Premierenberichte

"Pique Dame" in Braunschweig

14.03.2016 | Eine traurige Geschichte erzählt Tschaikowskys Oper, die auf einer Erzählung Alexander Puschkins mit gleichem Titel beruht. Der deutsche Ingenieur Hermann sei Tschaikowskys vielleicht tragischster Opernheld, schreibt das Theater Braunschweig auf seiner Webseite. Hermann glaubt, durch Glück im Kartenspiel das Herz der geliebten Lisa gewinnen zu können und schätzt die Situation damit falsch ein. Am Ende ist ihm das Glück im Spiel ebenso wenig hold wie das in der Liebe, die Oper endet tragisch mit dem Tod der Liebenden. Philipp Kochheim, Operndirektor in Braunschweig, hat die Handlung in das...Weiterlesen

"Die Sache Makropulos" an der Deutschen Oper Berlin

11.03.2016 | Ganze 337 Jahre alt ist die immer noch jung wirkende Emilia Marty, die sich in den Erbschaftsstreit um den Nachlass ihres ehemaligen Geliebten einmischt. Denn hier hofft sie das Rezept für den Trank zu finden, der ihr ihre ewige Jugend erhält. Wobei sie im Lauf der Jahrhunderte immer wieder in andere Frauenfiguren schlüpfte, die nur die Initialen E.M. verbinden. Das Leben der einzelnen Frauen spielt sich in David Hermanns Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin in immer wiederkehrenden Schleifen ab, die filmisch gezeigt werden. Am Schluss erweist sich das Geschehen – entgegen der Original-...Weiterlesen

"Der Spieler" in Mannheim

10.03.2016 | Fjodor Dostojewskij kannte die Faszination und die Gefahren des Spielens. Er schrieb 1867 einen Roman darüber und nannte ihn „Der Spieler“. Sergei Prokofjew machte aus dem Text eine Oper, ohne ihn vorher in ein Opernlibretto verwandelt zu haben. „Mit ihren maschinenartigen Ostinati und ihrer fieberhaften Energie bildet seine Komposition eine vollkommene Entsprechung zu Dostojewskijs Besessenheitsstudie“, schreibt das Nationaltheater Mannheim, das Prokojews Oper nun auf den Spielplan setzte. Fast alle Protagonisten warten auf den Tod der reichen Erbtante: doch die macht ihnen einen Strich...Weiterlesen

"Pym" in Heidelberg

04.03.2016 | „ The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket“ ist der einzige Roman von Edgar Allan Poe. Der Held, eben jener Arthur Gordon Pym, erlebt auf seinen Seefahrten reale und eingebildete Abenteuer, die seine Einstellung zum Leben verändern. Johannes Kalitzke, Jahrgang 1959, hat aus dem Stoff eine Oper komponiert, „Pym“, ein Auftragswerk des Theaters Heidelberg. Ob als blinder Passagier, als Schiffbrüchiger oder als Expeditionsreisender erlebt Pym eine Art metaphysischer Reise und gelangt auf eine virtuelle, „geistige“ Ebene, in neue Welten oder Utopien; er komme am Schluss der Welt abhanden,...Weiterlesen

"Rigoletto" in Darmstadt

02.03.2016 | Obwohl viel los ist auf dieser Bühne, bleibt sie doch karg ausgestattet. Aber das passt zum „Rigoletto“ in der Inszenierung von Karsten Wiegand, die er schon in Hannover und Weimar zeigte, für das Staatstheater Darmstadt aber weiterentwickelte. Die Titelfigur agiert hier ohne Arme, ist also eingeschränkt in Kommunikationsmitteln und Bewegungsfreiheit. „Ebenso grotesk wie berührend“ sei die Geschichte des Hofnarren, erklärt das Theater auf seiner Webseite. Die Premiere jedenfalls ist geglückt. „Kein abgründiger, aber doch ein zärtlicher, possierlicher, eigenwilliger ‚Rigoletto‘ ist jetzt am...Weiterlesen

