Premierenberichte

"Frau Luna" in Dortmund

18.01.2018 | Drei Berliner, die auch in Dortmund ordentlich berlinern, machen sich im extra dafür gebauten Ballon auf den Weg zum Mond. Dort begegnen sie Frau Luna und Prinz Sternschnuppe, sie erleben den Mondball und sorgen für allerlei Unruhe und amouröse Verwicklungen zwischen Erd- und Mondbevölkerung. Am Schluss müssen sie allerdings erkennen, dass es auf dem Mond nicht anders zugeht als zu Hause. In Dortmund haben Regisseur Erik Petersen und Ausstatterin Tatjana Ivschina ein „opulentes Ausstattungsstück auf die Bühne gebracht“, wie die Ruhr Nachrichten berichten. Von einer „großartigen Inszenierung“...Weiterlesen

"Benzin" in Bielefeld

16.01.2018 | Emil Nikolaus von Rezniceks Oper erlebte erst 2010 ihre Uraufführung, obwohl er sie 1929 komponierte. Da es in diesem „heiter-fantastischen Spiel“ um ein die Welt umrundendes Luftschiff geht, fürchtete man Ende der 1920er-Jahre eine Verspottung des Luftschiffs „Graf Zeppelin“ und untersagte die Aufführung. Die Handlung orientiert sich an der Geschichte von Odysseus und Circe: Luftschiff-Kommandant Ulysses (!) Eisenhardt muss mit seiner Mannschaft wegen Treibstoffmangels auf einer Insel notlanden. Dort erfahren alle Mannen eine Verwandlung in Tiere; nur Eisenhardt hält den Verzauberungskünsten...Weiterlesen

"Don Pasquale" in Düsseldorf

13.01.2018 | Dass sich der alternde Hagestolz Don Pasquale in Donizettis Oper eine junge Frau wünscht, mag zur Entstehungszeit des Werks anstößig gewesen sein; heute würde das nicht mehr unbedingt irritieren. Der Konflikt zwischen Pasquale und der ihm angetrauten Norina, die aber eigentlich den Neffen des alten Mannes liebt, entzündet sich in der Inszenierung von Rolando Villazón denn auch nicht am Altersunterschied, sondern am unterschiedlichen Kunstgeschmack des Paares. Diese Idee gibt einiges her fürs Bühnenbild, auch für die Situationskomik auf der Bühne. Unter anderem streift ein stummer Kunstdieb...Weiterlesen

"Die Großherzogin von Gerolstein" in Hof

10.01.2018 | „Eine satirische Operette, in der er aufgeblasene Machthaber und säbelrasselnde Militärs aufs Korn nimmt“, sei Jacques Offenbachs Operette (die eigentlich eine opéra-bouffe ist), so das Theater Hof in seiner Programmankündigung. Regisseur Ansgar Weigner hat zur eigentlichen Handlung, einem Intrigenspiel um Macht und Liebe, in dem die Dummheit der Höflinge und Militärs keine geringe Rolle spielt, eine Rahmenhandlung erfunden, in der das Kind Antonia sich in das Geschehen um die Großherzogin hineinträumt. Sie „ersetzt“ Figuren aus ihrem Umfeld, den Vater, die verstorbene Mutter und die...Weiterlesen

"Jesus Christ Superstar" in Gelsenkirchen

08.01.2018 | Die Musik von Andrew Lloyd Webber ist, da sind sich die Kritiker einig, großartig – auch heute noch, bald 50 Jahre, nachdem das Musical, eigentlich eine „Rock-Oper", seine Uraufführung erlebte. „Ein besseres Musical wurde ab den 1960ern nicht mehr geschrieben“, kommentiert gar der Opernfreund. Und das Musiktheater im Revier erntete mit der Aufführung kurz vor Weihnachten in der Inszenierung von Intendant Michael Schulz begeisterte und lang anhaltende Beifallsovationen. Schulz setzt in dieser Spielzeit auf das Thema Religion, und die Darstellung der letzten Tage von Jesus Christus, seine...Weiterlesen

