Premierenberichte

"Siegfried" in Leipzig

22.04.2015 | „Dieser Komponist gehört in dieses Opernhaus… und in diese Stadt“, erklärt Leipzigs GMD Ulf Schirmer im Gespräch mit Leipzig-Fernsehen. Also macht er Wagners „Ring“ zur Chefsache und hat nun auch den „Siegfried“ dirigiert. Seine Partnerin in der Regie ist erneut Rosamund Gilmore, die auch die beiden ersten Abende inszenierte. Dass sich Richard Wagner explizit gegen Ballett in seinen Opern ausgesprochen hat, kümmert die Regisseurin nicht weiter. Wie in den vorangegangen Abenden setzt sie Tänzer als mythische Wesen ein. Ästhetisch mag das gefallen, die berichtenden Rezensenten allerdings halten...Weiterlesen

"Fidelio" in Würzburg

21.04.2015 | „Fidelio“ – Ludwig van Beethovens einzige Oper, in der er seine Vorstellungen von Freiheit, Gerechtigkeit und seinen Glauben an das „Gute im Menschen“ manifestieren wollte, hatte am Mainfrankentheater Premiere. Leonore, verkleidet als Mann, verdingt sich beim Kerkermeister Rocco, um ihren Gatten Florestan zu befreien, der unschuldig hinter Gittern sitzt. Diese Gitter sind auf der Würzburger Bühne omnipräsent. Bei der Inszenierung von Stephan Suschke scheiden sich die Urteile. Während die Fränkischen Nachrichten berichten: „Ausgesprochen wohltuend wirkt dabei, dass die Regie nicht gegen die...Weiterlesen

"Parsifal" in Karlsruhe

19.04.2015 | Großer Jubel am Badischen Staatstheater: Wagners „Parsifal“, inszeniert von Keith Warner, wurde vom Premierenpublikum mit großer Begeisterung aufgenommen. Gleiches gilt für die zahlreichen Medienvertreter, die in ihren Berichten geradezu ins Schwärmen geraten. „Die ‚Parsifal‘-Saison wird diesmal vielleicht gekrönt, jedenfalls angeführt von einer außergewöhnlichen Neuproduktion, die der britische Richard-Wagner-Spezialist Keith Warner für das Staatstheater Karlsruhe inszeniert hat“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Warner ziele dabei „ins ganz Große“, habe aber dennoch jede Szene so...Weiterlesen

"Die Entführung aus dem Serail" in Coburg

15.04.2015 | Die beiden Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka verlegen die Coburger „Entführung“ in eine Schule, genauer in das „west-östlich Collegium“, womit die Verbindung zur Opern-Handlung schon hergestellt ist. Konstanze und Blonde, Belmonte und Pedrillo sind hier Pennäler, die ihre Teenagerträume und -lieben aus- und erleben. Ein Wagnis, das gelingt. Die Inszenierung könne sich stimmig zwischen Komödie und Tragödie auspendeln, berichtet die Neue Presse: „So unartig und ungezogen ist selten mit einer Mozart-Oper umgegangen worden, und noch seltener hat dies dem Werk so gut getan...Weiterlesen

"Jenufa" in Aachen

13.04.2015 | Die düstere Geschichte um die junge Frau Jenufa, deren Mutter das Baby der Tochter ermordet, um ihr die Schande zu ersparen und eine Heirat zu ermöglichen, und zwei Brüder, die Jenufa lieben, hatte im Theater Aachen Premiere. „Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen großen Leistungen auch kleinere Häuser mit dem eigenen Ensemble in der Lage sind“, schreibt der Opernfreund. Nur Linda Ballova, die Darstellerin der Jenufa, kam als Gast, alle anderen Rollen konnten durch Ensemblemitglieder besetzt werden. Regisseur Michael Helle enthielt sich aller Folklore. „Es ist keine spektakuläre...Weiterlesen

