"Neues vom Tage" in Coburg

Als „Parodie einer Oper“ könnte man Paul Hindemiths lustige Oper bezeichnen. Große Gefühle und Koloraturarie der spätromantischen Oper werden hier karikiert. Es geht um zwei Ehepaare, um Scheidung, um Skandale, die von den Medien nur zu gerne aufgegriffen und nach Herzenslust verwendet werden. „In Zeiten von Realityshows wie ‚Big Brother‘ und ‚Dschungelcamp‘ ist Paul Hindemiths 1929 in Berlin uraufgeführte, satirischbissige Oper über die Neuigkeitswut und Skandalsucht der Medien, die das Privatleben der Menschen ausschlachten, aktueller denn je“, schreibt das Landestheater Coburg auf seiner Webseite. „Das ist große Bühne für Hasser und Liebhaber der modernen Oper“, kommentiert die Neue Presse. Und: „Tibor Torells Regiearbeit zeugt von enormer zeitgeschichtlicher Sachkenntnis und lebt auf in wendiger Situationskomik sowie Detailreichtum.“ Das Coburger Tageblatt schreibt, Torells „einfallsreiche, detailgenaue Personenführung“ biete „der Sopranistin Rannveig Káradóttir als Laura und dem Bariton Marvin Zobel als Eduard beste Gelegenheit, ihr ausgeprägtes Spieltalent zu entfalten und zudem stimmlich zu brillieren“. Auch musikalisch steht in Coburg alles zum Besten: „Das Philharmonische Orchester musiziert wendig und reaktionsschnell, der bestens einstudierte Chor des Landestheaters belebt die Szene auch darstellerisch mit großer Spielfreude.“ (Coburger Tageblatt). Das Foto (Sebastian Buff) zeigt Milen Bozhkov als schönen Hermann.  

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