Premierenberichte

"Viva Verdi" in Hagen

13.03.2019 | „Giuseppe Verdi schuf Melodien, die sich im kollektiven Bewusstsein fest verankert haben. Und dabei spielen gerade die Chornummern eine besondere Rolle.“ So kündigt das Theater Hagen den Abend an, in dem die Chöre einmal die Hauptrolle spielen. Eine „Neudeutung“ der Verdi-Opern will das Theater schaffen. „Was die Hagener zeigten war ein herrlicher Spaß mit schönen Stimmen, einer witzigen Inszenierung, ein Theater im Theater“, berichtet das Opernmagazin. Tatsächlich: Die Bühne zeigt ein Gemeindezentrum, in dem Regisseur Tony Laudadio ein Verdi-Projekt inszenieren will. Der Abend bietet eine...Weiterlesen

"Cosí fan tutte" in Nürnberg

11.03.2019 | Ob Mozarts Oper, in der es um Liebe und Treue geht, aber auch um Vertrauen, „komisch“, „bitter“ oder „nachdenklich“ interpretiert wird, bleibt dem jeweiligen Regisseur überlassen. Schwierig ist es immer, die etwas unglaubwürdige (man könnte auch sagen „platte“) Geschichte mit der tiefgründigen Musik in Einklang zu bringen. Jens-Daniel Herzog ist das in Nürnberg offenbar allenfalls zum Teil gelungen. Die story ist in die heutige Zeit verlegt, die anfängliche Wette findet im Tagungshotel vor Mitwissern statt, die auch noch alles mit dem Smartphone filmen. „Herzog tritt in geradezu...Weiterlesen

"Ariane und Blaubart" in Bielefeld

08.03.2019 | Paul Dukas, Zeitgenosse von Debussy und Ravel, ist als Opernkomponist nicht sehr bekannt. Seine Oper über Herzog Blaubart und seine Burg, in der er fünf Frauen gefangen hält und in die er die sechste, Ariane, geholt hat, um ihr wie ihren Vorgängerinnen eine bestimmte Tür in seiner Burg zu verbieten, hat Andrea Schwalbach jetzt am Theater Bielefeld inszeniert. Im Mittelpunkt steht die Figur der Ariane, der es gelingt, die anderen Frauen zu befreien. Aber diese wollen gar nicht. Sie bleiben, wo sie sind, Ariane jedoch erlangt für sich die Freiheit. Ariane (nicht von ungefähr trägt sie den Namen...Weiterlesen

"Hulda" in Freiburg

07.03.2019 | César Franck ist nicht unbedingt als Opernkomponist bekannt geworden. Auf die Uraufführung seiner Oper „Hulda“ wartete der französische Komponist (mit belgischen Wurzeln) zeit seines Lebens vergeblich. Jetzt hat Freiburgs GMD Fabrice Bollon die Oper „ausgegraben“. „Nachdem diese Oper in den letzten 125 Jahren nur äußerst selten und stets gekürzt gespielt worden ist, darf sich das kleine Theater im badischen Freiburg einer operngeschichtlichen Großtat rühmen“, schreibt denn auch die Basler Zeitung. Es geht um eine gedemütigte Frau, verschleppt von den Feinden ihres Stammes, die auf den Moment...Weiterlesen

"Schade, dass sie eine Hure war" in Düsseldorf

05.03.2019 | Ein Bruder liebt seine Schwester – und umgekehrt. Das darf natürlich nicht sein, und nachdem er sie geschwängert hat, willigt sie in eine Vernunftheirat ein – mit tödlichen Folgen (der große Fliegenpilz, der diese Liebe überdacht, symbolisiert das „Gift“, das in ihr steckt). Das ist – kurz gesagt – die Handlung von Anno Schreiers Oper nach einem Drama des Shakespeare-Zeitgenossen John Ford, die in Düsseldorf uraufgeführt wurde. Es wird ziemlich viel gestorben in diesem Werk. Schreiers Musik gehört nicht zu dem, was man heute Avantgarde nennt (in Donaueschingen würde sie nicht aufgeführt, wie...Weiterlesen

