Premierenberichte

"Thebans" in Bonn

26.05.2015 | Julian Anderson ist ein britischer Komponist, der sich mit seiner Oper „Thebans“ nicht weniger vorgenommen hat, als die ganze Geschichte des unglücklichen Ödipus in Musik umzusetzen. Nach einem Libretto von Frank McGuinness erzählt die Oper in drei Teilen zunächst vom jungen Ödipus, der seinen Vater tötet und die eigene Mutter heiratet, dann die Geschichte der Antigone, die sich gegen den Onkel Kreon zur Wehr setzt und schließlich – in „verkehrter Reihenfolge“ – vom Tod des Ödipus, der dabei von der Tochter Antigone begleitet wird. „Ein großer Wurf“ sei dieses Werk, hören wir im...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Ulm

22.05.2015 | Benjamin Brittens Oper finde sich zu selten auf den Spielplänen, schreiben die Rezensenten anlässlich der Ulmer Premiere. Das scheint sich aber derzeit zu ändern. Dass das Werk nun auch in Ulm Premiere feiern durfte, wurde dankbar aufgenommen. Die Augsburger Allgemeine berichtet von der „sehr sehenswerten“ Inszenierung Matthias Kaisers. Und die Südwestpresse findet: „Also, das muss man erleben. Man darf dem Theater Ulm nur dankbar sein, dass es diese auf jeden Fall bedeutendste Oper eines britischen Komponisten auf den Spielplan setzte“. Und: „Daniel Montané und den Philharmonikern gelang in...Weiterlesen

"Carmen" in Osnabrück

20.05.2015 | Georges Bizets Oper gehört zu den meistgespielten auf den Bühnen der ganzen Welt. Dabei konnte der Komponist selbst den großen Erfolg seines Werks gar nicht mehr erleben: Die Oper um die Männer verführende Schönheit Carmen brauchte ein wenig Anlauf, um sich in die Herzen der Menschen zu spielen. Als der Durchbruch gelang, war Bizet schon nicht mehr am Leben. Die Herausforderung, aus dem so bekannten Werk immer wieder etwas Spannendes und Neues zu machen, ist groß. In Osnabrück ist das jetzt gelungen. „„Adriana Altaras’ schlüssige Inszenierung mit einem überzeugendem Ensemble und einer...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Krefeld-Mönchengladbach

18.05.2015 | Begeisterte Stimmen über die Premiere von Benjamin Brittens großer Oper, in der dem Chor ein großer Part zufällt, verkörpert er doch den dem Fischer Peter Grimes immer stärker zusetzenden Mob, der sich schließlich zur Lynchjustiz zusammenrottet. In Krefeld lässt Roman Hovenbitzer einen stummen Puppenspieler „die Strippen ziehen“. „Ein wunderbar eindringlicher ‚Peter Grimes‘ ist am Theater entstanden“, meint die Rheinische Post. „Mit ihrer Arbeit treffen Hovenbitzer und sein Team ihr Publikum ins Herz.“ „Diese raue Geschichte so theatralisch verfremdet zu sehen wie jetzt in Mönchengladbach,...Weiterlesen

"Matsukaze" in Kiel

15.05.2015 | Die Hauptfiguren im japanischen Nô-Theater sind oft Geister von Toten. So auch in Toshio Hosokawas Oper, die von den Schwestern Matsukaze und Murasame erzählt; beide geistern in der Sehnsucht nach dem toten Geliebten durch die Welt und werden am Ende durch das Gebet eines Mönchs erlöst. Regisseur Matthias von Stegmann hat in Kiel allerdings eine eigene Deutung dieser Erlösung präsentiert: Die Schwestern töten sich hier gegenseitig. „Das künstlerische Team um den Regisseur Matthias von Stegmann und den Dirigenten Leo Siberski verdient sich den großen Premierenbeifall und die vielen Bravo-Rufe...Weiterlesen

