Premierenberichte

"Martha" in Regensburg

02.11.2016 | Lady Harriet langweilt sich und beschließt, sich gemeinsam mit ihrer Vertrauten Nancy auf dem Markt zu Richmond als Magd zu verdingen. Was als lustiges Abenteuer gedacht ist, erweist sich als rechter Reinfall. Und die beiden Herren, die Harriet und Nancy (alias Martha und Julia) für den Haushalt engagiert haben, schauen in die Röhre. Am Schluss siegt aber die Liebe, und Lyonel wie Plumkett dürfen die beiden Damen, in die sie sich inzwischen verliebt haben, in die Arme schließen. Nicht so allerdings in der Regensburger Inszenierung von Johannes Pölzgutter: da bekommt Plumkett lediglich den...Weiterlesen

"Turandot" in Leipzig

31.10.2016 | Er wolle kein Märchen erzählen, in dem die harte und kalte Prinzessin Turandot sich einzig durch einen Kuss verändere, erklärt Regisseur Balász Kovalik im Vorfeld der Leipziger Premiere von Puccinis Oper. Er will in seiner Inszenierung echte menschliche Gefühle zeigen. Turandot entdecke und finde sich selbst durch die erlebten Abenteuer. Im Grunde verkörpert die Prinzessin das Bild einer unabhängigen Frau, die ihr Leben nicht mehr von Männern bestimmen lässt. Bedeutet die Liebe Freiheit wie für die Sklavin Liù? Oder ein Gefängnis, wie Turandot es sieht? Kovaliks Regiearbeit beschäftigt sich...Weiterlesen

"Die weiße Rose" in Köln

28.10.2016 | Sophie und Hans Scholl gehören zu den bekanntesten Figuren jüngerer deutscher Geschichte. Die beiden sehr jungen Widerstandskämpfer, Mitglieder der „Weißen Rose“, wurden beim Verteilen von Flugblättern gegen das Nazi-Regime verhaftet und einige Tage später verurteilt und hingerichtet. Udo Zimmermanns Oper „Die weiße Rose“ erzählt von den letzten Tagen der Geschwister, von ihrem Bangen, Hoffen, von ihrer Sicherheit, das Richtige getan zu haben, schließlich von ihrer Vorbereitung auf den Tod. Zimmermann und sein Librettist Wolfgang Willaschek zeigen keine Handlung, sondern einzelne Szenen von...Weiterlesen

"Peter Pan" in Hildesheim

26.10.2016 | „Peter Pan“ – eine Erfolgsgeschichte. Das Theaterstück von Matthew Barrie über den Jungen, der nicht erwachsen werden will, der mit den Kindern John, Michael und Wendy, mit den „verlorenen Jungs“, den Rothäuten vom Stamm der Rotznasen und der Fee Klingklang (im Original ist das Tinkerbell) im Land Nirgendwo spannende Abenteuer erlebt und schließlich den bösen Kapitän Haken besiegt, wurde von Erich Kästner ins Deutsche übersetzt. Ende der 1990er-Jahre schrieb Wilfried Hiller, bekannt als Kinderopern-Komponist, eine Oper über den Stoff, die jetzt in Hildesheim Premiere hatte. „Musikalische...Weiterlesen

"L'elisir d'amore" in Karlsruhe

24.10.2016 | Ein Liebesspiel, in dem der vermeintliche Liebestrank (eigentlich nur ein bisschen Rotwein) eine wichtige Rolle spielt. Am Ende bekommen sich die „Richtigen“ – und ein ererbtes Vermögen verspricht außerdem ein schönes Leben. In Karlsruhe verlegte Regisseur Jacopo Spirei das Geschehen in einen Bahnhof. „Ungemein witzig“, urteilt das Badische Tagblatt. Und: „Regisseur Spirei gelingt es, ganz aus dem Geist der Musik Donizettis, nach all der Oberflächlichkeit die Utopie wahrer Gefühle aufblitzen zu lassen.“ Von einer köstlichen und sehr unterhaltsamen Inszenierung (…) sowie einer spritzigen...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" in Hagen

