Premierenberichte

"Lohengrin" in Hannover

24.09.2025 | Die Niedersächsische Staatsoper in Hannover eröffnete die neue Saison mit Richard Wagners „Lohengrin“. „So, wie Richard Wagners Oper die historische Figur von Heinrich I. mit der Legende um den heiligen Gral verbindet, martialische Chöre mit ätherischen Klängen, verbindet Richard Brunel in seiner Inszenierung die Frage nach dem Zusammenhang von Macht und Gerechtigkeit mit tiefenpsychologisch inspirierten Bildern.“ So führt das Haus die Oper in der Programmbeschreibung ein. Das Vogel-Motiv spielt in der Inszenierung eine wichtige Rolle. Gleich zu Beginn, dann später in Form von Vogelkäfigen...Weiterlesen

"Der goldene Drache" in Hagen

20.09.2025 | Zum Auftakt der neuen Spielzeit hat das Theater Hagen ein neues Format entwickelt: „closeUP“ lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Bühne sitzen – und damit mitten im Geschehen. „Theater hautnah“ ist das und vermittelt eine ganz neue Perspektive auf das Bühnengeschehen. Gestartet wurde das Format mit Peter Eötvös‘ Musiktheater „Der goldene Drache“ nach dem gleichnamigen Drama von Roland Schimmelpfennig, 2024 von Eötvös in Musik umgesetzt. Das Orchester sitzt in diesem Fall dort, wo sonst das Publikum sitzt, also vor der Bühne. „Der goldene Drache“ erzähle „von den Schicksalen derer,...Weiterlesen

"Agrippina" in Halle

03.07.2025 | Drei Stunden beste Opernunterhaltung könne man in Halle mit Händels Oper erleben, so das Online Musik Magazin (OMM). Nicht alle Kritiker äußern sich enthusiastisch über diese Premiere im Rahmen der Händel-Festspiele Halle, das Publikum mit viel Beifall und stehend Ovationen aber schon. „Eine flippige Komödie der überdimensionalen Egos in einer dysfunktionalen First Family brachte dem 24-jährigen Händel den Durchbruch in Italiens Opernszene“, so berichtet es die Oper Halle in der Programmankündigung. Halles Intendant Walter Sutcliffe führt Regie und hält das Textbuch zur Oper für „eines der...Weiterlesen

"Rusalka" in Düsseldorf

02.07.2025 | Die kleine Meerjungfrau von Hans-Christian Andersen oder die slawische Volkssage als Basis für Antonín Dvořáks „Rusalka“: Immer geht es um eine junge Frau, die sich „hinaus in die Welt“ wünscht und sich nach der Liebe sehnt. An der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf inszeniert Vasily Barkhatov. Das „Meer“ ist hier ein strenges Kloster, in dem die Titelheldin unglücklich und gefangen ist. Sie bricht aus, trifft einen jungen Mann, mit dem sie aber – nicht auf diese Welt vorbereitet und nicht in sie passend – nicht glücklich werden kann. Die Bühne in Düsseldorf wechselt überzeugend zwischen...Weiterlesen

"Carmen" in Würzburg

26.06.2025 | George Bizets Oper gehört heute zu den meistgespielten auf deutschen und internationalen Bühnen. Die Uraufführung allerdings überzeugte Publikum und Kritik noch nicht. „‘ Carmen‘ markiert den Höhepunkt der Auseinandersetzung Bizets mit der ‚Opéra comique‘, der Oper mit gesprochenen Dialogen, und zugleich den Bruch mit der Gattung“, schreibt das Theater Würzburg. Regie führte hier Till Kleine-Möller, der in Würzburg zuletzt die „Rocky Horror Picture Show“ inszenierte. Im Video erklärt er, dass in den vielen Opern, die Femizide zeigten, die Frauenfiguren kaum Gelegenheit hätten, sich selbst zu...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Nürnberg

