Premierenberichte

"The Cold Trip" in Mainz

15.01.2020 | „Eine wachsende soziale Kälte breitet sich aus, greift in unser Innerstes und lässt uns frösteln“. Das lesen wir in der Werkbeschreibung des Staatstheaters Mainz zu „The Cold Trip“, ein „Hörtheater“ mit Werken von Franz Schubert und Bernhard Lang. Die „wachsende soziale Kälte“ kennen wir aus Schuberts „Winterreise“. Bernhard Lang hat den Liederzyklus stilistisch vielfältig und mit englischen Texten „ins Heute übersetzt“, so das Theater. Mittels Loops und Sampling überschreibt er die Schubert-Lieder und vermittelt damit eben diese Kälte. Beteiligt ist auch das Mainzer Geräuschensemble, das die...Weiterlesen

"Cendrillon" in Ulm

14.01.2020 | Und noch eine Version des „Aschenputtel-Märchens“: Das Theater Ulm hat sich für Jules Massenets „Cendrillon“ nach dem französischen Märchenüberlieferer Charles Perrault entschieden. Hier gibt es weder blutige Fersen noch abgeschnittene Zehen, stattdessen eine gute Fee, die dem von Stiefmutter und -schwestern getriezten Mädchen hilft. Statt Grausamkeiten sprühe diese Version „viel mehr vor Zauberei und Poesie als die der Brüder Grimm“, berichtet das Theater in seiner Programmbeschreibung. „Cendrillon“ sei eine Oper über die Kraft der Träume und das Erwachsenwerden. Das Ulmer Premierenpublikum...Weiterlesen

"La Cenerentola" in Bremerhaven

09.01.2020 | Das Märchen vom armen schönen Mädchen, das von Stiefmutter und Stiefschwestern schlecht behandelt und als Magd missbraucht wird, kennt viele Ausformungen: ihr Name ist Cinderella, Cendrillon, Aschenputtel oder Cenerentola. Immer spielt der passende Schuh eine wichtige Rolle, mit dessen Hilfe der schöne Prinz die „wahre Braut“ heimführen kann. Das Ende des Märchens sieht jeweils unterschiedliche Schicksale für den Rest der Familie vor. Gioachino Rossini hat aus dem Stoff der „Cenerentola“ eine anrührende Oper mit durchaus humoristischen Momenten gemacht. Am Stadttheater Bremerhaven erlebte sie...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Karlsruhe

07.01.2020 | „Und trotzdem sympathisiert Mozart mit diesem Don Giovanni“, lesen wir auf der Webseite des Badischen Staatstheaters, wo Mozarts viel gespielte Oper im Dezember Premiere hatte. Nicht nur Mozart, sondern auch die meisten anderen Protagonisten fühlen sich immer wieder, wenn auch ambivalent, zu diesem Schürzenjäger hingezogen. „In Karlsruhe wird die Geschichte eines Niedergangs erzählt, und Visser und der Titelheld, Konstantin Gorny, erzählen sie so kraftvoll, dass man kaum umhinkommt, Don Giovanni zu mögen“, berichtet die Frankfurter Rundschau. Regisseur Floris Visser verlegt die Handlung in...Weiterlesen

"Ludwig II." in Regensburg

20.12.2019 | Vor zwanzig Jahren wurde „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ im extra für das Stück gebauten Musicaltheater am Forggensee in Füssen – „am Originalschauplatz“ – uraufgeführt. In einem bombastischen Bühnenbild konnte das Publikum einzelne Szenen aus dem Leben des „Kini“ erleben. Wirtschaftlich ging das Abenteuer in Füssen nicht gut aus, so dass irgendwann der Vorhang fiel. Nun, zum 80. Geburtstag des Komponisten Franz Hummel, wurde das Werk erstmals an einem Stadttheater gespielt. Regensburgs Intendant Jens Neundorff von Enzberg fand, dass Hummel in Bayern gespielt werden müsse. Hummel...Weiterlesen

