"San Paolo" in Osnabrück

Osnabrücks Intendant Ralf Waldschmidt ist ebenso ein Fan des Filmemachers Pier Paolo Pasolini wie der Komponist Sydney Corbett. Da passt es gut, dass Corbett für seine – nach „Das große Heft“ bereits zweite für die westfälische Stadt komponierte – Uraufführung einen Stoff wählte, den Pasolini für einen nie gedrehten Film ausgesucht hatte: Die Lebensstationen des Apostels Paulus. Dabei geht es nicht nur um die Figur in ihrem historischen Ambiente, sondern auch um einen ins 20. Jahrhundert zeitversetzten Apostel und die Frage, wie er in dieser Zeit agiert hätte. Corbetts Musik sei „zusammengestellt aus vielen kleinen Klangereignissen, die sich im Laufe des Abends wiederholen“, so die neue musikzeitung (nmz). „Dazu ein Gesang, den Corbett nahezu gänzlich syllabisch angelegt hat.“ Auf der Bühne ein Spiel mit vielen kubusartigen Räumlichkeiten, dazu Videoprojektionen. Das Publikum in Osnabrück applaudierte lang anhaltend und offensichtlich sehr angetan von dem Abend. Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Susann Vent-Wunderlich als Giovanni detto Marco sowie den Opernchor des Theaters Osnabrück.

Zur Premierenübersicht