"Satyagraha" in Oldenburg

29.02.2016 | „Im gesamten Werk zielt Glass auf die Verschmelzung von uraltem Wissen mit aktuellen Tagesaufgaben“, erklärt das Oldenburger Staatstheater. Es geht in der Oper von Philip Glass um Mahatma Gandhi, um aktuelle politische Themen der 1960er-Jahre, aber das Werk hat eben auch eine „ethisch-religiöse Dimension“ und sei gerade deshalb eine ungewöhnliche Oper, so das Theater. Die neue musikzeitung (nmz) berichtet von „ einer hoch ambitionierten Aufführung“. Und: „Da die Texte zusammenhanglos und damit unverständlich daherkommen (…) und die Musik unspezifisch ist, fragte man sich: Was will Glass uns...Weiterlesen

"Viva la mamma!" in Ulm

26.02.2016 | „Theater auf dem Theater“: Das ist „Viva la Mamma“ in Reinkultur. Gaetano Donizetti hat hier eine Persiflage auf den Musiktheaterbetrieb seiner Zeit geschrieben. „Travestie, Klamauk, Sentiment und Satire sind leider viel zu selten im Musiktheater genutzte Ressourcen – hier aber werden sie voll ausgeschöpft.“ So schreibt es das Theater Ulm, das Donizettis „dramma giocoso“ jetzt auf die Bühne brachte. Der Ulmer Intendant inszenierte selbst. „Andreas von Studnitz hat ‚Viva la Mamma!‘ zunächst mal sehr witzig als Schauspiel auf die Bühne gebracht: als Parodie auf deppertes Rampentheater mit...Weiterlesen

"Tannhäuser" in Aachen

24.02.2016 | Sehr international besetzt ist dieser Aachener „Tannhäuser“. Er sehe die Titelfigur als authentischen Menschen im Sinne Martin Heidegger“, erklärt Regisseur Mario Corradi im Interview mit der Aachener Zeitung. Tannhäuser, der Titelheld, lebt die sinnliche Liebe und empfindet (doch) tiefe Gefühle für Elisabeth: Für ihn kein Widerspruch, aber er eckt damit an. Es bestehe die „Gefahr, dass die – im wahrsten Sinne des Wortes – fragwürdige Inszenierung die formidable musikalische Gesamtleistung überlagert“, so das Opernnetz, das von einem „grandios auf Wagner-Romantik eingestimmten Orchester samt...Weiterlesen

"Cosí fan tutte" in Lübeck

22.02.2016 | „Es ist sicher kein Zufall, dass die beiden Menschenkenner Mozart und Da Ponte dieses Komödien-Meisterstück gewissermaßen ohne Vorlage entworfen haben. Beiden war nur allzu klar, dass das menschliche Gefühl der Liebe sich nicht durch Treuefesseln bändigen lässt und im Grunde die regelfreie Zone schlechthin ist.“ So führt das Lübecker Theater in die Neuinszenierung von Mozarts Oper ein, in der es um die Treue zwischen Mann und Frau geht. In Rokoko-Kosüme gekleidet agieren die Figuren in einer großen schwarzen Leere. „Geniestreich: Sandra Leupold inszeniert Mozart in Lübeck… Das genial...Weiterlesen

"Adriana Lecouvreur" in Halle

19.02.2016 | Adriana Lecouvreur hat tatsächlich gelebt. Sie war eine berühmte Schauspielerin und starb 1730, nur 37 Jahre alt, unter ungeklärten Umständen. Eugène Scribe machte im 19. Jahrhundert ein Theaterstück aus der Geschichte, und der Komponist Francesco Cilea, musikalisch in der Nähe von Puccini einzuordnen, gestaltete das Ganze Anfang 1900 zur Oper. Hier wird Adriana mit Hilfe eines Veilchenstraußes von ihrer Nebenbuhlerin getötet. Denn beide lieben Maurizio, den Grafen von Sachsen. In Halle hat nun Ulrich Peters die nicht sehr oft gespielte Oper inszeniert. Das Publikum jubelte begeistert. Und...Weiterlesen

Seiten

Premierenberichte abonnieren