Premierenberichte

"Pelléas und Mélisande" in Dresden

11.02.2015 | Düster ist diese Oper von Claude Debussy: Das zeigt auch das eindrucksvolle Bühnenbild von Alfons Flores. Die PEGIDA-geplagte Semperoper zeigt dieses „drame lyrique“ und hat mit der Inszenierung Àlex Ollé von der Theatergruppe La Fura dels Baus beauftragt. Die Planung geht noch auf Serge Dorny zurück, der ja mal Intendant in Dresden werden wollte… Pelléas, der heimlich Mélisande, die Frau seines Bruders liebt, erscheint hier als Jüngling mit weißen Haaren. „Das befremdet, verheißt Magie und Bühnenzauber, ein Regiekonzept jedenfalls, das eigene Wege geht“, schreibt die Welt, die diese...Weiterlesen

"Der Idiot" in Oldenburg

09.02.2015 | Erst zum zweiten Mal wurde Mieczysław Weinbergs Oper nach Dostojewskis Erzählung aufgeführt: nach dem Nationaltheater Mannheim hat sich jetzt das Oldenburgische Staatstheater an das Werk gemacht. Der Komponist ist mit seiner Oper „Die Passagierin“ erst vor einigen Jahren von den Bregenzer Festspielen wiederentdeckt worden und erlebt seither mit seiner großartigen Musik eine Renaissance. „Unglaublich! Da wird – was nun wirklich nicht alle Tage vorkommt – eine richtig gute Oper geschrieben, und es dauert fast drei Jahrzehnte, ehe sie den Weg auf die Bühne findet“, meint auch der Weser Kurier...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Neustrelitz

06.02.2015 | „Sie machen es dem charismatischen Frauenhelden nur allzu leicht, entwickeln sich jedoch zu wahren Erinnyen, als sie erkennen müssen, dass sie ihn nicht auf immer besitzen können.“ So beschreibt das Theater Neustrelitz die Frauen in ihrem Verhältnis zum Titelhelden der Mozartschen Oper. In der Inszenierung von Operndirektor Wolfgang Lachnitt ist Don Giovanni mehr als nur der Schwerenöter, der gewissenlose Frauenverführer. „Hinter der Fassade befindet sich (…) ein zutiefst trauriger, einsamer Mensch, der einfach nur gemocht werden will, aber vermutlich aus Bindungsangst selbst gar nicht...Weiterlesen

"Eugen Onegin" in Kiel

04.02.2015 | In der Kieler Inszenierung des „Eugen Onegin“ blickt die gealterte Tatjana zurück: auf ihre Begegnung mit Onegin, ihre „Liebe auf den ersten Blick“, auf den Brief, in dem sie ihm ihre Liebe gesteht, auf seine Zurückweisung. Später – das wissen wir, und das weiß auch Tatjana in ihrem Rückblick – wird er diese bitter bereuen. Für eine Erfüllung der gegenseitigen Gefühle ist es dann zu spät. So inszeniert Brigitte Fassbaender – erstmals als Regisseurin an das Haus im Norden verpflichtet – die Oper, die zu den erfolgreichsten Tschaikowskys zählt. Er hat sich hier für einen Stoff entschieden, der...Weiterlesen

"Lady Macbeth von " an der Deutschen Oper Berlin

02.02.2015 | Dorsche statt Mehlsäcke: Die Produktion von Schostakowitschs Oper an der Deutschen Oper Berlin wurde von der Oper Oslo koproduziert und spielt im hohen Norden. Die Oper steht erst seit Ende der 1970er-Jahre wieder vermehrt auf den Spielplänen (in Russland war sie nach Anfangserfolgen geächtet). Donald Runnicles hat sich schon früh um die Wiederbelebung gekümmert und das Werk nun in Berlin dirigiert. Mit enormem Erfolg: Publikum wie Kritiker reagierten begeistert. „Donald Runnicles dirigiert das Orchester der Deutschen Oper wunderbar dynamisch, er lässt die bedrohlichen Tiefen verzweifelt...Weiterlesen

