Premierenberichte

"Schönerland" in Wiesbaden

03.10.2017 | „‘Schönerland‘ handelt von der Suche nach Verstehen und Verständnis des Fremden – in beide Richtungen“. Das lesen wir auf der Webseite des Staatstheaters Wiesbaden über die Auftragskomposition an den deutsch-dänischen Komponisten Søren Nils Eichberg. Der hat eine Oper in zehn Bildern über Flucht, Flüchtlinge, Heimat geschrieben, eine Oper für großen Chor, Solisten und Orchester. „Mal im Chor-Kollektiv, mal als Solisten besingen sie ihre berechtigten Hoffnungen auf ein ‚Schönerland‘, wo es Frieden und Arbeit gibt“, berichtet der SWR. Am Schluss heißt es allerdings „Kein Schöner Land“. Meistens...Weiterlesen

"Fidelio" in Halle

30.09.2017 | „Die Oper in Halle ist eines der aufregendsten Musiktheaterhäuser Deutschlands“, titelt DIE ZEIT in ihrer jüngsten Ausgabe und bezieht sich dabei auf die (vergangene) erste Spielzeit unter neuer Leitung. Jetzt hat Intendant Florian Lutz „Fidelio“ inszeniert, Beethovens Oper, in der es um die Freiheit geht. „Diese Schattenseiten der Freiheit im Zeitalter neoliberaler Markt- und Gesellschaftsreformen sind in unserem Fidelio ebenso Thema, wie die Folgen der gesellschaftlichen Liberalisierung auf den Theater- und Opernbetrieb selbst“, lesen wir auf der Webseite der Oper. In der Tat spiegelt die...Weiterlesen

"Parsifal" in Hamburg

27.09.2017 | „So intelligent und bildmächtig wie an der Staatsoper Hamburg hat man Richard Wagners 'Parsifal' selten erlebt.“ Das hören wir im Deutschlandfunk Kultur. Kein geringerer als Achim Freyer hat inszeniert, die musikalische Leitung liegt bei Kent Nagano. Freyer benutzt innerhalb und außerhalb des Theaterraums Zahlen und Symbole. „Er sucht die Wahrheit in Wagners Partitur jenseits der Frage nach Religion“, berichtet der NDR. Und nutzt dafür das Bild der Spirale, die auf der Bühne eine zentrale Rolle spielt. „Wie in einem Sog wird das Publikum in die Spirale dieser Welt hineingezogen.“ (NDR) Der...Weiterlesen

"Otello" in Dessau

25.09.2017 | Ein „Meisterwerk von äußerster dramatischer Dichte und psychologischer Präzision“ nennt das Anhaltische Theater Verdis vorletzte Oper in seiner Premierenankündigung. „Die Oper ist eine Explosion von dramatischen und musikalischen Ereignissen, die trotz aller Schau- und Hörlust den Blick direkt in das Innere der Menschen lenkt.“ Regisseur Roman Hovenbitzer wiederum lenkt die Aufmerksamkeit vor allem auf die Figur des Strippenziehers Jago, der im Mittelpunkt dieser – im Bühnenbild vor allem schwarz-weiß gehaltenen – Inszenierung steht. Die musikalischen Leistungen des Abends werden mit viel Lob...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Pforzheim

22.09.2017 | „Wir steigen in eine Kinderwelt ein und haben dadurch alle Phantasie der Welt (…). Das ist am Anfang halt ganz wichtig (…), dass wir zeigen, dass die Basis des Lebens (…) die Phantasie ist.“ So erklärt Bühnenbildner Thomas Mogendorf (auch zuständig für die Kostüme) die Inszenierung von Mozarts letzter Oper am Theater Pforzheim. Schon die Ouvertüre präsentiert Kinder im Internatsschlafsaal bei der Kissenschlacht. Sie treten später auch als Kinderchor auf, „der an diesem langen Abend Beachtliches leistet“ (Pforzheimer Zeitung). Sobald sie eingeschlafen sind, fangen sie an zu träumen und...Weiterlesen