"Dialog der Karmeliterinnen" in Hildesheim

10.04.2015 | Die Oper beruht auf einem historischen Ereignis: 1794 wurden 16 Karmeliter-Schwestern im französischen Compiègne hingerichtet, weil sie ihre Gelübde nicht brechen wollten. Gertrud von le Fort machte daraus 1931 die Erzählung „Die letzte am Schafott“, George Bernanos schrieb über den Stoff ein Theaterstück, das die Grundlage für das Opernlibretto Francis Poulencs war. 1957 wurde die Oper in Mailand uraufgeführt und gilt heute als eines der bedeutendsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts. Nun erlebte die Oper ihre Hildesheimer Erstaufführung in einer Inszenierung von Eike Gramss, womit das...Weiterlesen

"Paradise reloaded (Lilith)" in Chemnitz

07.04.2015 | Eva und Lilith: zwei Frauen des ersten Menschen Adam. Die eine, in der biblischen Geschichte dokumentiert, ist dem Manne untertan, die andere, die nur in außerbiblischen Dokumenten auftaucht, ist unabhängig, selbstbestimmt und dämonisch. In Peter Eötvös‘ Oper „Paradise Reloaded“ treffen sie aufeinander. Und Lucifer führt die beiden Frauen zusammen mit Adam vom Anfang der Geschichte bis in die Gegenwart. Große philosophische Fragen werden in den 90 Minuten abgehandelt. „‘Paradise Reloaded (Lilith)‘ regt zum Nachdenken an und ist nicht nur ein Stück für Freunde moderner Opern“, schreibt die...Weiterlesen

"Rusalka" in Pforzheim

01.04.2015 | Ähnlich wie Wagners Rheintöchter treiben die Nixen in der Pforzheimer „Rusalka“ mit dem Wassermann ihre Spielchen. Eine von ihnen ist Rusalka, die Mensch werden möchte, weil sie sich in einen menschlichen Prinzen verliebt hat. Die alte Geschichte ist schon vielfach erzählt worden. Anton Dvorak hat sie vertont und ein weiteres Mal gezeigt, dass Nixe und Mensch aus verschiedenen Welten kommen, ihre Liebe hat keine Aussicht auf Erfolg. „Noch immer gibt es Opernbesuche mit Augenblicken, die so schön sind, dass man sich alltagsvergessen in seinen Theatersessel zurücklehnt und vor Glück weinen...Weiterlesen

"Bluthochzeit" in Bremerhaven

01.04.2015 | Federcico Garcia Lorcas „Bluthochzeit“ ist weltweit bekannt, die gleichnamige Oper des ungarischen Komponisten Sandor Szokolay dagegen nicht, obwohl sie im Heimatland Szokolays durchaus zum Repertoire gehört. Das Stadttheater Bremerhaven hat diese Rarität nun auf den Spielplan gesetzt. Eine Frau zwischen zwei Männern, die verfeindeten Familien angehören. Am Ende töten sich beide gegenseitig, und die Frau muss ein Leben in Ächtung führen. Das ist die Geschichte. Die Reaktionen auf die Bremerhavener Aufführung sind begeistert. „Ungemein sensibel spürt Andrzej Woron, der für Regie und...Weiterlesen

"Rigoletto" in Erfurt

29.03.2015 | Regisseur Rupert Lummer hat das Geschehen von Verdis „Rigoletto“ in Erfurt in die 1940er-/1950er-Jahre der Vereinigten Staaten verlegt. Hier ist der Rassenhass deutlich spürbar, die Übermacht der Weißen über die Schwarzen, welche sie des Nachts, eingehüllt in weiße Kapuzenumhänge, gnadenlos jagen. Diese Klu-Klux-Klan-Atmosphäre durchzieht das Geschehen auf der Erfurter Bühne. Der schwarze Hofnarr Rigoletto ist mittendrin und weiß, dass er sich seiner Stellung niemals sicher sein kann. In Erfurt gab der südafrikanische Sänger Siyabulela Ntlale seinen Einstand und sang den Rigoletto so...Weiterlesen

Seiten

Premierenberichte abonnieren