Premierenberichte

"La Traviata" in Trier

25.10.2012 | Solche Beifallsstürme am Schluss hat das Theater Trier wohl noch nicht erlebt. Minutenlange Standing Ovations gab es bei der "Traviata" für alle Beteiligten. Die Inszenierung des Verdischen Opernklassikers lag in den Händen der Choreografin und Regisseurin Birgit Scherzer, die am Theater Trier schon mehrfach mit Regiearbeiten auf sich aufmerksam machte. Nun also die "Traviata": "Die Inszenierung durch Birgit Scherzer (…) ist eine erfreuliche Ausnahme in der heutigen Regiewüste: einerseits nicht altbacken, andererseits aber in Übereinstimmung mit der Aussage des Werks - und diese nicht verfälschend - aktualisiert", ist auf "16vor" zu lesen. Dass Scherzer auch Choreografin ist, beweist sie nicht zuletzt im Umgang mit dem Chor, dem sie einiges an Bewegung und Beweglichkeit abverlangt: "Besonderen Genuss bereitet der toll choreografierte Chor der spanischen Stierfechter" heißt es ebenfalls auf "16vor". "Traumhaft, wie Adréana Kraschewski Scherzers Vorlagen für ein fulminantes Traviata-Debüt nutzt", lobt der "Volksfreund" die Titelheldin in ihrem Rollendebut. Alle Kritiker haben im Übrigen Positives über die Chor-Leistung zu berichten: "Der Chor ist szenisch stark gefordert, setzt, wo es darauf ankommt, prägnante Akzente und liefert mit dem Orchester ein stabiles Fundament, auf dem die Solisten glänzen können." (Volksfreund). "Der Chor und Extrachor unter Leitung von Angela Händel ist den Herausforderungen Verdis absolut gewachsen. Und auch spielerisch in großer Form und Laune", schreibt "opernnetz.de". Das Fazit dieses Online-Portals: "Ein Abend, von dem man in Trier noch lange schwärmen wird." Foto: Marco PiecuchWeiterlesen

"Im weißen Rössl" am Münchner Gärtnerplatztheater

22.10.2012 | Eröffnungsproduktion für Intendant Josef Köpplinger am Münchner Gärtnerplatztheater, das aber derzeit nicht am Gärtnerplatz spielt, sondern an diversen anderen Orten. "Im weißen Rössl" wurde in die neue Spielstätte des Deutschen Theaters nach Fröttmaning ausgelagert. Viele Möglichkeiten für ein spielfreudiges Ensemble, für Klamauk, Witz und Tempo bietet dieses Stück, das in München in der Originalfassung von 1930 gezeigt wird. Die Berliner Uraufführung, die Regisseur und Produzent Erik Charell bei Ralph Benatzky in Auftrag gegeben hatte, zeigte viele Revue-Elemente, war außerdem "jazziger", auch frivoler als die Fassung aus den frühen 50er-Jahren, die heute zumeist gezeigt wird. Ohrwürmer wie der Titelsong, "Was kann der Sigismund dafür…" oder "Die ganze Welt ist himmelblau" tauchen natürlich in beiden Versionen auf. "Die Aufführung im Fröttmaninger Zelt des Deutschen Theaters ist feinstes Gute-Laune-Theater mit einem Spritzerl Tiefgang", schreibt die Münchner Abendzeitung; "Köpplinger hat die zusammengewürfelten Gäste zu einem perfekten Ensemble zusammengeschweißt." Und im Bayerischen Rundfunk wird von einem "Feuerwerk der Einfälle" vor allem im ersten Teil berichtet. "Köpplinger gelingen herrlich amüsante Bilder", ist dort zu hören, und "Dirigent Michael Brandstätter begleitet die funkensprühende Revue mit Tempo und Witz." Stargast Maximilian Schell als Kaiser begeisterte das Premierenpublikum ebenso wie die tempo- und einfallsreiche Aufführung. Das Foto (Thomas Dashuber) zeigt Sigrid Hauser als Rössl-Wirtin, Tilman Unger als Dr. Siedler und Mitglieder des Ensembles.Weiterlesen

