"Everest" in Hagen

1996 starben acht Bergsteiger bei einem Schneesturm am Mount Everest. Immer wieder kommen Menschen dort um. Trotzdem gibt es immer wieder Männer und Frauen, die den höchsten Berg erklimmen wollen. Davon handelt Joby Talbots Oper, 2015 uraufgeführt und nun vom Theater Hagen zur europäischen Erstaufführung gebracht. Nicht nur den Menschen, auch dem Berg selbst wollte Talbot mit seiner Musik eine Stimme geben. Das ist gelungen – und wurde in Hagen eindrucksvoll umgesetzt. Der besondere Ort des Geschehens veranlasst die Menschen (vier Protagonisten), sich existenzielle Fragen zu stellen, nicht nur nach Leben, Tod und Liebe, sondern auch nach dem richtigen Moment der Umkehr. Regisseur Johannes Erath legt die Handlung in ein Sanatorium im Gebirge; Assoziationen an Thomas Manns „Zauberberg“ liegen nahe. Von hier aus wird das Geschehen am Berg kommentiert. „Dem Hagener Theater ist ein echter Coup gelungen“, kommentiert der Opernfreund. Werk und Regie, Ensemble und Orchester träfen sich hier auf Augenhöhe zu einer mitreißenden Produktion, schwärmt die Westfalenpost; Talbot habe eine Choroper geschrieben. Der Chor stellt die Natur, den Berg dar. Der Rezensent des WDR ist begeistert von dessen Leistung: Der Chor habe eine extrem schwierige Chorparte zu bewältigen. „Es ist wirklich unfassbar, was die Leute in Hagen da leisten.“ „Ganz stark präsentiert sich auch der von Wolfgang Müller-Salow einstudierte Chor, der das Geschehen immer wieder kommentiert und die Figuren befragt“, so auch der Opernfreund, der bilanziert: „Diese Produktion muss man gesehen haben!“ Das Foto (Klaus Lefebvre) zeigt Morgan Moody als Beck Weathers (im Hintergrund) und den Chor des Theaters Hagen

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