Premierenberichte

"The Turn of the Screw" in Gelsenkirchen

13.09.2016 | Eine schaurige Geschichte erzählt Benjamin Britten mit seiner Kammeroper: Von einem Haus, in dem zwei elternlose Kinder wohnen, in dem die Geister der ehemaligen Dienerschaft herumspuken, in dem am Ende ein Kind getötet wird. Das Musiktheater im Revier eröffnete jetzt die Spielzeit mit „The Turn oft he Screw“, das auf der gleichnamigen Novelle von Henry James basiert. Ursprünglich war die Inszenierung für die Weimarer Musikhochschule erarbeitet worden, nun wanderte sie ins kleine Haus in Gelsenkirchen, wo Akteure und Zuschauer sich sehr nahe kommen. „Recht brav mit ein bisschen Verfremdung...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Osnabrück

07.09.2016 | Mozart im Klassenzimmer? Das hatte das Regensburger Theater in der letzten Saison mit „Così fan tutte“ probiert, wo es ja immerhin um die „Schule der Liebenden“ geht. Nun also die „Zauberflöte“ in Osnabrück, wo die Idee offenbar nicht überzeugender rüberkam. Der Start in die neue Spielzeit gelang hier, wenn man der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) Glauben schenkt, nur mäßig. Immerhin müsse man Regisseur Alexander May „zugute halten, dass er die Geschichte, wie sie Emanuel Schickaneder aufgeschrieben und Wolfgang Amadeus Mozart komponiert hat, nachvollziehbar auf die Rampe des Theaters am...Weiterlesen

"Hair" in Braunschweig

24.08.2016 | „Hair“ entstand in den bewegten 1960er-Jahren und galt als popmusikalische Ausdrucksform der damaligen Hippie-Bewegung. Mit kritischen Tönen gegenüber der Vietnamkriegs-Politik der USA hatte es durchaus auch politische Aussagekraft und Wirkung. Songs wie „Aquarius“. „Let the sunshine in“ oder „Donna“ begeisterten die Jugend. „Hair“ ist bis heute eines der erfolgreichsten Musicals überhaupt und wurde 1979 darüber hinaus von Milos Forman verfilmt. Das Staatstheater Braunschweig startet nun schon traditionell mit einer Open-Air-Inszenierung auf dem Burgplatz in die neue Spielzeit und entschied...Weiterlesen

"Luci mie traditrici" an der Berliner Staatsoper

26.07.2016 | 1998 erlebte Salvatore Sciarrinos Oper ihre Uraufführung, inzwischen wurde sie bereits 32 mal inszeniert: Beweis dafür, dass sie Eingang in die Spielpläne gefunden hat. Sciarrino wollte eine Oper über Gesualdo, einen Komponisten aus dem 16. Jahrhundert schreiben, der seine Frau und deren Liebhaber umbrachte. Basis für das Libretto war ein Drama von Giacinto Andrea Cicognini über diesen Doppelmord. Mit seiner Oper „Gesualdo“ kam Alfred Schnittke dem Komponistenkollegen zuvor; Sciarrino ließ sich dadurch von seinem Vorhaben jedoch nicht abhalten und nannte sein Werk „Meine verräterischen Augen...Weiterlesen

"Im weißen Rössl" in Neustrelitz

25.07.2016 | Neustrelitz ist ziemlich weit weg vom Salzkammergut – und hat derzeit mit einer Theaterreform zu kämpfen, die den Häusern in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen macht. Das hält die „Macher“ am Theater Neubrandenburg-Neustrelitz nicht davon ab, im Neustrelitzer Schlossgarten ausgelassenes und pfiffiges Musiktheater auf die Bühne zu bringen. Pralles Theaterleben im „Weißen Rössl“. „Obwohl das ‚Rössl‘ gerne und lange als Schmalzoperette mit Heimatfilm-Charakter rezipiert wurde, sollte man nicht außer Acht lassen, dass sein Ursprung im Berlin der 20er-Jahre mit seinen zahlreichen Chansons, Revuen...Weiterlesen