"Cosí fan tutte" in Greifswald

13.05.2015 | „Die alte Ordnung ist außer Kraft gesetzt.“ Das schreibt das Theater Vorpommern angesichts der Premiere von Mozarts Oper in Greifswald. Und: „Mozart komponierte im Revolutionsjahr 1789 mit ‚Così fan tutte‘ seinen ganz eigenen Sturm auf die Bastille.“ Denn es ist ja nicht nur heiteres Verwechslungsgeplänkel, das in „Cosí fan tutte“ die Zuschauer vergnügen soll. Es geht auch um das Nachdenken über Treue und Vertrauen, über gesellschaftliche Konventionen – und über die „wahre Liebe“. Auch in Greifswald hat Regisseur Horst Kupich die Geschichte über die beiden Liebespaare, die – in Versuchung...Weiterlesen

"Moses und Aron" an der Komischen Oper Berlin

11.05.2015 | Das ist mal eine „echte“ Chor-Oper. Und Barrie Kosky hat den Chor in Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ stark gefordert. Das Ergebnis begeisterte die Kritiker durch die Bank und trieb sie zu Lobeshymnen, von denen hier einige zitiert seien. „Die fabelhafte Leistung des von David Cavelius sorgfältigst einstudierten Chores kann gar nicht überschätzt werden“, berichtet der Deutschlandfunk. Im Tagesspiegel lesen wir, dass diese Oper zum Triumph des Chores werde: „Von David Cavelius einstudiert, blüht die Leistung der Chöre, ihre Artikulationskunst zwischen rhythmischem Sprechen und Singen. Sie...Weiterlesen

"Die Meistersinger von Nürnberg" in Mainz

08.05.2015 | „Komische Oper“ nannte Richard Wagner seine „Meistersinger“ zunächst, entfernte die Gattungsbezeichnung dann aber wieder. Denn hier geht es zwar auch um einen in Teilen heiteren Sängerwettstreit, vor allem aber um die „Reflexion über Innovation und Tradition in der Kunst“ (Webseite des Staatstheaters). Immerhin: „Ein heiteres Spiel mit Tiefen, das mit weit über vier Stunden seine Längen hat, in manchen Passagen aber von bemerkenswerter Dichte ist“, beschreibt das Darmstädter Echo. In der Frankfurter Rundschau (FR) lesen wir von einem „zutiefst munteren Abend“. Allerding entdeckt der Rezensent...Weiterlesen

"Boris Godunow" in Darmstadt

06.05.2015 | Modest Mussorgskijs „Boris Godunow“ erzählt vom Auf- und Abstieg eines russischen Herrschers. Die Befreiung von seinem usurpatorischen Joch am Ende der Geschichte lässt das Volk jubeln, aber ein „Gottesnarr“ weiß es besser: der Nachfolger, der sich der Macht ebenso wie Boris unrechtmäßig bemächtigt hat, wird es nicht besser machen. Regisseur Christian Sedelmayer hat sich für eine konventionelle Deutung entschieden, was bei Publikum wie Kritikern mit mäßiger Begeisterung aufgenommen wird. Vor allem aber ist Mussorgskijs Oper eine Choroper. Ein „musikalisches Volksdrama“ hat er sie selbst...Weiterlesen

"The Rake's Progress" in Schwerin

04.05.2015 | Tom Rakewell ist ein junger Mann, dem das Leben und die Liebe offenstehen. Heirat mit der geliebten Frau, eine anständige Stellung, ein sicheres Leben: All dies verwirft er zugunsten der Hoffnung auf schnelles Geld und ein Leben in Freiheit. Dass er dabei einen Pakt mit dem Teufel schließt, der zum Schluss (wie Teufel es nun mal tun), seine Seele verlangt, stört ihn dabei zunächst nicht. Igor Strawinsky wurde durch eine Kupferstichserie des englischen Malers William Hogarth zu dieser Oper inspiriert, die 1951 ihre Uraufführung erlebte. Nun hatte sie in Schwerin Premiere – erstmals in der...Weiterlesen

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