Premierenberichte

"Der fliegende Holländer" in Heidelberg

20.04.2016 | Es geht reichlich militärisch zu in Lydia Steiers Inszenierung des „Fliegenden Holländer“ am Theater Heidelberg. Denn er spielt in einer Militärakademie, in der die jungen Schüler heiß auf den Krieg sind, die Schülerinnen nicht minder begeistert Bomben und Raketen bauen. Die Regisseurin selbst musste – quasi pantomimisch – in die Rolle des Holländer schlüpfen, weil der Darsteller erkrankt war. Sängerisch (aber eben nicht szenisch) konnte er von Johannes Schwärsky ersetzt werden. Und „das machte der Sänger fabelhaft“, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung, die auch von einer „klugen Inszenierung“...Weiterlesen

"Kaspar Hauser" in Freiburg

18.04.2016 | „Das Eigene und das Fremde sind das eigentliche Thema dieses Stücks und dieser Inszenierung, ohne platt auf Flüchtlinge oder Ausländer aktualisieren zu müssen.“ So schreibt es BR Klassik. Tatsächlich geht es genau darum in Hans Thomallas Oper „Kaspar Hauser“, die am Theater Freiburg ihre Uraufführung erlebte. Erzählt wird die Geschichte der legendären Gestalt des jungen Mannes, der plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht, sich durch und durch anders verhält, als die Menschen seiner Umgebung es gewohnt sind und dadurch zum Außenseiter wird. Es geht hier aber vor allem um die Frage der Identität...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Dortmund

15.04.2016 | „Brittens Erstlingswerk von 1945 gilt als das wichtigste englische Musiktheaterwerk seit Henry Purcell und machte seinen Schöpfer zum größten Opernkomponisten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ So lesen wir es auf der Webseite des Theaters Dortmund. Dort feierte die Oper, die hierzulande inzwischen häufig auf den Bühnen zu sehen ist, in der Inszenierung von Tilman Knabe Premiere – mit einem begeisterten Publikum. „So packend und konzise hat man das Stück lange nicht, vielleicht noch nie erlebt“, schreibt die Deutsche Bühne. „Diese Operninszenierung gehört zum Besten, was es in der Oper...Weiterlesen

"Lohengrin" in Ulm

13.04.2016 | „Bravouröser Wagner-Abend“ titelt die Südwestpresse anlässlich der „Lohengrin“-Premiere am Theater Ulm. Regisseur Matthias Kaiser versetzt die Handlung erst einmal in die Gegenwart, in einen Betonbunker mit Laptops und Fernsehschirmen. Allerdings wechselt er zwischen den Zeiten hin und her – Lohengrin zum Beispiel erscheint im romantischen Outfit, mit Lockenpracht und Schwert auf dem Rücken. Vom Schwan wiederum bekommt das Publikum nur einen Flügel zu sehen. Und Herzog Gottfried erscheint am Ende als Hitlerjunge – vor projizierten Bildern vom Krieg. Das Publikum nahm die Inszenierung...Weiterlesen

"Die Andere" in Magdeburg

11.04.2016 | Kurz nach der Premiere der selten gespielten Telemann-Oper „Damon“ hat das Theater Magdeburg die nächste Herausforderung gesucht und eine Auftragskomposition zur Uraufführung gebracht: „Die Andere“, eine Oper des amerikanischen Komponisten Sidney Corbett. Das Werk erzählt die biblische Geschichte von Abraham, der Stammvater eines Volkes werden soll, aber mit seiner betagten Frau Sara keine eigenen Kinder hat. Also muss die Magd Hagar herhalten, wird schwanger – und Sara erwartet nun ebenfalls ein Kind. Daraus entwickelt sich nicht nur eine Dreiecksgeschichte zwischen einem Mann und zwei...Weiterlesen

