Eva und Lilith: zwei Frauen des ersten Menschen Adam. Die eine, in der biblischen Geschichte dokumentiert, ist dem Manne untertan, die andere, die nur in außerbiblischen Dokumenten auftaucht, ist unabhängig, selbstbestimmt und dämonisch. In Peter Eötvös‘ Oper „Paradise Reloaded“ treffen sie aufeinander. Und Lucifer führt die beiden Frauen zusammen mit Adam vom Anfang der Geschichte bis in die Gegenwart. Große philosophische Fragen werden in den 90 Minuten abgehandelt. „‘Paradise Reloaded (Lilith)‘ regt zum Nachdenken an und ist nicht nur ein Stück für Freunde moderner Opern“, schreibt die Chemnitzer Morgenpost. Großes Lob gibt es für Risiko- und Experimentierfreude des Chemnitzer Theaters: „Chemnitz hat einmal mehr auf Wagnis gesetzt und damit seinen Ruf als innovatives Theater ausgebaut“, schreiben die Dresdner Neuesten Nachrichten. „Einmal mehr hat das Haus etwas riskiert“, ist in der neuen musikzeitung (nmz) zu lesen. Und der Einsatz hat sich gelohnt: Minutenlanger Beifall des Premierenpublikums und positive Pressestimmen belegen das. „Die Robert-Schumann-Philharmonie mit dem Eötvös-erfahrenen Frank Beermann am Pult und dem engagierten Sänger-Ensemble musizierten hervorragend“, hören wir im MDR. Die Inszenierung füge Musik und Bilder schlüssig zusammen und sei damit gute Oper im besten Sinne, schreibt die Freie Presse. Insgesamt ein höchst gelungener Opernabend. Das Foto (Dieter Wuschanski / Die Theater Chemnitz gGmbH) zeigt Eva Marie-Pierre Roy als Eva.