"Doktor Schiwago" in Regensburg

29.01.2015 | Viel Beachtung fand die jüngste Uraufführung am Regensburger Theater: Der russische Komponist Anton Lubchenko hatte sich an Boris Pasternaks Monumentalwerk „Doktor Schiwago“ gewagt und es als große Oper vertont. Die Geschichte um den russischen Titelhelden, der die Wirren des ersten Weltkriegs und der kommunistischen Revolution erlebt und sich zwischen zwei Frauen nicht entscheiden kann, ist spätestens seit der Hollywood-Verfilmung bestens bekannt. In Regensburg gab es kurz vor der Premiere Knatsch zwischen Komponist, der gleichzeitig auch dirigierte, und Regisseur Silviu Purcarete, dessen...Weiterlesen

"Norma" in Wiesbaden

28.01.2015 | Offenbar bewerten die Rezensenten die Inszenierung dieser Wiesbadener „Norma“ durch Gabriele Rech positiver als das Premierenpublikum. Gab es von diesem viele Buhs für den szenischen Part des Abends, so berichtet zum Beispiel die FAZ von einem „eigenwilligen, einem mutigen Konzept“. Der Wiesbadener Kurier formuliert das so: Rech sei um „eine ernsthafte Aktualisierung des Stoffes bemüht und hat dafür eigentlich etwas mehr verdient als das Buhgewitter, das am Ende über das Regieteam hereinbricht“. „Bellinis politische Geschichte eines Aufstands deutet Regisseurin Rech psychologisch klug als...Weiterlesen

"Soldaten" in Osnabrück

26.01.2015 | Klar: Sowohl Karl-Theodor zu Guttenberg als auch Ursula von der Leyen müssen ihren Auftritt haben, wenn es um „Soldaten“ geht. In diesem Fall um diejenigen des Komponisten Manfred Gurlitt, die auf unseren Bühnen Seltenheitswert haben – obwohl die Musik eindringlich, die story aktuell ist. Das Theater Osnabrück hat diese „Soldaten“ nach dem Trauerspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz jetzt auf die Bühne gebracht. 1930 wurde die Oper in Düsseldorf uraufgeführt, seither ist sie mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden. Nicht nur verdienstvoll, sondern auch gelungen war der Vorstoß in...Weiterlesen

"Eugen Onegin" in Trier

23.01.2015 | „Je suis Charlie“: Das Theater Trier stellt den um die Welt gehenden Ausdruck der Solidarität derzeit seiner Homepage voran. „Je suis Charlie“ erklären auch Regisseur Sven Grützmacher und Dirigent Victor Puhl vor der Premiere von Tschaikowskis „Eugen Onegin“ am Theater Tier – und plädieren damit für die Freiheit der Kunst. Dann geht es zurück zum Anfang des 20. Jahrhunderts, die Zeit, in die Grützmacher das Geschehen um den Lebemann Eugen Onegin verlegt, einen Charmeur, der zunächst die wahre Liebe zurückweist und zu spät erkennt, was er versäumt hat. „Sven Grützmachers ‚Eugen Onegin‘ geht...Weiterlesen

"Perelà" in Mainz

21.01.2015 | „Perelà“ ist die vierte Oper des 1955 geborenen französischen Komponisten Pascal Dusapin und erlebte nun – nach der Uraufführung in Paris – seine deutsche Erstaufführung am Staatstheater Mainz. Perelà ist ein „uomo de fumo“, ein „Mann aus Rauch“, der durch den Schornstein an einen Königshof kommt, dort zunächst auf viel Interesse und Sympathie stößt, dann aber schuld sein soll an einer Selbstverbrennung und sich dann wieder „in Rauch auflöst“. „Die Deutsche Erstaufführung von Pascal Dusapins Oper ‚Perelà‘ ist am Staatstheater Mainz ein echter Coup“, bilanziert die Frankfurter Rundschau. Dies...Weiterlesen

Seiten

Premierenberichte abonnieren