Premierenberichte

"Paradise reloaded (Lilith)" in Chemnitz

07.04.2015 | Eva und Lilith: zwei Frauen des ersten Menschen Adam. Die eine, in der biblischen Geschichte dokumentiert, ist dem Manne untertan, die andere, die nur in außerbiblischen Dokumenten auftaucht, ist unabhängig, selbstbestimmt und dämonisch. In Peter Eötvös‘ Oper „Paradise Reloaded“ treffen sie aufeinander. Und Lucifer führt die beiden Frauen zusammen mit Adam vom Anfang der Geschichte bis in die Gegenwart. Große philosophische Fragen werden in den 90 Minuten abgehandelt. „‘Paradise Reloaded (Lilith)‘ regt zum Nachdenken an und ist nicht nur ein Stück für Freunde moderner Opern“, schreibt die...Weiterlesen

"Rusalka" in Pforzheim

01.04.2015 | Ähnlich wie Wagners Rheintöchter treiben die Nixen in der Pforzheimer „Rusalka“ mit dem Wassermann ihre Spielchen. Eine von ihnen ist Rusalka, die Mensch werden möchte, weil sie sich in einen menschlichen Prinzen verliebt hat. Die alte Geschichte ist schon vielfach erzählt worden. Anton Dvorak hat sie vertont und ein weiteres Mal gezeigt, dass Nixe und Mensch aus verschiedenen Welten kommen, ihre Liebe hat keine Aussicht auf Erfolg. „Noch immer gibt es Opernbesuche mit Augenblicken, die so schön sind, dass man sich alltagsvergessen in seinen Theatersessel zurücklehnt und vor Glück weinen...Weiterlesen

"Bluthochzeit" in Bremerhaven

01.04.2015 | Federcico Garcia Lorcas „Bluthochzeit“ ist weltweit bekannt, die gleichnamige Oper des ungarischen Komponisten Sandor Szokolay dagegen nicht, obwohl sie im Heimatland Szokolays durchaus zum Repertoire gehört. Das Stadttheater Bremerhaven hat diese Rarität nun auf den Spielplan gesetzt. Eine Frau zwischen zwei Männern, die verfeindeten Familien angehören. Am Ende töten sich beide gegenseitig, und die Frau muss ein Leben in Ächtung führen. Das ist die Geschichte. Die Reaktionen auf die Bremerhavener Aufführung sind begeistert. „Ungemein sensibel spürt Andrzej Woron, der für Regie und...Weiterlesen

"Rigoletto" in Erfurt

29.03.2015 | Regisseur Rupert Lummer hat das Geschehen von Verdis „Rigoletto“ in Erfurt in die 1940er-/1950er-Jahre der Vereinigten Staaten verlegt. Hier ist der Rassenhass deutlich spürbar, die Übermacht der Weißen über die Schwarzen, welche sie des Nachts, eingehüllt in weiße Kapuzenumhänge, gnadenlos jagen. Diese Klu-Klux-Klan-Atmosphäre durchzieht das Geschehen auf der Erfurter Bühne. Der schwarze Hofnarr Rigoletto ist mittendrin und weiß, dass er sich seiner Stellung niemals sicher sein kann. In Erfurt gab der südafrikanische Sänger Siyabulela Ntlale seinen Einstand und sang den Rigoletto so...Weiterlesen

"Phaedra" in Halle

26.03.2015 | Schon einmal waren Florian Lutz als Regisseur und Sebastian Hannak als Ausstatter an der Oper Halle erfolgreich: mit Christian Josts Oper „Die arabische Nacht“. Nun kehrten sie zurück, um Hans Werner Henzes „Phaedra“ zu inszenieren, die recht blutrünstige Geschichte um die zweite Frau des Theseus, die sich in dessen Sohn Hyppolit verliebt, von ihm aber nicht erhört wird und ihn daraufhin beim Vater verleumdet. 2007 an der Berliner Staatsoper uraufgeführt erlebte das Werk nun eine weitere Interpretation. „Die Inszenierung von Florian Lutz und seinem Ausstatter Sebastian Hannak spielt den...Weiterlesen

