Premierenberichte

"Luisa Miller" in Aachen

21.11.2014 | "Wir dürfen an dieser Stelle wieder einmal eine Lanze für die Kultur des Stadttheaters in unserem Lande brechen, die dafür sorgt, dass Ensembles wie das in Aachen zusammenwachsen können und den Raum gewähren, in dem sich Persönlichkeiten und Stimmen entwickeln." Dieser flammende Einlass der Aachener Zeitung gilt speziell der Premiere von Verdis "Luisa Miller" nach dem Schillerschen Drama "Kabale und Liebe", in dem die unschuldige Luisa - vergeblich - um ihre Liebe kämpft. Regisseur Mario Corradi hat das Geschehen in die Gegenwart und die Welt der Mafia verlegt. Luisas Vater ist Croupier in einer Spielbank - das wirkt in der Spielbank-Stadt natürlich. "Das ist - bei aller Tragik - auch ganz witzig", schreibt denn auch die Aachener Zeitung. Und: "Alles in allem (…) gelingt dem Regieteam eine runde Sicht auf die ‚Luisa Miller‘." Musikalisch gibt es großes Lob für alle Beteiligten. "Der von Andreas Klippert einstudierte und um den Extrachor erweiterte Opernchor überzeugt ebenso auf ganzer Linie wie das Sinfonieorchester Aachen, das unter der Leitung des Generalmusikdirektors Kazem Abdullah zu Höchstform aufläuft und einen fulminanten Verdi-Klang aus dem Graben ertönen lässt, ohne dabei die Solisten zuzudecken", lesen wir im Online Musik Magazin. Und noch einmal die Aachener Zeitung: "Der Chor agiert trotz Bühnenenge organisch, singt im übrigen tadellos." Foto: Carl BrunnWeiterlesen

"Jakob Lenz" in Stuttgart

19.11.2014 | "In diesem Königsdrama überlebt nur, wer auf der Klaviatur der Macht zu spielen versteht oder sich kompromisslos der Staatsräson beugt." So lesen wir es auf der Webseite des Theaters Bremerhaven, das sich an die Herausforderung gewagt hat, Verdis "Don Carlos" (in der kürzeren vieraktigen Fassung) auf die Bühne zu bringen. Regisseur Christian von Götz, gleichzeitig Bühnenbildner, zeichnet einen düsteren Rahmen um das Geschehen, in dem sich private und politische Interessen immer wieder vermischen. "Wie heute werden Menschen unvorstellbar verletzt [...]. Dass diese Verletzungen mit ihren Folgegefühlen wie Rache, Zorn, Angst dann allgemeingültig werden können, das leistet diese Inszenierung beispielhaft und spannend vom ersten bis zum letzten Takt", schreibt die Kreiszeitung. "Von Götz (…) wollte im ‚Don Carlo‘ das Romantische, das Schauerliche und das Unheimliche besonders betonen", kommentiert der "opernfreund". Musikalisch gelang der "Don Carlos" auch. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Partien aus dem Ensemble besetzt. "Man hört Sängerleistungen von allen, die allein eine Reise nach Bremerhaven lohnen würden", findet die Kreiszeitung. "Marc Niemann führte seine erste Opernpremiere als neuer Generalmusikdirektort zum glanzvollen Erfolg", urteilt die Nordsee-Zeitung. Und der opernfreund schreibt: "Chor und Extrachor sind beim Autodafé besonders gefordert. Jens Olaf Buhrow hat seine Sängerinnen und Sänger hörbar bestens vorbereitet." Foto: Heiko SandelmannWeiterlesen

"Don Carlos" in Bremerhaven

19.11.2014 | "In diesem Königsdrama überlebt nur, wer auf der Klaviatur der Macht zu spielen versteht oder sich kompromisslos der Staatsräson beugt." So lesen wir es auf der Webseite des Theaters Bremerhaven, das sich an die Herausforderung gewagt hat, Verdis "Don Carlos" (in der kürzeren vieraktigen Fassung) auf die Bühne zu bringen. Regisseur Christian von Götz, gleichzeitig Bühnenbildner, zeichnet einen düsteren Rahmen um das Geschehen, in dem sich private und politische Interessen immer wieder vermischen. "Wie heute werden Menschen unvorstellbar verletzt [...]. Dass diese Verletzungen mit ihren Folgegefühlen wie Rache, Zorn, Angst dann allgemeingültig werden können, das leistet diese Inszenierung beispielhaft und spannend vom ersten bis zum letzten Takt", schreibt die Kreiszeitung. "Von Götz (…) wollte im ‚Don Carlo‘ das Romantische, das Schauerliche und das Unheimliche besonders betonen", kommentiert der "opernfreund". Musikalisch gelang der "Don Carlos" auch. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Partien aus dem Ensemble besetzt. "Man hört Sängerleistungen von allen, die allein eine Reise nach Bremerhaven lohnen würden", findet die Kreiszeitung. "Marc Niemann führte seine erste Opernpremiere als neuer Generalmusikdirektort zum glanzvollen Erfolg", urteilt die Nordsee-Zeitung. Und der opernfreund schreibt: "Chor und Extrachor sind beim Autodafé besonders gefordert. Jens Olaf Buhrow hat seine Sängerinnen und Sänger hörbar bestens vorbereitet." Foto: Heiko SandelmannWeiterlesen