"Gutenberg" in Erfurt

08.04.2016 | 2017 wird das große Jubiläumsjahr der Reformation gefeiert, die ohne die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg nicht ihre Wirkungskraft hätte entfalten können. 2011 starb Steve Jobs, der geniale Gründer von Apple, der im digitalen Zeitalter wohl das fortsetzte, was Gutenberg Ende des 15. Jahrhunderts erdachte: Zurverfügungstellung von Information durch neue technische Errungenschaften, weltweit… In Volker David Kirchners Oper „Gutenberg“, jetzt uraufgeführt am Theater Erfurt, kommen Gutenberg und Jobs im Cyber-Himmel ins Gespräch, um über Konsequenzen ihrer Erfindungen zu...Weiterlesen

"Die Meistersinger von Nürnberg" in Chemnitz

06.04.2016 | Chemnitz‘ GMD Frank Beermann und Operndirektor Michael Heinicke haben zu einem letzten „Schlag“ ausgeholt, bevor sie Stadt und Opernhaus verlassen. Sie haben Wagners „Meistersinger“ auf die Bühne gebracht und wurden dafür – wie auch alle anderen Beteiligten – am Premierenabend begeistert gefeiert. Heinicke bleibe seinem Inszenierungsstil treu, schreibt die Sächsische Zeitung. „Kein großer Zeigefinger verweist auf Dinge, die dem Zuschauer auffallen sollen… Er erzählt Geschichten zwischen Menschen, indem er die Sänger genau führt.“ Neben viel Lob für Regie, Musikalische Leitung, Ausstattung und...Weiterlesen

"Lohengrin" in Osnabrück

04.04.2016 | „Lohengrin“: eine anspruchsvolle Choroper. So anspruchsvoll, dass die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) anlässlich der „Lohengrin“-Premiere am Osnabrücker Theater einem der Chorsänger einen ganzen Artikel widmete. Und die anschließende Kritik konstatiert zwar szenische Zugeständnisse an die großen Chorszenen – angesichts eingeschränkter Raum-Möglichkeiten –, aber gleichzeitig heißt es, Chordirektor Markus Lafleur habe mit dem auf 63 Sänger und Sängerinnen angewachsenen Chor gut gearbeitet und „für Präzision, Transparenz und imposante Klangpracht gesorgt“. Im Zentrum der Inszenierung von Yona Kim...Weiterlesen

"Rübezahl" in Altenburg-Gera

31.03.2016 | Erhebliches Medien-Interesse gab es für die Oper „Rübezahl“, die am Theater Altenburg-Gera ihre Premiere erlebte. Kein Wunder: War das Werk des Komponisten Hans Sommer doch, nachdem es Anfang des 20. Jahrhunderts mit großem Erfolg uraufgeführt worden war und dann in Berlin und Weimar Nachfolgeaufführungen erlebte, anschließend fast komplett in der Versenkung verschwunden. „Aus heutiger Sicht ist das unverständlich“, meint der Deutschlandfunk. Die Oper habe in jedem Fall das Potenzial, zum Repertoirestück zu werden. Es geht um den Kampf eines Volks gegen den Tyrannen Buko – aber gerade der...Weiterlesen

"La Cenerentola" in Leipzig

29.03.2016 | Eher Commedia dell’arte denn Märchen: Das ist Rossinis Oper „La Cenerentola“, die die Handlung aus Charles Perraults Märchen „Cendrillon“ aufgreift und daraus ein buntes Verwechslungsspiel mit durchaus komischen, aber auch tief emotionalen Elementen macht. Regisseurin Lindy Humes hat „La Cenerentola“ an der Oper Leipzig ins England der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlegt. Lindy Hume mache etwas, worauf hierzulande die Höchststrafe stehe, schreibt die Leipziger Volkszeitung: „Anti-Regie-, ja, Rampentheater… Das Ergebnis müsste peinlich sein, ist aber großartig.“. Denn, so die LVZ weiter...Weiterlesen

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