"Phaedra" in Halle

Schon einmal waren Florian Lutz als Regisseur und Sebastian Hannak als Ausstatter an der Oper Halle erfolgreich: mit Christian Josts Oper „Die arabische Nacht“. Nun kehrten sie zurück, um Hans Werner Henzes „Phaedra“ zu inszenieren, die recht blutrünstige Geschichte um die zweite Frau des Theseus, die sich in dessen Sohn Hyppolit verliebt, von ihm aber nicht erhört wird und ihn daraufhin beim Vater verleumdet. 2007 an der Berliner Staatsoper uraufgeführt erlebte das Werk nun eine weitere Interpretation. „Die Inszenierung von Florian Lutz und seinem Ausstatter Sebastian Hannak spielt den schrägen Humor, die Groteske und den Schrecken der Oper genussvoll, mitunter schmerzvoll aus“, hören wir im Deutschlandfunk. In Henzes „Phädra“ sei alles Mythos, in Halle alles Gegenwart. „Und doch greifen die beiden Welten in dieser Neuinszenierung ineinander. Mit Präzision und Spielfreude machen Instrumentalisten und Sänger Henzes Klangfantasie lebendig.“ „So faszinierend die Szene und so suggestiv die am Anfang einmal wie eine Woge aus dem Graben hochfahrende und mit exotischem Schlagwerk verstärkte Staatskapelle unter Robbert van Steijn, so überzeugend sind die fabelhaften Protagonisten“, berichtet die neue musikzeitung (nmz). Das Fazit lautet dort: „Mit dieser mehrfach verschobenen und dann doch den widrigen budgetär-politischen Rahmenbedingungen abgetrotzten Produktion ist die Oper in Halle auf der Höhe der Zeit. Programmatisch, szenisch und musikalisch!“ Und im Deutschlandfunk klingt das so:Henze lebt. Die Oper lebt. Bravo.“ Das Foto (Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Anna Kolata) zeigt Ines Lex als Aphrodite, Robert Sellier als Hippolyt, Olga Privalova als Phaedra und Michael Taylor als Artemis.

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