Premierenberichte

"Aida" in Darmstadt

28.10.2025 | Giuseppe Verdis Oper sei ein musiktheatralischer Meilenstein zwischen großem Opernspektakel und psychologischem Kammerspiel, so das Staatstheater Darmstadt in der Programmankündigung. Die israelische Regisseurin Noa Naamat beleuchte die zentralen Fragen des Werks aus einer heutigen Perspektive. Tatsächlich erlebt das Publikum in Darmstadt ein Szenario, das es auch aus aktuellen Nachrichtensendungen kennt: zerstörte Häuser, Trümmer, in denen Kinder spielen, Tod… „Mit dieser Inszenierung gelingt Noa Naamat ein beispielhaftes Plädoyer für Verständnis, Mitgefühl und gegenseitigem Respekt als...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Bielefeld

23.10.2025 | „Je bösartiger die Gesellschaft, desto bösartiger der Einzelne“ -davon war Benjamin Britten überzeugt, dies manifestiert sich auch in seinem Frühwerk „Peter Grimes“, das als eines der größten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts betrachtet wird. Die Idee zur Geschichte kam Britten, nachdem er George Crabbes Gedicht „The Borough“ gelesen hatte. Am Theater Bielefeld stand nun die Premiere dieses komplexen Werkes auf dem Programm. Die Kritiker überschlagen sich regelrecht in ihrer Begeisterung. „Eine „absolut sehenswerte Inszenierung“ hat der Kritiker des Opernfreundes erlebt. „Eine...Weiterlesen

"Nabucco" in Bonn

21.10.2025 | „Roland Schwab stellt in seiner Inszenierung die Themen Gefangenschaft und Macht ins Zentrum.“ So schreibt es das Theater Bonn in seiner Einführung zu Verdis Oper. Und tatsächlich erscheint das Einheitsbühnenbild in Bonn als Gefängnis. Und auch der absolute Machtanspruch der Titelfigur sowie später der seiner Tochter Abigaille werden in Schwabs Inszenierung deutlich. Nicht zuletzt durch die schon vor Beginn der Ouvertüre auf dem Vorhang erscheinenden Worte: „Der Fanatismus ist das tödliche Metronom, ohne das die Wiegenlieder des Terrors nie erklängen.“ „Insgesamt gelingt es Schwab in seiner...Weiterlesen

"María de Buenos Aires" in Erfurt

16.10.2025 | Der Tanz spielt in dieser Inszenierung von Astor Piazzollas (Musik) und Horacio Ferrers (Libretto) „operita“ eine zentrale Rolle, nicht nur der Tango, sondern auch andere Tanzstile. Diese „kleine Oper“, die nach anfänglichen Schwierigkeiten im Rahmen der Uraufführung 1968 ihren Siegeszug um die Welt antrat, erzählt die Geschichte einer Frau, die sich in einer Welt von Gewalt, Macht und machismo zu behaupten weiß – und doch am Ende einem Femizid zum Opfer fällt. María vereine über ihre eigene Biografie hinaus die Seele ihrer Stadt Buenos Aires und des Geist des Tangos in sich, schreibt das...Weiterlesen

"Didone abbandonata" in Meiningen

14.10.2025 | Den 200. Geburtstag des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen im kommenden Jahr nimmt das Theater Meiningen zum Anlass, ein Werk aus dessen Musikaliensammlung auf die Bühne zu bringen. „Didone abbandonata“ von Domenico Sarro wurde 1724 komponiert. Eine Abschrift des Werks brachte der Urgroßvater des Herzogs nach Meiningen, und hier war es nun erstmals szenisch zu erleben. Erzählt wird die Geschichte der Liebe von Dido, Königin von Karthago, und dem aus seiner Heimat geflüchteten Aeneas, die jedoch keine Zukunft hat. Das gemalte Bühnenbild führt das Publikum in ein Ambiente eines am Meer...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" in Dortmund

07.10.2025 | Wolfgang Amadeus Mozarts vielgespielte Oper sei mehr als Liebesgeschichte, Verwechslungskomödie und Gesellschaftssatire, schreibt das Theater Dortmund. Der „Figaro“ sei vor allem eins: „ein Werk des Umbruchs, ein Stück des stürmischen Drängens nach persönlicher Anerkennung und damit zugleich ein überzeitlich erfahrbares Sinnbild für das Aufbegehren des Individuums gegen das Establishment“. Sowohl das frenetisch klatschende Publikum als auch die Kritiker bejubeln den Spielzeitstart am Theater Dortmund, insbesondere die musikalischen Leistungen des Abends. „Musikalisch hat der Abend in nicht...Weiterlesen

"Rummelplatz" in Chemnitz

02.10.2025 | Der Roman „Rummelplatz“ von Werner Bräunig, den dieser zwischen 1959 und 1966 in der DDR schrieb, wurde erst 2007 veröffentlicht. Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck schrieb nun ein Libretto für die Umsetzung in eine Oper, die Musik stammt von Ludger Vollmer. In Chemnitz – im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres – wurde die Oper uraufgeführt und erfuhr viel Interesse seitens der Medien. Erzählt wird von einer Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Dazu das Theater: „Werner Bräunigs Protagonist:innen suchen einen Platz in der Welt, geraten in Verantwortung, entwickeln sich fort und kommen doch nicht...Weiterlesen

"Jesus Christ Superstar" in Berlin

30.09.2025 | „Vielleicht wird es die größte Aufführung, die es je gab“, kommentierte der rbb bereits vor der Premiere der Rockoper von Tim Rice (Text) und Andrew Lloyd Webber (Musik). Auch Regisseur Andreas Homoki kündigt an, dass man „Jesus Christ Superstar“ in dieser Form vermutlich nie wieder zu sehen bekommen wird. Schon Tradition ist, dass die Komische Oper Berlin die Spielzeit in einem Hangar des (ehemaligen) Flughafens Tempelhof mit einem Bühnenspektakel startet. Diesmal ist es besonders üppig ausgestattet – mit insgesamt 500 Mitwirkenden, darunter etwa 350 Tänzerinnen und Tänzer. Ursprünglich war...Weiterlesen

"Lohengrin" in Hannover

24.09.2025 | Die Niedersächsische Staatsoper in Hannover eröffnete die neue Saison mit Richard Wagners „Lohengrin“. „So, wie Richard Wagners Oper die historische Figur von Heinrich I. mit der Legende um den heiligen Gral verbindet, martialische Chöre mit ätherischen Klängen, verbindet Richard Brunel in seiner Inszenierung die Frage nach dem Zusammenhang von Macht und Gerechtigkeit mit tiefenpsychologisch inspirierten Bildern.“ So führt das Haus die Oper in der Programmbeschreibung ein. Das Vogel-Motiv spielt in der Inszenierung eine wichtige Rolle. Gleich zu Beginn, dann später in Form von Vogelkäfigen...Weiterlesen

"Der goldene Drache" in Hagen

20.09.2025 | Zum Auftakt der neuen Spielzeit hat das Theater Hagen ein neues Format entwickelt: „closeUP“ lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Bühne sitzen – und damit mitten im Geschehen. „Theater hautnah“ ist das und vermittelt eine ganz neue Perspektive auf das Bühnengeschehen. Gestartet wurde das Format mit Peter Eötvös‘ Musiktheater „Der goldene Drache“ nach dem gleichnamigen Drama von Roland Schimmelpfennig, 2024 von Eötvös in Musik umgesetzt. Das Orchester sitzt in diesem Fall dort, wo sonst das Publikum sitzt, also vor der Bühne. „Der goldene Drache“ erzähle „von den Schicksalen derer,...Weiterlesen

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