Ein riesiges Geisterschiff, das ins Publikum hineinfährt, finanziert vom Förderkreis der Oper Leipzig, sowie einige bis zu acht Meter lange Pottwale sind Teil der Bühnenbildsensation des „Holländers“ in Leipzig: „eine Art Zauberoper“, wie der MDR berichtet. Michiel Dijkema hat Bühnenbild und Inszenierung verantwortet. Nachdem der letzte Leipziger „Holländer“ im Jahr 2008 das Publikum derart verstörte, dass er nach der Premiere gleich wieder abgesetzt wurde, wird die aktuelle Version sicher weitergespielt, wenn auch die Inszenierung weniger Begeisterung auslöste als das Bühnenbild. Der Rezensent des Onlinemerkers immerhin berichtet Positives über die Regiearbeit und erzählt von der „unglaublichen Poesie des Gezeigten“. Und: „Mit dieser Überwältigungsdramaturgie ist die Inszenierung unterm Strich auch eine gute Einstiegsdroge – um Wagner im Stile des ganz großen Kinos neu unters Volk zu bringen“, bilanziert der MDR. Dijkema hat Heinrich Heines „Memoiren des Herrn von Schnabelewopski“ ausgegraben und Textauszüge auf Hintergrundprospekte projiziert. Nochmal der MDR: „Zum Glück macht der Chor, der in großer Extra-Besetzung auftritt, seine Sache gut und das Orchester unter Opernintendant Ulf Schirmer lässt es zu Beginn und immer wieder richtig krachen.“ Die neue musikzeitung schließlich schreibt: „Am Pult des Gewandhausorchesters ist der Abend Chefsache. Ulf Schirmer lässt es auch mal richtig knallen und zelebriert genüsslich einen breit wogenden musikalischen Seegang – Tendenz: im Zweifel laut und langsam.“ Das Foto (Tom Schulze) zeigt den Chor der Oper Leipzig.