"Der Troubadour" in Essen

Der „Troubadour“ sei „Verdis vielleicht dunkelstes Werk“, schreibt das Aalto Theater Essen. Und: „Es ist hier in besonderem Maße das innere Drama der Figuren und nicht das Handlungsgerüst, das Verdi zu einer seiner beliebtesten Opern inspirierte.“ Es geht um zwei Brüder, die – ohne es zu wissen – in verschiedenen Lagern gegeneinander kämpfen, die darüber hinaus die gleiche Frau lieben. Es geht um dunkle Verstrickungen, das tragische Ende ist vorauszusehen. In Essen inszenierten Patrice Caurier und Moshe Leiser. Die Handlung, die ursprünglich (historisch) im 15. Jahrhundert angesiedelt ist, wird in die Jetztzeit verlegt. Die Zigeuner aus dem Libretto werden hier zu einer Gruppe von Flüchtlingen. Ziemlich gewalttätig geht es zu. „Im Wartesaal vom ‚Troubadour‘ spritzt jede Menge Blut“, schreibt die Münsterlandzeitung. „Wie schlüssig sich die populäre Oper um Brudermord, Rachedurst, Hass und Verfolgung vergegenwärtigen lässt, zeigt nun das Aalto-Theater“, urteilt die Recklinghäuser Zeitung. Nicht alle sind mit der Regiearbeit einverstanden. Aber: „Zu hören ist ein Verdi vom Feinsten“, schreibt die Münsterlandzeitung. „Der „Troubadour“ am Aalto: ein musikalischer Coup“, titelt die WAZ. Die Münsterlandzeitung berichtet vom „schön gesungenen Chor“. Das Foto (Matthias Jung) zeigt Baurzhan Anderzhanov als Ferrando, Carmen Topciu als Azucena, Nikoloz Lagvilava als Graf von Luna sowie den Opernchor und Extrachor des Aalto Theaters.

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