21.10.2016 | Die Oper in Hagen hat es nicht leicht. Kürzungen stehen ins Haus – um das Repertoiretheater muss man sich wohl Sorgen machen. Trotzdem (oder gerade deswegen) startete das Theater mit einer erfolgreichen Inszenierung von „Die Hochzeit des Figaro“ in die neue Spielzeit. Es macht dabei aus der Not eine Tugend und setzt auf junge Nachwuchskräfte. „Denn ein so jung, geradezu jugendlich besetztes Ensemble wie in der insgesamt gelungenen Neuproduktion dürfte rekordverdächtig sein. Doch gerade dieser Tatsache hat der neue ‚Figaro‘ seinen Charme zu verdanken“, so das Opernnetz. Auch theaterpur spricht...Weiterlesen

"Norma" in Essen

19.10.2016 | Belcanto pur: Bellinis „Norma“ handelt vom Kampf der Gallier gegen die Römer, aber auch von einer Liebe, die nicht sein darf, von Eifersucht und Rache. In Essen inszenierten nun Tobias Hoheisel und Imogen Kogge das Werk. Ihre Regiearbeit wird eher zurückhaltend bewertet, zum Beispiel als „biederes Stehtheater wie bei einer ‚Aida‘ in Verona“ (Opernfreund). Von einer „weitgehend unauffälligen Regie“ berichtet der Westfälische Anzeiger. Musikalisch allerdings rief die Premiere durchaus Begeisterung hervor. Unter anderem für Katia Pellegrino in der Titelrolle. „Die Essener ‚Norma‘ ist große Oper...Weiterlesen

"Die Hugenotten" in Würzburg

17.10.2016 | Verfeindete Glaubenslager, daraus resultierend Krieg und Gewalt: Was könnte aktueller sein? „Bei Meyerbeer bekämpfen die Katholiken die Protestanten, aber es könnten genauso gut Sunniten und Schiiten, Christen und Juden sein“, schreibt BR Klassik. „Die Hugenotten“ erleben gerade ihre Wiederentdeckung auf deutschen Bühnen. Nicht nur das Mainfranken Theater, auch das Theater Kiel und die Deutsche Oper Berlin haben das Werk in dieser Saison auf ihren Spielplan gesetzt. In Würzburg ist die Umsetzung offenbar gelungen. „Eine wagemutige Inszenierung, die aufs Angenehmste überrascht“, berichtet die...Weiterlesen

"Boris Godunow" in Nürnberg

14.10.2016 | „‚Boris Godunow‘“ ist ein Stück über Wahrheit und Lüge in der Politik, über die Gier nach Macht und über die Last von politischer Verantwortung.“ So zu lesen auf der Webseite des Nürnberger Staatstheaters, wo Modest Mussorgskis Oper gerade Premiere hatte: eine umjubelte Premiere. Der Jubel galt sowohl Peter Konwitschnys Regie als auch der musikalischen Gesamtleistung. Die inhaltliche Beschreibung des Werks, das sich an Alexander Puschkins gleichnamigem Drama orientiert, lässt erahnen, dass „Boris Godunow“ durchaus aktuelle politische Frage aufwirft. Die Nürnberger Nachrichten sehen...Weiterlesen

"Jerusalem" in Freiburg

12.10.2016 | Giuseppe Verdis Oper „Jerusalem“ kam erst zum zweiten Mal auf eine deutsche Bühne. Nach Bonn hat nun Freiburg sich des weniger bekannten Werks angenommen. Politischer Kampf um die Vorherrschaft der Religionen auf der einen Seite – Familienzwist und Intrigen andererseits. Calixto Bieito hat in Freiburg den Schwerpunkt auf die familiären Auseinandersetzungen gelegt und den (eigentlich brandaktuellen) Kampf der Religionen beiseite gelassen. „Es ist weniger der Terrorismus, der mir Sorge macht, sondern der Fanatismus in unserem Alltagsleben“, hatte Bieito im Interview mit der Badischen Zeitung...Weiterlesen

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