24.06.2025 | Auf einer lateinamerikanischen Plantage spielt dieser „Holländer“in der Regie von Anik Rutkofsky. Damit wird der Kolonialismus thematisiert. Die Figur der Senta erfährt eine besondere Deutung als „eine Frau, die sich nicht in diese Gesellschaft einpassen will und ihren eigenen Weg findet“, so das Staatstheater Nürnberg. Inspiration für diese Senta seien surrealistische Malerinnen wie Leonora Carrington oder Frida Kahlo gewesen, schreibt das Regie-Team im Programmheft. Rutkofsky habe diesen „Fliegenden Holländer“ wenn schon nicht umgekrempelt, so doch in manchen A Aspekten in Bereiche...Weiterlesen

"Il Giasone" in Münster

19.06.2025 | Der Raub des Goldenen Vlies, der Jason in der Sage so wichtig ist, gerät in dieser Oper von Francesco Cavalli ein wenig aus dem Blick. Zu sehr ist er mit seinen diversen Liebesabenteuern beschäftigt, die (und nicht nur seine) in der Oper und auf der Bühne des Theaters Münster deutlich derb thematisiert werden. Die Oper war zu Lebzeiten des Komponisten eine der meistgespielten. Heute ist sie nur sehr selten zu sehen. 1649 in Venedig uraufgeführt, bewegt sie sich zwischen Commedia dell’arte und der neuen musikalischen Gattung der Oper, zwischen Komik und Tragik. In Münster begnügt sich...Weiterlesen

"Der Liebestrank" am Staatstheater am Gärtnerplatz in München

17.06.2025 | Eine Zitrone statt der aufgehenden Sonne, ein Dulcamara im Elvis-Look, Kostüme aus den 70ern: Dirk Schmeding hat in seiner Inszenierung von Gaetano Doinzettis Opern-Lustspiel nichts unversucht gelassen, sein Publikum zu amüsieren. Mit Erfolg: Kritiker wie Publikum geraten ins Schwärmen nach dieser Opernpremiere am Gärtnerplatz. „Der Liebestrank“ sei eine der schönsten heiteren italienischen Belcanto-Opern voll liebevoller Menschlichkeit und augenzwinkernder Spritzigkeit“, schreibt das Theater in seiner Einführung. Die Oper sei „pure Lebensfreude“, erklärt Schmeding im Interivew. Aber auch: „...Weiterlesen

"Pique Dame" in Dessau

12.06.2025 | Ist dieser Hermann ein Verliebter, der für seine Liebe und ein gemeinsame Zukunft mit seiner Lisa zum Spieler wird? Oder ein spielsüchtiger Verlierer, dem der Gewinn über alles geht – und der schließlich darüber den Tod findet? Am Anhaltischen Theater Dessau-Roßlaus gehe es vor allem um einen „Blick in die Psyche eines traumatisierten Mannes, der keinen Rückweg ins Leben findet, sondern in der Sackgasse des Spielkasinos endet“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). „Pique Dame“ sei „ein russisches Gesellschaftsdrama, welches Tschaikowskis leidenschaftlichen Kompositionen eine psychologische...Weiterlesen

"Jenůfa" in Heidelberg

11.06.2025 | „Jenůfa“, eine der vielgespielten Opern von Leoš Janáček, hatte auch in Heidelberg Premiere, hier in der Regie von Sonja Trebes. Sie konzentriert sich auf psychische Prozesse der Figuren und bezieht in das aktuelle Geschehen die Vergangenheit ein. Mithilfe von Videoprojektionen wird die Geschichte der Küsterin erzählt, deren Schicksal dem der Titelperson erstaunlich ähnelt. In der Gegenwart tötet sie das Kind ihrer Ziehtochter, um dieser ein ehrenvolles Leben zu ermöglichen und muss dafür die Strafe erleiden. Sonja Trebes packende Inszenierung setze sich intensiv mit den Figuren auseinander...Weiterlesen

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