"Die Braut von Messina" in Magdeburg

24.03.2015 | „Die Braut von Messina“ des tschechischen Komponisten Zdeněk Fibich wurde 1884 in Prag uraufgeführt. 131 Jahre später erlebte sie nun in Magdeburg ihre deutsche Erstaufführung. Fibich stand im Schatten berühmterer Zeitgenossen. Seine Oper wurde aber nun mit viel Wohlwollen aufgenommen. Isabella von Messina möchte ihre beiden verfeindeten Söhne miteinander versöhnen und außerdem kundtun, dass deren totgeglaubte Schwester lebt. Eine Prophezeiung hatte seinerzeit geweissagt, dass diese Beatrice das Ende des Geschlechts verursachen würde. Beide Brüder verlieben sich nun in die unbekannte „Braut...Weiterlesen

"Jesus Christ Superstar" in Regensburg

20.03.2015 | „Du hast sie alle unter Feuer gesetzt. Sie denken, sie haben den neuen Messias gefunden. Und sie werden Dich schlagen, wenn sie herausfinden, dass sie sich getäuscht haben.“ Judas schreit diesen Vorwurf heraus: sein innerer Konflikt ebenso wie der Konflikt zwischen ihm und Jesus stehen im Zentrum von Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“, das jetzt am Theater Regensburg Premiere hatte. Es geht aber auch um die Liebe der Maria Magdalena zu Jesus und um die politischen Ränkespiele rund um die Kreuzigung. Lloyd Webbers kongeniale Musik ist in Regensburg gut umgesetzt worden – durch eine...Weiterlesen

"Hamlet" in Bielefeld

16.03.2015 | Die Oper „Hamlet“ gehört zu den größten Erfolgen des heute wenig bekannten Komponisten Ambroise Thomas. Zu seinen Lebzeiten wurde sie weltweit gespielt. Dann verschwand sie nach und nach von den Spielplänen, um erst Anfang der 1990er-Jahre wieder aufzutauchen. Allerdings kaum in Deutschland. Schon deshalb war es ein Verdienst des Bielefelder Theaters, das Werk auf den Spielplan zu setzen. Die Handlung ist bekannt. Thomas schrieb dazu Musik nach der Tradition der „grand opéra“ und wagte als erster Opernkomponist die Verwendung eines Saxofons. Regie führt in Bielefeld Andrea Schwalbach, die –...Weiterlesen

"Hattrick" am Münchner Gärtnerplatztheater

14.03.2015 | „Hattrick“ – das sind im Ballsport drei aufeinanderfolgende Treffer durch einen Spieler. Im Münchner Gärtnerplatztheater sind diese Spieler die Choreografen Jo Strømgren, Marco Goecke und Jacopo Godani mit ihren „Drei Fußballstücken“ in der Reithalle. Fußball und Ballett: Da gibt es viele Gemeinsamkeiten, die sportliche Höchstleistung etwa, die den Protagonisten abverlangt wird, eine Form von Körperkult oder auch die „Vermarktung“ des physischen Könnens. „Fußball als massentaugliches Ballett, Ballett als bedingungsloser Leistungssport – was letztlich fasziniert, ist das Können im Spiegel des...Weiterlesen

"Der Troubadour" in Freiburg

12.03.2015 | Die beiden Regisseure des Freiburger „Troubadour“, Rudi Gaul und Heiko Voss, sind eigentlich Filmemacher. Das merkt man dieser Inszenierung durchaus an. Cineastisch geht es hier teilweise zu: „Verdi geht ins Kino“, schreibt die Badische Zeitung. „Die seelischen Verwerfungen einer aus den Fugen geratenen Familie, wie wir sie in beinahe jeder Verdi-Oper eindringlich vorgeführt bekommen, führen im 1853 uraufgeführten ‚Troubadour‘ schier ins Bodenlose.“ So kündigt das Freiburger Theater die Premiere an. In der Tat: Azucena will die Hinrichtung ihrer Mutter rächen, entführt den Sohn des Grafen von...Weiterlesen

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