Premierenberichte

"Tosca" in Lübeck

28.11.2016 | Tilman Knabe hat in Lübeck eine „Tosca“ der drastischeren Art inszeniert. „Die Gewaltexzesse des Stücks, Blut und Folterung werden selbst einem abgebrühten Zuschauer spürbar vor Augen geführt“, berichtet das opernnetz. Regie und Bühnenbild tun sich keinen Zwang an, um den Kampf zwischen verfeindeten politischen Systemen, in deren Schlingen die Liebenden, der Maler Cavaradossi und die Sängerin Tosca, geraten, in blutrünstigen Einzelheiten zu zeigen. „Die ganz große Stärke dieser Inszenierung aber liegt nicht in drastischen Bildern, deren es auch einige zu viel gibt. Die Stärke des Regisseurs...Weiterlesen

"Das Rheingold" in Wiesbaden

25.11.2016 | Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung des „Rheingold“ (er wird bis Mai 2017 in Wiesbaden den ganzen „Ring“ inszenieren) spielt bei den Beduinen, die Götter leben im Zelt. „Der politische und gesellschaftskritische Gehalt des Werks hat bis heute seine Aktualität nicht eingebüßt“, schreibt das Hessische Staatstheater auf seiner Webseite. Dem wird Laufenberg (unter anderem) gerecht, indem er in kurzen Augenblicken Amerikas zukünftigen Präsidenten Donald Trump im Video aufblitzen lässt. Laufenberg „wartete (…) mit einer ganzen Reihe von erstklassigen Sängern auf“, schreibt „Musik heute“...Weiterlesen

"Die Hugenotten" an der Deutschen Oper Berlin

23.11.2016 | „In den ‚Hugenotten‘ ist das historische Geschehen kein austauschbarer Hintergrund für eine große Liebesgeschichte, sondern wird selbst zum bestimmenden Thema“, schreibt die Deutsche Oper Berlin anlässlich der Premiere von Giacomo Meyerbeers Oper, die derzeit eine Renaissance auf deutschen Bühnen erlebt. Die Liebesgeschichte zwischen Raoul und Valentine spielt sich vor dem Hintergrund der grausamen Religionskämpfe des 16. Jahrhunderts ab, welche in der legendären Bartholomäusnacht ihren Höhepunkt fanden. Regisseur David Alden wechselt zwischen den Zeiten, „aber es wird völlig klar, dass...Weiterlesen

"Die Liebe zu den drei Orangen" in Wuppertal

21.11.2016 | Eine groteske Geschichte ist das: Ein Prinz, der an „hypochondriotisch verschleimter Melancholie“ leidet, soll zum Lachen gebracht werden. Und das gelingt erst, indem er drei Orangen begegnet und sich in sie verliebt… In Wuppertal hatte Prokofjews Oper jetzt in einer Inszenierung von Sebastian Welker Premiere. Welker zeigt „Theater auf dem Theater“ und benutzt dafür Riesenbuchstaben, die eben das Wort „Theater“ zeigen. „Die von überdimensionalen Buchstaben geprägte Bühne sowie die von optischer Fantasie nur so überbordenden Kostüme machen dieses Konzept von Anfang an sinnfällig“, lesen wir...Weiterlesen

"Faust" in Stuttgart

16.11.2016 | Gerade ist die Stuttgarter Oper in der alljährlichen Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt worden. Diesem Titel hat das Haus mit der Premiere von Charles Gounods „Faust“ alle Ehre gemacht. Bei Gounod ist Faust, anders als im Goetheschen Drama, vor allem ein „einsamer Mann auf der Suche nach Liebe“. Frank Castorf habe „ausgesprochen unterhaltsam, anspielungsreich, augenzwinkernd und sehr aufwändig inszeniert“, berichtet BR Klassik. Es gehe ihm „einmal mehr um Konsumkritik, Kapitalismuskritik, Kolonialismuskritik, Triebanalyse“. „ In Frank Castorfs Regie...Weiterlesen

