Die Musik von Andrew Lloyd Webber ist, da sind sich die Kritiker einig, großartig – auch heute noch, bald 50 Jahre, nachdem das Musical, eigentlich eine „Rock-Oper", seine Uraufführung erlebte. „Ein besseres Musical wurde ab den 1960ern nicht mehr geschrieben“, kommentiert gar der Opernfreund. Und das Musiktheater im Revier erntete mit der Aufführung kurz vor Weihnachten in der Inszenierung von Intendant Michael Schulz begeisterte und lang anhaltende Beifallsovationen. Schulz setzt in dieser Spielzeit auf das Thema Religion, und die Darstellung der letzten Tage von Jesus Christus, seine Auseinandersetzung mit Judas, aber auch mit den Pharisäern, seine Begegnung mit dem Römer Pontius Pilatus und seine Beziehung zu Maria Magdalena, passt da gut ins Konzept. Die WAZ schreibt von einer „mitreißenden, bis ins Detail stimmigen Inszenierung“, in der Jesus gezeigt werde,"wie dieser möglicherweise wirklich war, wie er unter anderen Umständen vielleicht hätte sein können und wie sein Umfeld ihn wahrnahm“. „Und die dynamischen Massenszenen, bei denen der wieder exzellente Opernchor und die Statisterie des Musiktheaters die Weite des Raumes nutzen können, sind optisch wie musikalisch überwältigend“, so die WAZ. Auch die Solistenrollen sind bestens besetzt, Henrik Wagers (Jesus) und Serkan Kayas (Judas) „Art, die beiden Rollen mimisch und stimmlich zu gestalten, ist atemberaubend“, so die Ruhr-Nachrichten. Dass es am Ende nicht Jesus Christus ist, der am Kreuz hängt, stimmt die Zuschauer nachdenklich. Das hält sie aber nicht davon ab, schließlich in „überwältigenden Applaus“ (Ruhr-Nachrichten) überzugehen. Das Foto (Pedro Malinowski) zeigt Henrik Wager als Jesus, Opernchor und Statisterie.