"Tannhäuser" in Karlsruhe

19.10.2012 | Mit großer Begeisterung ist der neue "Tannhäuser" am Badischen Staatstheater aufgenommen worden: Vom Publikum, dass minutenlang begeistert applaudierte, ebenso wie von den Kritikern, die hier - zumindest teilweise - ein Meisterwerk erkennen. "Was würde ein derart interessanter, überragender ‚Tannhäuser‘ in Bayreuth erst für Furore machen!", schreibt die Frankfurter Rundschau, und der "Neue Merker" urteilt: "Sollte die beste der vielen Neuinszenierungen zum bevorstehenden Richard Wagner Jahr von einer Fach-Jury gekürt und mit einem Preis ausgezeichnet werden, hätte das Badische Staatstheater gute Chancen der Sieger zu sein." Nicht zuletzt manifestiert sich der Enthusiasmus am opulenten Bühnenbild rosalies und der damit einhergehenden Lichtregie. Aber auch die Inszenierung findet Lobesworte: Von "Aron Stiehls durchdachter, motivisch ausgefeilter Karlsruher Inszenierung" schreibt die Frankfurter Rundschau. "Regisseur Aron Stiehl garantiert für die Spannung zwischen den Personen im Raum, erfindet viele Mikrohandlungen auch für den großen Chor und setzt immer wieder klar ausgearbeitete Akzente", findet die Stuttgarter Zeitung und fügt hinzu: "Der Staatsopernchor meistert seine Aufgabe gut." In der Badischen Zeitung ist zu lesen: "Faszinierend sind vor allem die Ensembles, deren Aufbau Justin Brown exzellent nachzeichnet." Dass die Rolle der göttlichen Venus und der Elisabeth von ein und derselben Sängerin verkörptert wird, hat es in der Vergangenheit schon gegeben. Allerdings stellt diese Doppelbesetzung höchste Anforderungen an die Interpretin, denen Heidi Melton in der Premiere mehr als gerecht wurde. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Konstantin Gorny als Landgraf, Heidi Melton als Elisabeth / Venus sowie Chor und Extrachor des Badischen Staatstheaters.Weiterlesen

"Pelléas et Mélisande" in Essen

17.10.2012 | "Zum ersten Mal habe ich mein eigenes Schauspiel ganz verstanden", soll der Dichter Maurice Maeterlinck gesagt haben, als er Claude Debussys Vertonung seines Werks "Pelléas et Mélisande" erstmals auf der Bühne sah. Das war allerdings viele Jahre nach der Uraufführung von 1902, der der Dichter deshalb nicht beiwohnte, weil seiner Geliebten die Titelpartie vorenthalten worden war. Die späte Anerkennung des Dichters für das Musikwerk des Komponisten ist mehr als berechtigt. "Es herrscht hier eine zauberisch beschwörende Sprache, deren sensible Nuancen in der Musik und im orchestralen Klang weitergeführt werden konnten", sagte Debussy zum Werk Maeterlincks. Am Essener Aalto Theater ist diese Musik nun gekonnt und erfolgreich umgesetzt worden. Auf karg ausgestatteter Bühne singen und spielen die Protangonisten voller Intensität. Eine "über jeden Zweifel erhabene Spitzenbesetzung" attestiert die Recklinghäuser Zeitung dem Aalto Theater. "Soltesz und die fabelhaften Philharmoniker wissen um die innere Glut des schwebenden narkotischen Klangstroms." "Das souveräne, individuelle Dirigat, die unaufdringliche, aber deutliche, personenführungsstarke Regie des Altmeisters Nikolaus Lehnhoff, (…) die diskrete, aber raffinierte Ausstattung sowie ein exquisites Sängerensemble machen diese Produktion zum Vorzeigebeispiel eines mittelgroßen Hauses", schreibt die Welt. Und von einer "eine beklemmend schönen, emotional bohrenden, aber auch von weichen Schwingungen durchzogenen Aufführung" berichtet der "neue Merker". Das Publikum honorierte die dreistündige Aufführung mit großem Applaus. Das Foto (Herman und Clärchen Baus) zeigt Wolfgang Schöne als Arkel, Michaela Selinger als Mélisande und Doris Soffel als Geneviève.Weiterlesen

"Die Fledermaus" an der Musikalischen Komödie Leipzig

15.10.2012 | "Die ‚Fledermaus‘ ist für mich eine musikalische Komödie, aber eigentlich hat sie auch etwas ganz Tragisches… Anknüpfungspunkt ist für mich die Lüge, daraus ergibt sich die ganze Tragik und die ganze Komik." Der Oberspielleiter der Musikalischen Komödie Leipzig, Volker Vogel, hat die "Fledermaus" am eigenen Haus inszeniert: Mit opulentem, farbenfrohem Bühnenbild - und einem spielfreudigen Chor. "Das ist für mich das Prinzip der Operette: Es gibt ja Operettenbesucher, die nicht nur das Komische sehen wollen. Wer etwas tiefer gehen will, für die haben wir die Figuren und die innere Struktur so herausgemeißelt, dass sie bestenfalls für sich selbst einen Spiegel haben", erklärt Vogel im Interview vor der Premiere. Sprudelnd und quirlig sei das Stück: eine "offene Champagnerflasche, die nie versiegt." Dies auf der Leipziger Bühne darzustellen gelingt Regisseur und Ensemble vortrefflich. Satire, Witz und Boshaftigkeit werden im Straußschen Sinne präsentiert. Dass die "Fledermaus" in der Zeit der großen Finanzkrise im vorletzten Jahrhundert entstand, empfindet Dirigent William Lacey im Interview mit der Leipziger Volkszeitung als tröstlich: "Von der Krise weiß heute kaum noch jemand etwas. Kultur lebt also länger als die Krise." Auf der Bühne der "MuKo" Leipzig auf jeden Fall. Das Champagnerglas prickelt… Unser Foto (Susann Friedrich) zeigt Mirjam Neururer als Adele, Radoslaw Rydlewski als Eisenstein und den Chor der Musikalischen Komödie.Weiterlesen