"Nabucco" in Ulm

04.01.2018 | Als hätten die Programmmacher des Theater Ulms geahnt, wie aktuell das Thema „Kampf um Jerusalem“ werden würde, setzten sie Verdis „Nabucco“ kurz vor Weihnachten auf den Spielplan. Und der Krieg eskaliert auf der Ulmer Bühne. Zuletzt sehen die Zuschauer Maschinengewehre und Handgranaten in den Händen der Gegner. Hier geht es um Religion, Macht, aber auch um Zwischenmenschliches. „Es ist aber das Drama eines Vaters, der sich nach der Liebe seiner Töchter sehnt, die wiederum um die Macht, um sein Erbe rivalisieren“, schreibt der Rezensent der Südwestpresse, der „eine prägnante Personenführung“...Weiterlesen

"Fidelio" in Mannheim

02.01.2018 | Nicht alle Kritiker sind voll des Lobes für Roger Vontobels Interpretation der – zugegebenermaßen nicht leicht zu inszenierenden – einzigen Oper Beethovens „Fidelio“ am Nationaltheater Mannheim. Vontobel führt einen zweiten Florestan ein, der – als Schauspieler – das ganze Geschehen auf der Bühne nur imaginiert oder träumt. Bühnenbildnerin Claudia Rohner hat einen riesigen düsteren Kubus über dem Geschehen platziert. Der Abend warte mit starken Bildern auf, so der Mannheimer Morgen. Und die Rheinpfalz schreibt: „Roger Vontobel hat für das Mannheimer Nationaltheater Beethovens einzige Oper ‚...Weiterlesen

"Rusalka" in Leipzig

22.12.2017 | Dvoráks „Rusalka“ sei „ein Märchen für Erwachsene von der Sehnsucht nach einer anderen Welt“, schreibt die Oper Leipzig, die die beliebte Märchenoper in einer Inszenierung von Michiel Dijkema auf die Bühne brachte. Inspiriert wurden der tschechische Komponist und sein Librettist von verschiedenen Märchen- und Sagenstoffen, darunter die „Kleine Meerjungfrau“ von Hans-Christian Andersen. Die Geschichte erzählt von zwei Welten: der Welt der Naturgeister wie Meerjungfrauen, Wassermännern oder Hexen, und der Welt der Menschen. Rusalka, die einen Prinzen liebt, muss schmerzvollst erleben, wie wenig...Weiterlesen

"Medea" in Stuttgart

20.12.2017 | Medea ist eine Außenseiterin. Schon Euripides schrieb im Jahr 431 v. Chr. ein bis heute auf den Theaterbühnen zu findendes packendes Drama um die Frau, die ihrer Familie um ihrer Liebe zu Jason willen das Goldene Flies raubt, mit ihm und den beiden Kindern über die Meere flieht, um dann schließlich von Jason verlassen zu werden, der eine andere heiratet, um wieder ein „Zuhause“ zu finden. Medea greift zur extremen Rachetat und ermordet nicht nur die neue Ehefrau, sondern auch die eigenen Kinder. Luigi Cherubini hat den Stoff zur Oper gemacht, in Stuttgart hat Peter Konwitschny inszeniert und...Weiterlesen

"Der Troubadour" in Essen

18.12.2017 | Der „Troubadour“ sei „Verdis vielleicht dunkelstes Werk“, schreibt das Aalto Theater Essen. Und: „Es ist hier in besonderem Maße das innere Drama der Figuren und nicht das Handlungsgerüst, das Verdi zu einer seiner beliebtesten Opern inspirierte.“ Es geht um zwei Brüder, die – ohne es zu wissen – in verschiedenen Lagern gegeneinander kämpfen, die darüber hinaus die gleiche Frau lieben. Es geht um dunkle Verstrickungen, das tragische Ende ist vorauszusehen. In Essen inszenierten Patrice Caurier und Moshe Leiser. Die Handlung, die ursprünglich (historisch) im 15. Jahrhundert angesiedelt ist,...Weiterlesen

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