Premierenberichte

"La damnation de Faust" in Lübeck

19.01.2015 | Na sowas: Ein begeistert vom Lübecker Publikum gefeierter Regisseur erklärt in den Schlussapplaus hinein, er werde in Lübeck zukünftig nicht mehr inszenieren. Damit hat Anthony Pilavachi seinen kleinen Skandal. Und das, nachdem er eine Inszenierung von Berlioz‘ „La damnation de Faust“ abgeliefert hat, die nicht nur vom Publikum, sondern auch von den Kritikern einhellig gefeiert wurde. Seine hellhörige Inszenierung verwandele Berlioz´ unberechenbare romantische Klangfantastik (…) frappierend unmittelbar in szenische Impulse“, schreiben die Kieler Nachrichten. „‘La Damnation de Faust‘ war in...Weiterlesen

"Die Großherzogin von Gerolstein" in Eggenfelden

15.01.2015 | Satire pur ist diese Operette von Jacques Offenbach, die mit Militarismus, Kleinstaaterei und Provinzialismus und der Willkür der Mächtigen in einem Aufwasch abrechnet. Die Großherzogin findet Spaß am Kriegspielen. „Ah! Que j’aime les militaires!“ lässt sie die Soldaten wissen und schickt sie ins Feld. Amouröse Kapriolen tragen ihren Teil zur Spritzigkeit dieses Werkes bei, das nun in Eggenfelden am Theater an der Rott Premiere hatte. Eine Besonderheit: Rose Divine, alias Karl M. Sibelius, noch Intendant des Hauses (er wechselt in gleicher Funktion nach Trier), spielt die Hauptrolle der...Weiterlesen

"Maometto" in Rostock

14.01.2015 | „Inhaltlich widmet sich die Oper dem Konflikt zwischen Orient und Okzident, zwischen muslimischer und christlich geprägter Kultur und könnte kaum von größerer Aktualität sein.“ Das ist auf der Webseite des Volkstheaters Rostock in der Ankündigung zur konzertanten Version von Rossinis Oper „Maometto“ zu lesen, einem zu Unrecht so gut wie vergessenen Werk des großen Opernkomponisten. Es geht um den Krieg zwischen Venezianern und Muslimen, um Grausamkeit, Angst, Kampf – und um eine unerfüllbare Liebe zwischen dem muslimischen Kriegsherren Maometto und der Tochter des venezianischen Stadthalters...Weiterlesen

"Chess" in Pforzheim

07.01.2015 | Benny Andersson und Björn Ulvaeus, international erfolgreich mit ihrer Popgruppe ABBA, brachten 1986 das Musical „Chess“ auf die Bühne. Der Popsound der 1980er-Jahre ist auch in diesem Bühnenwerk unverkennbar; einige Musical-Songs schafften es unabhängig vom Werk in die Playlists, darunter vor allem „One Night in Bangkok“. In Pforzheim erlebte das Musical am Silvesterabend seine Premiere. Die nicht eben bühnen-prickelnde Geschichte von der Rivalität zwischen zwei Schachspielern wird angereichert durch eine veritable lovestory sowie durch die Thematisierung des in den 1980er-Jahren so...Weiterlesen

"Iphigenie en Tauride" in Kassel

05.01.2015 | Bevor Christoph Willibald Gluck sich 1779 der Iphigenie widmete, hatten bereits diverse Dichter und Komponisten Theater- und Opernwerke über den Stoff geschrieben: über die Geschichte der Geschwister Iphigenie, Orest und Elektra, die sich auch in ihrer Generation dem grausamen Atridenfluch nicht entziehen können. Iphigenie als Priesterin soll ihren Bruder töten… Die Vorgeschichte wird am Staatstheater Kassel durch eine Schauspielerin aus dem Off vorgetragen. Regisseurin Reinhild Hoffmann ist auch Choreografin. Als solche habe sie „präzise mit dem Chor und den Tänzern gearbeitet“, schreibt die...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Koblenz

