"Roberto Devereux" in Karlsruhe

Drei Opern hat Gaetano Donizetti über die Tudors geschrieben. Nach „Anna Bolena“ und „Maria Stuarda“ ist „Roberto Devereux“ das letzte Werk der Trilogie. Erzählt wird eine Geschichte über Liebe, Eifersucht, Verrat – und Politik; dies alles in schönster Belcanto-Manier. Die Titelfigur ist eine reale historische Persönlichkeit, ebenso natürlich Königin Elisabeth, der man ein Liebesverhältnis mit dem mehr als 30 Jahre jüngeren Devereux nachsagt. Bei Donizetti liebt die Monarchin den jungen Mann, findet heraus, dass ihre latente Eifersucht begründet ist: Sara, ihre Vertraute, hat ein Liebeverhältnis mit Devereux, ist von ihm schwanger, aber mit einem anderen verheiratet: Jede Menge Stoff für Tragik. Am Ende wird Roberto hingerichtet, Sara flieht, die Königin verfällt dem Wahnsinn und dankt ab. Der britische Regisseur Harry Fehr vermeidet (denkbare) Anspielungen auf aktuelle britische Politik-Wirrnisse und bleibt mit seiner Inszenierung im Zeitalter Elisabeths I. „Konservativ, aber effizient“, sei diese Regiearbeit, so der NDR. Sie unterstütze den Charakter von Donizettis Werk. „Das Regie-Team um Harry Fehr setzt bei der Umsetzung der Geschichte auf optische Opulenz, die der großartigen Musik durchaus angemessen ist“, schreibt das Online Musikmagazin (OMM). Der NDR berichtet: „Das Wunder dieser Karlsruher Aufführung: Sie ist ein Sängerfest des Belcanto, das bis in die Nebenrollen rein aus Ensemblekräften des Hauses gestaltet wird.“ Und: „Chor und Orchester sind bestens vorbereitet.“ Auch das OMM bestätigt: „Der von Ulrich Wagner großartig einstudierte Chor setzt weitere musikalische und szenische Akzente.“ Am Schluss viel Beifall für alle Beteiligten. Das Foto (Falk von Traubenberg) zeigt Klaus Schneider als Lord Cecil, Ina Schlingensiepen als Elisabeth I. und den Badischen Staatsopernchor.

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