"La Wally" in Mannheim

15.11.2014 | Alfredo Catalanis "La Wally" kommt sehr selten auf deutsche Bühnen. Die Oper beruht auf dem Roman "Die Geier-Wally" von Wilhelimine von Hillern: ein moderner Heimatroman. Die Wally erhebt sich gegen ihren Vater und wird zum Symbol der emanzipierten Frau. In Mannheim entwickelt sich die Geschichte vom Berlin der 60er- und 70er-Jahre mit Studentenrevolten und Bader-Meinhof-Figuren im 1. Akt ins Jahr 1989 im zweiten und bis in die Gegenwart im dritten. "Was lässt sich mit dieser Geschichte und ihrem Rührpotential heute noch anfangen? Viel!!! Ruft Tilman Knabes Inszenierung", so die neue musikzeitung. Und der Mannheimer Morgen berichtet, Knabe erweise sich "als exzellenter Storyteller, der mit filmischen Realismus und akribischer Personenführung keine Sekunde Langweile entstehen lässt". "Ein bewegter, bewegender und inszenatorisch starker Auftakt in die Opernsaison, ein Abend, der uns einiges in Sachen Frau vor Augen führt", so das Gesamturteil des Mannheimer Morgens. "Großartig sang der von Anton Tremmel einstudierte Chor des Nationaltheaters", schreibt außerdem die Rhein-Neckar-Zeitung. Und auch der "opernfreund" weiß zu berichten: "Bestens präsentierte sich der von Anton Tremmel einstudierte Chor." Das Foto (Hans Jörg Michel) zeigt Ludmila Slepneva als Wally, Roy Cornelius Smith als Hagenbach und den Chor des Nationaltheaters Mannheim.Weiterlesen

"Le prophète" in Braunschweig

12.11.2014 | Der 150. Todestag Giacomo Meyerbeers findet wesentlich weniger Widerhall auf den Spielplänen deutscher Theater als die Jubilare Wagner (2013) und Strauss (2014). Das Theater Braunschweig wagte sich jetzt aber an die große Choroper "Le prohpète", die dritte in der Reihe historischer Opern nach "Robert le Diable" und "Les Huguenots". Es geht, so die Ankündigung des Theaters, um Fragen, die immer wieder von Brisanz sind: "Unter welchen Umständen zeigt sich ein Volk anfällig für populistische Parolen? (…) Und wie funktioniert die Manipulation von Massen?" "Große Oper in Braunschweig. Eine richtig gut gelungene Produktion", schreibt das Online Musik Magazin (OMM). Die Bühne ist karg gestaltet. Nicht allen Kritikern gefällt das - wohl aber offenbar dem jubelndem Publikum. Musikalisch überzeugte neben anderen der Chor: "Da kommen volkstümliche Tänze und Märsche voller Verve, dürfen die Chöre sich kraftvoll verströmen, Kinder lieblich säuseln", schreibt die Deutsche Bühne. Das OMM: "Das Staatsorchester ist bestens disponiert und der große Chor ausgesprochen gut einstudiert, ausgewogen im Klang und sicher in allen Stimmen, was bei einem selten gespielten Werk mit umfangreichen Chören nicht selbstverständlich ist." Das Foto (Volker Beinhorn) zeigt Arthur Shen als Jean, Chor und Extrachor des Staatstheaters Braunschweig.Weiterlesen