"Die Macht des Schicksals" in Osnabrück

12.10.2012 | Giuseppe Verdi hatte genug vom Politikerdasein. Da kam der Auftrag aus St. Petersburg für eine neue Oper gerade recht. Verdi entschied sich für eine Vorlage des spanischen Duque de Rivas mit dem Titel "Don Alvaro o la fuerza del sino". Das Libretto schrieb Francesco Maria Piave, der schon zuvor erfolgreich mit Verdi zusammengearbeitet hatte. Obwohl die italienische Oper in Russland viele Gegner hatte, war das Drama um das Liebespaar Alvaro und Leonora, das sich der "Macht des Schicksals" beugen muss, in der St. Petersburger Uraufführung ein großer Erfolg. Das gleiche galt für die Premiere am Theater Osnabrück. "Selten zeigte sich Giuseppe Verdi so politisch wie in diesem großen Opernmeisterwerk", schreibt das Theater auf seiner Webseite. Regisseur Robert Lehmeier hat dieses politische Liebedrama nun in der niedersächsischen Stadt auf die Bühne gebracht. "Opernnetz.de" würdigt diese Inszenierung, legt den Schwerpunkt aber auf das Musikalische: "Noch stärker als die szenische Seite gelingt die musikalische Umsetzung dieser Oper", heißt es da. "GMD Andreas Hotz reagiert sensibel auf die Möglichkeiten jedes Sängers… Doch auch den großen kriegerischen Effekt setzt er mit dem Orchester hervorragend um - ebenso auch wie der großartige Chor und Extrachor des Theaters, den Markus Lafleur sehr gut vorbereitet hat." Auch "Theaterpur.net" bestätigt, dass sich "der von Markus Lafleur einstudierte Chor in guter Form zeigt". Und die Osnabrücker Zeitung konstatiert: ""Gelungener Einstieg: Nach dem erfolgreichen Antrittskonzert hat der neue Osnabrücker Generalmusikdirektor Andreas Hotz auch einen brillanten Start als Operndirigent hingelegt." Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Almerija Delic als Preziosilla sowie Mitglieder des Chores.Weiterlesen

"Elektra" in Düsseldorf

10.10.2012 | Wie schon bei der "Salome" wurde Richard Strauss auch zu seiner Oper "Elektra" durch ein Theaterstück angeregt. Nach dem Besuch von Hugo von Hofmannsthals Tragödie begann sofort die Idee für eine Oper in dem Komponisten zu reifen. Die dramatische Geschichte um die Tochter des von der eigenen Ehefrau und deren Liebhaber ermordeten Königs Agamemnon hat nun die Düsseldorfer Rheinoper auf den Spielplan gesetzt - in Kooperation mit dem Grand Théâtre de Genève. Inszeniert wird die Handlung um Elektras Rachefeldzug auf einer Bühne, die von einem in sich gebrochenen düster-grauen Haus-Kubus dominiert ist. Keine hysterisch-grelle Inszenierung hat Regisseur Chistof Nel auf die Bühne gebracht, aber eine "überzeugende archaische Elektra", wie die Frankfurter Rundschau schreibt. "Auf der Bühne stehen keine Monstren… Die vom Regisseur entwickelte Körpersprache ist von einer Intensität sondergleichen", ist in der NZZ zu lesen. Die Rheinische Post ist voll des Lobs für den musikalischen Teil des Abends: "Die Düsseldorfer Symphoniker erledigten und erlegten diese monströs besetzte Partitur mit einer Leichtigkeit und Brillanz, die uns an beste Zeiten des Hauses erinnerte." Und schließlich: "Man hört: Das wird kein gutes Ende nehmen. Es nahm ein vortreffliches." Dieser Meinung war auch das Publikum: Großer Beifall für die Düsseldorfer "Elektra". Foto: Matthias JungWeiterlesen