"Das Rheingold" in Karlsruhe

21.07.2016 | Kurz vor dem Start der diesjährigen – bereits im Vorfeld wieder einmal skandalumwitterten – Bayreuther Festspiele zeigt das Badische Staatstheater erneut, dass auch anderswo auf hohem Niveau Wagner interpretiert wird. Vier Teams, angeführt jeweils von Nachwuchsregisseuren, sollen hier den „Ring“ inszenieren. Den Anfang machte David Hermann und erntete teils fulminante Pressestimmen. Das „Ring“-Projekt mache schon beim „Rheingold“ staunen, lesen wir in den Stuttgarter Nachrichten. David Hermann inszeniere das Werk „nicht nur als leichtfüßiges Vorspiel, sondern als bilderstarken, intelligent...Weiterlesen

"Aida" in Schwerin

18.07.2016 | „Was für ein Pomp um eine Oper!“ Dieses Zitat Verdis anlässlich des triumphalen Erfolgs seiner Oper kann man auch auf die Schweriner „Aida“-Inszenierung bei den dortigen Schlossfestspielen anwenden. Viel Unruhe gab es im Vorfeld. Der Grund: eine 31-jährige Elefantenkuh namens Mala, die im Triumphmarsch auftritt. Das rief Tierliebhaber und Tierschützer auf den Plan. (Schon zu Beginn der Festspiele, 1999, hatte es einen damals kleinen Elefanten auf der Bühne gegeben). Das Theater versicherte, dem Tierschutz sei Genüge getan. Begleitet wurde die Elefantenkuh übrigens von zwei Kamelen. Der Wirbel...Weiterlesen

"Treibgut" in Ulm

15.07.2016 | Das „Treibgut“ im Auftragswerk des Theaters Ulm an den rumänischen Komponisten und Geiger Alexander Balanescu bewegt sich in einem Fluss, der Donau. Die Uraufführung fand im Rahmen des Internationalen Donaufestes Ulm/Neu-Ulm statt. Massen- wechseln sich mit Einzelszenen ab. „Choreografisches Musiktheater“ lautet der Untertitel des Werks: Die Compagnie des Theaters Ulm wird verstärkt durch Tänzerinnen und Tänzer anderer Donauländer. Eine erweiterte Truppe, die „Roberto Scafati souverän choreografiert“, so die Südwestpresse. Der Komponist selbst rahmt das Orchester mit seinem Streichquartett...Weiterlesen

"Jesus Christ Superstar" in Trier

13.07.2016 | Heute ist die Rockoper von Andrew Lloyd Webber schon ein Klassiker. Als der junge Musical-Komponist sie 1971 schrieb, war sie allerdings eher ein Aufreger, nicht nur wegen der Musik, sondern auch aufgrund der Darstellung der Hauptfiguren: Judas wird zu einer Art besorgtem Freund des Messias; und „Tim Rice entwirft das Bild eines zutiefst menschlichen Jesus, den aber Anhänger und Gegner gleichermaßen zum Superstar stilisieren“, so das Theater Trier, das das Werk jetzt auf die Bühne brachte. Vorausgegangen war eine originelle Suche nach dem geeigneten Regisseur: Interessenten konnten sich mit...Weiterlesen

"Eugen Onegin" in Dresden

11.07.2016 | Eine aufsehenerregende Neuinterpretation Tschaikowskys sei weder Regisseur Markus Bothe noch Dirigent Pietari Inkinen gelungen, ist im Deutschlandradio Kultur über die Neu-Inszenierung des „Eugen Onegin“ an der Semperoper zu hören. Begeisterter äußert sich die neue musikzeitung (nmz): „Vor allem aber ist es die Inszenierung von Markus Bothe, der mit seinem Einstand an der Sächsischen Staatsoper rundum überzeugt.“ Bothe beginnt mit dem Schluss, also der Szene im Haus des Fürsten Gremin, in der deutlich wird, dass die Liebe zwischen Tatjana und Onegin niemals erfüllt werden wird. Auch die...Weiterlesen

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