"Peter Grimes" am Münchner Gärtnerplatztheater

10.11.2014 | "Wir Münchner befinden uns seit über einem Jahr im Opernwunderland", schreibt die Münchner Abendzeitung. Und meint damit natürlich auch die Staatsoper… In diesem konkreten Fall aber geht es um das Gärtnerplatztheater, das "Peter Grimes" in einem seiner Ausweichquartiere, dem Prinzregententheater, auf die Bühne brachte. Eine "insgesamt sehr runde, packende Aufführung" hat der Rezensent erlebt. "Was an diesem gelungenen Abend über die Bühne ging, war atmosphärisch dicht gedrängtes, packendes und eindringliches Musiktheater auf hohem Niveau", schreibt der "opernfreund" und betont ebenfalls, dass das Theater den Vergleich mit der Staatsoper nicht zu fürchten braucht. Peter Grimes ist hier ein schon vom Vater gequälter Mensch - und wird als Täter wie Opfer gleichermaßen dargestellt. Wie immer in "Peter Grimes" spielt der Chor eine Hauptrolle. "Auf hohem Niveau bewegte sich der von Jörn Hinnerk Andresen hervorragend einstudierte Chor", berichtet der opernfreund. "Der Chor drängte vor lauter Singlust das sehr transparent, farbig und mit ein paar unwesentlichen Wacklern spielende Orchester des Gärtnerplatztheaters bisweilen in den Graben zurück", urteilt gar die Abendzeitung. Und: "Wert verlieh dem auch durch zwei Pausen langen Abend zunächst der von Jörn Hinnerk Andresen einstudierte Chor", meint die neue musikzeitung. Fazit: Dem Theater gelang ein "fulminante Start in die neue Spielzeit" (opernfreund). Das Foto (Thomas Dashuber) zeigt Frances Lucey als Niece 1, Juan Carlos Falcón als Bob Boles, Ann-Katrin Naidu als Mrs. (Nabob) Sedley, Holger Ohlmann als Ned Keene und den Chor.Weiterlesen

"Rigoletto" in Annaberg-Buchholz

Foto Dirk Rückschloß
09.11.2014 | Die Oper hieß ursprünglich „Le Maledizione“: Der Fluch. Giuseppe Verdi und sein Librettist Francesco Maria Piave mussten ihn zensurbedingt verändern. Aber der Fluch wohnt der Handlung inne. Am Ende ist der innig liebende Vater, der seine Tochter eigentlich schützen will, schuld an ihrem Tod. Der Hofnarr des 19. Jahrhunderts wird in der Inszenierung von Tamara Korber ein rotnasiger Clown der Gegenwart. „Die Inszenierung (…) sorgte für Transparenz in der Handlung, und das Bühnenbild samt Kostümen (…) setzten den dafür adäquaten ästhetischen Rahmen“, berichtet das Annaberger Wochenblatt. Noch enthusiastischer urteilt die Freie Presse: „Regisseurin Tamara Korber hat es verstanden, den Opernklassiker zu einem emotionalen Erlebnis zu machen, und dabei alle Möglichkeiten genutzt, die das kleine Haus bietet.“ Abgesehen vom erkältungsbedingt geschwächten Jason-Nandor Tomory in der Titelrolle stieß das Sänger-Ensemble auf viel Lob. Ebenso der Chor: „Unerwähnt darf keinesfalls der Chor bleiben. Unter der hervorragenden Leitung von Uwe Hanke agierte und sang ein reiner Männerchor intrigant, harmonisch, relativ präzise und voluminös“, findet das Annaberger Wochenblatt. Und die Freie Presse schreibt: „Keinen geringen Anteil am Erfolg des ‚Rigoletto‘ haben neben den Musikern auch die Herren des Chores und des Extrachores, die unter der bewährten Leitung von Uwe Hanke eine außerordentlich sehens- und hörenswerte Leistung bieten.“ Das Fazit lautet hier: „Das Eduard-von-Winterstein-Theater bringt einen großartigen ‚Rigoletto‘ auf die Bühne – fesselnd und begeisternd." Das Foto (Dirk Rückschloß) zeigt Mitglieder des Chors, Frank Unger als Herzog von Mantua, Jason-Nandor Tomory als Rigoletto und Bettina Grothkopf als Gemahling des Grafen von Ceprano.Weiterlesen