05.01.2015 | Denjenigen, die am 1. Weihnachtsfeiertag Sehnsucht nach Kultur hatten, bot das Theater Koblenz die Premiere der „Zauberflöte“, eine Inszenierung, die ganzen Familien Freude machte. Zumal Anklänge an aus dem Fernsehen Bekanntes den Bogen zu Mozarts populärer Oper schlug: Die Sänger, die später auf der Bühnen zu sehen und zu hören waren, wurden zunächst aus dem Publikum oder auch aus den Reihen der Bühnenmitarbeiter „gecastet“. Das ging also überraschend los. Ein weiterer Regieeinfall von Cornelia Däuper: Die drei Damen sind nicht nur im Dienste der Königin der Nacht unterwegs, sondern „...Weiterlesen

"Königskinder" in Dresden

03.01.2015 | Engelbert Humperdinck ist vor allem durch seine auf und ab gespielte Märchenoper „Hänsel und Gretel“ bekannt. Wesentlich seltener gespielt wird seine Oper „Königskinder“, die – anders, als wir es von Märchen erwarten – kein Happy End aufweist. Was zunächst märchenhaft daherkommt (die handelnden Personen sind ein Königssohn, eine Gänsemagd, die ihn liebt, sowie eine waschechte Hexe), erweist sich als Geschichte einer Gesellschaft, die sich vom äußeren Anschein blenden lässt und das wahre Königspaar, das in Lumpen daherkommt, verstößt. „Wozu braucht diese Volksgemeinschaft einen König, sehnt...Weiterlesen

"Pariser Leben" in Hof

30.12.2014 | Jacques Offenbachs opera-bouffe „Pariser Leben“ wurde aus Anlass der Weltausstellung in Auftrag gegeben, die 1867 schon zum zweiten Mal in Paris stattfinden sollte. Bereits im Oktober 1866 konnte die Uraufführung dieser musikalischen Komödie stattfinden. Aufgrund des recht frivolen Charakters befürchteten die Veranstalter einen Skandal, der aber ausblieb. Vielmehr herrschte große Begeisterung über diese Posse, in der es um den Wunsch nach amourösen Abenteuern, um Verwirrung stiftende Verkleidungen und Vortäuschungen: es wird viel Schabernack getrieben in diesem Werk. Einfache Leute werden...Weiterlesen

"Die Csárdásfürstin" in Gelsenkirchen

27.12.2014 | Große Begeisterung in Gelsenkirchen, ausgelöst durch die Premiere der „ Csárdásfürstin“ am Musiktheater im Revier. Dietrich Hilsdorf inszenierte und ließ die gesellschaftlichen und politischen Momente dieser Operette von Emerich Kalman nicht aus. In einem Zug bzw. am Gleis platziert er das Geschehen. High Society fährt hier ebenso mit wie die Soldaten auf dem Weg in den Krieg. So schlägt die Inszenierung auch einen Bogen in die Gegenwart. Großartige Idee war die Einbeziehung des ehemaligen MIR-Ballettdirektors Bernd Schindowski, der den Abend durchchoreografierte. Lob und enthusiastischen...Weiterlesen

"La bohème" in Altenburg-Gera

22.12.2014 | In die Zeit der 1920er-Jahre hat Regisseur Anthony Pilavachi Puccinis Künstler-Oper verlegt. Die berührende Liebesgeschichte zwischen dem bettelarmen Rodolfo und der kranken, schließlich sterbenden Mimí, hat schon Generationen von Opernbesuchern begeistert. Jetzt hatte sie am Theater Altenburg-Gera Premiere. Die vier Künstler treten ganz in weiß auf. Einzige Farbe bringen ihre „Accessoires“ ins Bild, an denen sie zu erkennen sind. Die Sterbeszene findet nicht in der Gemeinschafts-WG statt, dort sind die vier bereits hinausgeflogen„ Wohl dem Haus, das mit dem eigenen Personal eine solche...Weiterlesen

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