"La Favorite" an der Bayerischen Staatsoper

14.11.2016 | Gaetano Donizetti ging, nach privater Katastrophe, 1840 nach Paris und wollte dort eine absolut französische Oper schreiben. Er entschied sich für einen tragischen Stoff: „La Favorite“ erzählt die Geschichte einer unglücklichen Liebe – und sie erzählt vom Kampf zwischen Kirche und Staat. Léonor, eine historische Gestalt, ist die Mätresse des Königs Alfonso; sie liebt aber den Mönch Fernand. Am Ende stirbt sie… In München singt Elina Garanca die Titelrolle und wird vom Publikum mit viel Beifall belohnt. Im Interview erklärt sie die Herausforderungen dieser Rolle, die nicht nur technischer Art...Weiterlesen

"Los Elementos" in Kassel

11.11.2016 | Von 1673 bis 1747 lebte der spanische Komponist Antonio Literes, der seiner Oper „Los Elementos“ den Untertitel „Harmonische Oper im italienischen Stil“ gab – wobei das Werk nicht eindeutig als Oper eingestuft wird, hat es doch keine fortlaufende Handlung, sondern ist eher „eine barocke Feier des Lebens und der Natur“, wie das Staatstheater Kassel auf seiner Webseite schreibt. Die vier Elemente, dargestellt durch vier Sängerinnen und „untermalt“ von Tänzerinnen von „SOZO visions in motion“, freuen sich ihres Lebens, werden aber von der Zeit (der einzige männlich Sänger) überrascht, die die...Weiterlesen

"Rigoletto" in Detmold

09.11.2016 | „Eine ungemein aufwühlende Geschichte“ verspricht das Landestheater Detmold seinem Publikum. Und in der Tat ist Verdis „Rigoletto“ eine Geschichte, die zu Herzen geht. Rigoletto, halb liebender und überfürsorglicher Vater, halb hämischer Hofnarr, wird zum Opfer der libertinösen Machenschaften seines Herrn, die er zuvor stets für seine Schadenfreude Anderen gegenüber Anderen genutzt hat. Seine Tochter ist das Opfer, am Schluss aber auch der verzweifelte Rigoletto selbst. In Detmold werden die Vergnügungsszenen mit Sado-Maso-Anschnitt ausgespielt, aber auch die Verzweiflung von Vater und...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Bremerhaven

07.11.2016 | Wenn ein kleines Theater wie Bremerhaven Wagner spielt, ist das eine echte Herausforderung. So waren dort mehrere Gäste beteiligt, wie zum Beispiel Agnieszka Hauzer aus Kiel als Senta oder Joachim Goltz aus Mannheim als Holländer. Keine historisierenden Kostüme sieht man in Bremerhaven, die Protagonisten treten fast durchweg in schwarz auf und reden (und lieben) aneinander vorbei. „Dies alles hat der Regisseur Matthias Oldag in seiner (…) neuen Inszenierung des Werkes in eindrucksvollen und berührenden Bildern zum Ausdruck gebracht“, schreibt die neue musikzeitung. „Regisseur Matthias Oldag...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" in Pforzheim

04.11.2016 | Der Fächer spielt eine zentrale Rolle in dieser Inszenierung der Mozart-Oper –und teilt die Bühne außerdem in verschiedene Räume, in denen sich die Ränkespiele der Figuren abspielen. Es gehe in der Oper um Beziehungsgefüge, um das Sich-Zeigen und das Sich-verstecken, erklärt Bühnenbildner Jan Hendrik Neidert diese Fächer-Idee. Regisseurin Caroline Stolz findet die Musik „unglaublich komödiantisch, aber auch melancholisch“. Genau von dieser Kombination aus Melancholie und Witz lässt sie sich in ihrer Regiearbeit leiten. Mit viel Erfolg. Ein „spielwütiges „Ensemble“ verspricht das Theater, und...Weiterlesen

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