"Weiße Rose" in Schwerin

18.12.2019 | „Nicht schweigen, nicht mehr schweigen“: Das liest das Publikum des Mecklenburgischen Staatstheaters zu Beginn der Aufführung auf dem Vorhang – und am Ende ist der gleiche Schriftzug wieder zu sehen. Die Oper zeigt die letzten Stunden von Hans und Sophie Scholl vor ihrer Hinrichtung. „Erschütternde Einblicke ins Innere der verwundeten Seelen dieses ganz besonderen Geschwisterpaares“ gebe das Werk von Udo Zimmermann, so das Theater auf seiner Webseite. „Ihr Schrei nach Freiheit und Frieden verhallt im Angesicht ihres Opfergangs – und wird so zur eindringlichen Mahnung an uns.“ Es gibt keine...Weiterlesen

"Der Kaiser von Atlantis" in Altenburg

16.12.2019 | Eine mehr als traurige Entstehungsgeschichte umgibt diese Kammeroper von Viktor Ullmann: Er schrieb das Werk 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt und starb kurz darauf in Auschwitz. „Außergewöhnliche Entstehungsgeschichte, außergewöhnliche Umsetzung“, kommentiert die Leipziger Volkszeitung. Das Material konnte gerettet werden; erst 1975 wurde die Oper in Amsterdam uraufgeführt. Nun wurde sie im Theaterzelt Altenburg gespielt. Es geht um den Tod, der seinen Job nicht mehr machen will, was zum Chaos im Reich des kriegführenden Kaisers führt. Erst der „Deal“ zwischen Kaiser und Tod (...Weiterlesen

"Lucia di Lammermoor" in Darmstadt

13.12.2019 | Marcos Darbyshire war eigentlich gar nicht vorgesehen als Regisseur für Gaetano Donizettis Belcanto-Oper. Er sprang für den erkrankten Dirk Schmeding ein, übernahm viel von dessen und Bühnenbildners Robert Schweers Konzept, konnte aber auch noch eigene Ideen verwirklichen. Er geht, laut FAZ, „davon aus, dass die Familie Ausgangspunkt der Traumata ist“. Deshalb tauchen auch Lucias und Enricos Eltern auf, die im Libretto eigentlich nicht vorkommen. Und Lucias Vertrauter Raimondo wird zum kleinen Bruder des Geschwisterpaars. „Es gibt wohl neben Julia und Desdemona keine andere Figur, die so...Weiterlesen

"Die verkaufte Braut" in Pforzheim

11.12.2019 | Eine „Geschichte über das Erwachsenwerden und die Entdeckung der eigenen Identität“: So beschreibt das Theater Pforzheim die Komische Oper von Bedřich Smetana, die dort ihre Premiere erlebte. Mit dieser Oper avancierte Smetana zum Nationalkomponisten Tschechiens. Regisseur Gregor Horres sieht die Aktualität des Stücks in der Frage, „wie man umgeht mit Spiel und Schein: Was sind wir wirklich? Was geben wir vor zu sein?“ Es geht um drei junge Menschen in einer Dorfgemeinschaft. Aber, so Horres, „in dieser Gemeinschaft finden diese drei jungen Menschen keinen Halt“. Und: „Man könnte dies fast...Weiterlesen

"Tristan und Isolde" in Hildesheim

09.12.2019 | Zur Wiedereröffnung des umgebauten Hauses setzte das Theater für Niedersachsen „Tristan und Isolde“ auf den Spielplan: ein Wagnis, das gelungen ist. Zunächst bestätigen die Kritiker, dass sich die Akustik durch den Umbau deutlich verbessert hat. Und Wagners Oper von Liebe und Tod gelingt in Hildesheim. Regisseur Tobias Heyder setzt eine Kajüte aus Holz auf die Bühne und „nutzte die beengten Verhältnisse des Hauses als Vorteil“, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet. Hier habe sich „ein wirklich packendes Kammerspiel“ entfaltet. „Die große Stärke der Inszenierung ist die...Weiterlesen

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