innerer Stille“ lesen wir auf der Webseite anlässlich der Premiere in Gera. „Gewagtes Stück packend inszeniert“, titelt die Ostthüringer Zeitung. Lediglich zwei Figuren, Hans und Sophie Scholl, treten hier auf, dargestellt von Florian Neubauer und...Weiterlesen

"Das Rheingold" in Chemnitz

21.02.2018 | „Der Ring des Nibelungen“ aus weiblicher Sicht: dieses mutige Unterfangen hat sich das Theater Chemnitz auf die Fahnen geschrieben. Alle vier Abende des Wagnerschen Mammutwerks werden dort in diesem Jahr ihre Premiere erleben – alle vier inszeniert von unterschiedlichen Regisseurinnen. Den Anfang machte Verena Stoiber, und das tat sie mit großem Erfolg. Kapitalismuskritik, Bezüge zu heutigen Bauskandalen, Walhall hinter der (Berliner) Mauer. Ein Abdriften der Götterwelt in die des schnöden Mammons, des käuflichen Sex und des Konsumrausches. „Langeweile? Keine Sekunde! Spannungs- und...Weiterlesen

"Prima Donna" in Augsburg

19.02.2018 | Als „enfant terrible“ der zeitgenössischen Komponistenszene bezeichnet das Theater Augsburg Rufus Wainwright, dessen erste Oper dort seine deutsche Erstaufführung erlebte. Erzählt wird die Geschichte der alternden Operndiva Régine Saint Laurent, die bereits vor mehreren Jahren ihre Stimme verlor und nun ihr Comeback vorbereitet. Schließlich aber verzichtet sie auf eben dieses Comeback und beschließt das endgültige Ende ihrer Karriere. Ganz allein sitzt sie da und signiert „Autogrammkarten“, die niemand mehr haben will. Die Geschichte klingt nicht unbedingt spannend, das bestätigen auch die...Weiterlesen

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