"Rusalka" in Oldenburg

„Rusalka“ ist das Märchen von der „kleinen Seejungfrau“, die sich in einen Prinzen verliebt, aber schließlich glücklos ist. Vielfach wurde der Stoff erzählt, Antonín Dvořák hat eine Oper daraus gemacht, die ganz unterschiedlich gedeutet werden kann. Am Oldenburgischen Staatstheater hat Hinrich Horstkotte inszeniert. „Das märchenhafte Element scheint mir nur Folie für die Schilderung des sehr traurigen Schicksals eines Individuums zu sein, das in einem ihm fremden, feindlichen Umfeld nicht leben kann, auch wenn es das so gerne möchte“, erklärt er in einer Ankündigung des Theaters. Er verlagert das Geschehen in die Zeit der Entstehung der Oper, in das auslaufende 19. Jahrhundert – und in einen schäbigen Hinterhof, aus dem sich Rusalka befreien will. Das tragische Ende: Sie tötet erst den geliebten Prinzen, dann sich selbst. „Dafür findet der Regisseur Hinrich Horstkotte, der auch für das Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich zeichnet, eindrucksvolle und auch wunderschöne Bilder“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). Der Regisseur schaffe „eine psychologisch differenzierte Innenwelt“. „Das Oldenburgische Staatsorchester vollbringt unter Vito Cristofaro ein kleines Wunder. So farbenreich, so ausdrucksvoll und so klangschön wie hier musiziert wird, erlebt man es nicht alle Tage“, schreibt der Weser Kurier. Der Opernfreund ergänzt: „Der von Thomas Bönisch und Piotr Fidelus einstudierte Chor rundet den guten Eindruck von der musikalischen Präsentation eindrucksvoll ab.“ Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Lada Kyssy als Rusalka und Jason Kim als Prinz.

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