"Don Carlo" in Braunschweig

18.09.2017 | „Don Carlo“ beleuchte im Kern scheinbar unvereinbare Kräfte: Liebe und Macht, Staat und Religion, Politik und Privatheit und vor allem das Streben nach Freiheit in einem engmaschigen Gewebe von äußeren wie inneren Zwangen. So beschreibt das Staatstheater Braunschweig Giuseppe Verdis Oper, die dort nun Premiere hatte. Die neue Generalintendantin des Staatstheaters Dagmar Schlingmann hatte dafür die Regisseurin Andrea Moses engagiert. Dies zeuge vom „Ehrgeiz, auch szenisch Flagge zu zeigen“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). „Große Gefühle hinter Plastikplanen“ titelt die Braunschweiger...Weiterlesen

„Lady Macbeth von Mzensk“ in Bremen

16.09.2017 | „Macht haben nicht diejenigen, die über Posten und Gefangenentransporter verfügen, sondern diejenigen, die ihre Angst überwinden.“ Mit diesem Zitat der Pussy Riot-Aktivistin Nadja Tolokonnikowa, die aufgrund ihres Widerstands gegen die russische Politik im Lager landete, eröffnet das Theater Bremen seine Programmankündigung der Oper von Schostakowitsch. Und Zitate von Tolokonnikowa spielen auch während der Aufführung eine Rolle. Regisseur Armin Petras nutzt die Bremer Drehbühne für seine vier Schauplätze und ergänzt das Bühnengeschehen mit Hilfe von Video-Elementen. Das ist wohl manchmal ein...Weiterlesen

"Die Walküre" in Oldenburg

13.09.2017 | Zweiter Abend der Tetralogie am Oldenburgischen Staatstheater: Wie schon im „Rheingold“ hat Regisseur Paul Esterhazy die „Ring“-Handlung in ein abgelegenes Bergdorf verlegt. Die Götter sind hier keine Götter mehr, sondern ganz einfach sich belauernde und sich streitende Familienmitglieder. Wotan wird zum Unternehmer, der Ärger mit seiner Frau bekommt und natürlich mit der Lieblingstochter Brünhilde. „Dem psychologischen Niveau dieser Auseinandersetzung spürt Esterhazy gekonnt und feinfühlig nach“, schreibt die Kreiszeitung. „Diese ‚Walküre‘ schlägt ein scharfes Schwert, die Spannung über fast...Weiterlesen

"Candide" in Weimar

11.09.2017 | Leonard Bernsteins Vertonung von Voltaires Klassiker „Candide“ kann schon mal für Verwirrung sorgen. Die Neufassung von John Caird bringt Klarheit ins Geschehen; ins Deutsche übersetzt hat sie jetzt Martin Berger, der gleichzeitig die deutsche Erstaufführung dieser neuen Fassung am Nationaltheater Weimar inszenierte. Mit großem technischen Aufwand: Die Sänger treten nicht nur auf der Bühne auf, sondern auch im Zuschauerraum und in verschiedenen anderen Räumlichkeiten des Hauses, von denen aus ihr Spiel dann per Video auf die Bühne übertragen wird. Das ist offenbar gelungen.“ Martin G. Berger...Weiterlesen

"Au revoir, Euridice" in Leipzig

07.09.2017 | In der Entstehungszeit der Gattung Oper vertonte Claudio Monteverdi erstmals die Geschichte von Orfeo, der sich in die Unterwelt wagt, um von dort die geliebte Euridice zurückzuholen. Seither wurde der Stoff vielfach musikalisch umgesetzt. Die Oper Leipzig präsentiert Monteverdis Werk nun in Kombination mit den avantgardistischen Stücken „Aventures“ und „Nouvelles Aventures“ von György Ligeti und nennt den Abend „Azione teatrale“. Damit beendet sie eine Monteverdi-Ligeti-Trilogie, die 2012 begonnen wurde. „Der patinierte Saal der Schaubühne Lindenfels im Leipziger Westen ist ein idealer...Weiterlesen

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