In dieser Inszenierung von Jules Massenets Oper nach Goethes Briefroman hat sich Regisseurin Kai Anne Schuhmacher gemeinsam mit Dominique Wiesbauer (Bühne) für eine schwarze Guckkastenbühne entschieden. Die Geschichte ist bekannt: Werther verliebt sich in Charlotte, sie auch in ihn, heiratet aber dennoch den soliden Albert. Werther nimmt sich das Leben… Nicht so in Oldenburg: Hier erklärt die Titelfigur am Ende, weiterleben zu wollen. Und Charlotte packt ihren Koffer, „beide befreit von einer leidenschaftlichen Sehnsucht, die ohnehin nicht geklappt hätte“, so die neue musikzeitung (nmz). Und: „Schumacher versucht gar nicht erst, die bürgerlich-spießige Idylle, aus der beide Liebende sich befreien wollen, mehr oder weniger realistisch darzustellen, sie setzt auf Wiesbauers Linien und eine absurd bunte Kostümierung (Valerie Hirschmann), die aus der ganzen Szenerie eher eine Ironie macht.“ „Nicht nur schön, sondern wuchtig, mitreißend, dann wieder sanft und innig spielt das Oldenburgische Staatsorchester unter Vito Cristofaro“, lesen wir auf „Klassik begeistert“. „Der Dirigent Vito Cristoforo feuert das Oldenburgische Staatsorchester zu Höchstleistungen an – aber nie wird die Gänsehaut-Atmosphäre zu Süßlichkeit und Sentimentalität“, findet auch die nmz. Und Ioco bilanziert: „In nahezu allen Belangen ein nachdrücklicher und intensiver Opernabend, der einlädt, über gesellschaftliche Konventionen, unterdrückte Leidenschaften, Lebensentscheidungen und veränderte Frauenbilder nachzudenken.“ Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Stephanie Hershaw als Sophie.