"Die Sache Makropulos" an der Bayerischen Staatsoper

05.11.2014 | Und noch einmal Janácek. Diesmal mit "Die Sache Makropulos" an der Bayerischen Staatsoper. Erzählt wird von der aufgrund eines einst eingenommenen Elixiers immer jungen Sängerin Emilia Marti, die ihrer ewigen Jugend längst überdrüssig ist. Vor allem aber der immer gleichen Annäherungsversuche diverser Männer, die sich ihrer Schönheit nicht entziehen können. "Die Anlage der Elena als Mischung aus Boxen-Luder, Maximilianstraßen-Modepuppe und Sharon-Stone-‚Basic-Instinct‘-Imitat gelang Nadja Michael perfekt", schreibt die neue musikzeitung. Elena befreit sich schlussendlich durch Freitod. Anders als bei Janácek vorgesehen, verbrennt die junge Sängerin Krista die Rezeptur, welche erneute ewige Jugend verspricht, nicht. Die Folge: Sie wird zukünftig von eben jener Eiseskälte umgeben sein, von der sich Emilia soeben befreit hat. "Árpád Schillings Inszenierung widmet sich den Figuren mit hingebungsvoller Liebe, Details und kleinen Gesten", lobt die Münchner Abendzeitung. Nicht alle Kritiker teilen diese Meinung voll und ganz. Alle sind sich aber einig über die überragende Qualität des Orchesters. "Dirigent Tomas Hanus leitet das Bayerische Staatsorchester mit Präzision und Leidenschaft", ist im Bayerischen Rundfunk zu hören. Und die nmz schreibt: "Zu Recht gefeiert wurde der eigentliche Held des Abends: Dirigent Tomáš Hanus." Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt Tara Erraught als Krista und Nadja Michael als Emilia Marty sowie Mitglieder des Ensembles, des Chores und der Statisterie.Weiterlesen

"Verlobung im Traum" in Karlsruhe

Foto: Markus Kaesler
31.10.2014 | Viel beachtet fand am Badischen Staatstheater die Premiere der Oper "Verlobung im Traum" von Hans Krása - nach Dostojewskis Novelle "Onkelchens Traum" - statt. Die Begeisterung war einhellig und bezog sich sowohl auf die Wiederentdeckung einer quasi unbekannten Oper wie auf die Realisierung. Als "entarteter" Komponist wurde Krása von den Nazis ermordet, seine Musik verschwand großenteils in der Versenkung. Aber "Verlobung im Traum" "hat das Zeug zum modernen Publikumsrenner", wie die Rheinpfalz schreibt. "Hier wurde nun eines der unbekannten Meisterwerke des 20. Jahrhunderts entdeckt, und man spürte die Überraschung des begeisterten Premierenpublikums", berichtet die Frankfurter Rundschau. Erzählt wird eine Farce über einen betagten Fürsten, zur Heirat mit einer jungen schönen Frau getrieben, welche aber einen anderen liebt. "Einen vergnüglichen und zugleich sehr bereichernden Opernabend, der völlig zurecht üppig umjubelt wurde", berichten die Badischen Neuesten Nachrichten. Und die Pforzheimer Zeitung reiht sich ein in den "Chor" der Begeisterten: "Die Badische Staatskapelle unter Justin Brown und der Opernchor (Leitung: Ulrich Wagner) sind mit Engagement bei der Sache."Weiterlesen

"Katja Kabánova" in Meiningen

Foto: Michael Reichel
31.10.2014 | Leos Janácek hat sich in seinen Opern oft auf weibliche Charaktere konzentriert. So auch in seiner "Katja Kabánova", die von der Sehnsucht einer jungen Frau erzählt, welche davon träumt, der Enge ihrer dörflichen und häuslichen Gemeinschaft zu entfliehen. Allerdings vergeblich. Von ihrer mächtigen Stiefmutter, die auf sie eifersüchtig ist und den schwachen Sohn nicht "freigibt", kann sie sich am Schluss nur durch Selbstmord befreien. Ansgar Haag hat in Meiningen Regie geführt - mit Erfolg. Er "greift in seiner recht realistischen Inszenierung die Anliegen von Janá[<&#269;>]ek auf", findet das "opernnetz". Ansgar Haags Konzept sei aufgegangen, "vor allem, weil er ein phänomenales Ensemble beisammen hat", schreibt die neue musikzeitung. Die Thüringer Allgemeine berichtet von einer "aus einem guten qualitativen Guss daherkommenden Aufführung" und weiß auch Gutes vom Orchester zu berichten: "Philippe Bach und die Meininger Hofkapelle (…) musizierten diesen Janácek mit Empathie und recht schönen Klangfarben." Das Premierenpublikum feierte neben den Solisten "auch die übrigen Mitwirkenden, wie den sanft klingenden Chor der Landleute, die Statisten und vor allem das Regieteam" (opernnetz).Weiterlesen

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