"Die Zauberflöte (neu)" an der Berliner Staatsoper

01.03.2019 | „Die Zauberflöte (neu)“ lautet die Ankündigung einer Neu-Inszenierung an der Berliner Staatsoper. Was das bedeutet? Die „alte“, seit 25 Jahren gespielte Inszenierung von August Everding steht nach wie vor auf dem Plan. Parallel dazu gibt es nun eine neue von Yuval Sharon. Man wolle Mozarts vielschichtiges Meisterwerk einer neuerlichen Befragung unterziehen, kündigt die Staatsoper an. Sharon orientiert sich an Kleists „Über das Marionettentheater“, ebenso an der Tradition der Wiener Maschinenkomödie. „Bei Sharons Inszenierungsansatz hält die kindliche Phantasie die Fäden in der Hand“, so die...Weiterlesen

"Karl V." an der Bayerischen Staatsoper

27.02.2019 | Sehr aktuell mutet der Stoff von Ernst Kreneks Oper an, die an der Bayerischen Staatsoper von der katalanischen Theatergruppe „La Fura dels Baus“ um Carlus Padrissa inszeniert wurde. Karl V., der einst von einem vereinigten Reich träumte, in dem die Sonne nicht untergehe, blickt nach seiner Abdankung, begleitet von seinem Beichtvater, auf Stationen seines Lebens zurück. Aktuell daran: Das große europäische Reich zerfällt, Interessen einzelner Herrscher überwiegen. Kreneks Oper sollte 1934 in Wien uraufgeführt werden, wurde aber „vorauseilend“ wieder abgesetzt, weil Krenek im Nazi-Reich schon...Weiterlesen

"Il turco in Italia" in Hagen

25.02.2019 | Theater auf dem Theater – oder besser: Oper in der Oper? Der Dichter Prosdocimo soll ein Opernlibretto schreiben und bedient sich mangels eigener Einfälle am realen Eheleben seines Freundes Geronio und dessen umschwärmter Frau Fiorilla. Mit dem türkischen Fürst Selim kommt ein neuer Verehrer ins Spiel – und mit ihm einige Verwicklungen, in die Prosdocimo, in Hagen zum Stummfilmregisseur mutiert, wiederum immer wieder eingreift. „Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion werden in „Il turco in Italia“ durch die Figur des Spielemachers Prosdocimo verwischt“: So beschreibt es das Theater Hagen,...Weiterlesen

"Werther" in Augsburg

22.02.2019 | „Jules Massenet komponierte eine eindringliche und suggestive Winteratmosphäre, die Charlotte als Ruhepol der Oper ins Zentrum der Handlung rückt, und der er seine wild-romantische Werther-Darstellung gegenüberstellt.“ So schreibt das Augsburger Staatstheater, wo Hausherr André Bücker Massenets „Werther“ inszeniert hat. Anders als in Goethes Vorlage erklärt Charlotte in der Oper dem sterbenden Werther ihre Liebe. Bücker und sein Team machen aus Massenets Oper ein (schablonenhaftes) Papiertheater. „Das alles ist poetisch anzuschauen, nie sentimental oder gefühlsduselig“, urteil BR Klassik. Der...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Coburg

20.02.2019 | „Peter Grimes“ von Benjamin Britten gehört zu den Musiktheaterwerken des 20. Jahrhunderts, die regelmäßig auf den Opernbühnen zu erleben sind. Am Landestheater Coburg inszenierte jetzt der in Wien geborene Regisseur Alexander Charim die große Choroper. „Konsequent erzählt Charims Regie, wie aus Argwohn und Misstrauen schließlich Hass und Gewalt entsteht“, berichtet das Coburger Tageblatt. Der Regisseur verzichte klugerweise darauf, platte politische Anspielungen zu inszenieren. Das Ergebnis: „Packendes Musiktheater.“ „Die Oper gerät atemberaubend in ihrer Coburger Premiere und als Zuschauer...Weiterlesen

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