"Hair" in Eisenach

08.10.2012 | "Hair" - das steht für die Zeit Ende der 60er-Jahre, für die Anti-Vietnam-Bewegung, für ein "junges" Lebensgefühl mit Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Liebe… Aber die Geschichte um Claude, der nach Vietnam muss, Berger, den Hippie, und seine Freunde, zieht auch heute noch Publikum an. Nicht nur wegen der Musik von Galt Mac Dermot (Titel wie "Aquarius", "Donna" oder "Let the sunshine in" sind längst nicht verstaubt), sondern auch wegen der Inhalte: Fragen nach Krieg in der Welt, nach Selbstfindung einer jungen Generation, nach Revolte oder Anpassung bewegen die Menschen noch immer. Nicht zuletzt Milos Formans Verfilmung 1979 hat zum Kultstatus des Musicals beigetragen. So darf sich das Landestheater Eisenach über guten Zuspruch zur "Hair"-Koproduktion mit dem Meininger Theater freuen. Und die beiden Häuser haben einiges aufgefahren. "Die Titel verlangen nach großen Chören, die beiden Schauspiel-Ensembles aus Meiningen und Eisenach, verstärkt durch das Eisenacher Ballett, bilden einen Chor, der es durchaus schafft, Woodstock-Stimmung zu erzeugen", schreibt die Thüringer Landeszeitung. Und weiter: "Diese "Hair"-Inszenierung ist etwas für Theaterbesucher, die offen sind für Utopien, ein bisschen rebellische Energie in sich tragen - oder einfach nur Spaß haben wollen." Das Premierenpublikum reagierte geradezu euphorisiert: Mit Standing Ovations verlangte es nach Zugaben. Ein großer Erfolg in Thüringen. Das Foto (foto-ed) zeigt Benjamin Krüger mit Mitgliedern des Ensembles.Weiterlesen

"American Lulu" an der Komischen Oper Berlin

05.10.2012 | Im Vorfeld ein Urheberrechtsstreit: Nicht etwa um die Rechte des Komponisten Alban Berg an der Musik seiner "Lulu" und die Neu-Bearbeitung. Denn Berg ist 1935 gestorben und somit ist die Musik seit 2005 frei. Sondern vielmehr um die Idee, die der kanadische Videokünstler Stan Douglas zusammen mit der Komponistin Olga Neuwirth entwickelt haben will. Nun wurde ihm ein Recht an der Fassung, die in der Komischen Oper soeben ihre Uraufführung erlebte, abgesprochen. Neuwirth hat die ersten beiden, original von Berg stammenden Akte bearbeitet und für eine Formation aus Streichern und Big Band neu instrumentiert. Den dritten Akt hat sie neu gefasst, das ganze findet in englischer Sprache statt - und das in der Komischen Oper! - "Der Mensch hat die Möglichkeit auf Selbstbestimmung, auch wenn dieser Weg anstrengender ist, als sich aushalten und anhimmeln zu lassen. Die gequälte und quälende Lulu (…) lebt von Männern und durch Männer", hat Neuwirth im Vorfeld erklärt. Lulu ist im New York der 70er-Jahre angekommen und zur Nobelhure avanciert. Trotz diverser Vorbehalte lautet das Fazit in der Frankfurter Rundschau: "Dennoch ist Neuwirths ‚American Lulu‘ ein zweifellos origineller, diskussionswürdiger Beitrag zur Vollendung von Bergs letzter Oper." Und auch die "Zeit" widmet der "Lulu"-Neufassung einen Bericht, der - insgesamt kritisch - dem neu entworfenen dritten Akt zugesteht: "Das fetzt und wird frech und schraubt sich in jaulende, heulende Höhen. Und plötzlich begreift man, dass der Sound (…) vor allem Saat sein soll, Saat der Zukunft." Und die FAZ bilanziert: "So bleibt das Interessanteste an dieser Premiere (…) die Sympathie, die ihr beim Schlussapplaus entgegenschlägt: eine Anerkennung für das Ensemble, eine Verbeugung vor Neuwirths Mut und vor der Sinnlichkeit ihrer Musik". Das Foto (Iko Freese/drama-berlin) zeigt Claudio Otelli als Dr. Bloom und Marisol Montalvo als Lulu.Weiterlesen

"Boris Godunow” in Dortmund

04.10.2012 | Ein "musikalisches Volksdrama” sei seine Oper "Boris Godunow” hatte der Komponist Modest Mussorgsky erklärt. In der Tat erzählt das 1870 fertig gestellte Werk, das Alexander Puschkins gleichnamiges Drama zur Vorlage hat, die Geschichte des russischen Zaren Boris Godunow, der, um an die Macht zu kommen, im wörtlichen Sinne "über Leichen geht", dann aber an seinem Rivalen, der sich selbst zum rechtmäßigen Erben der Krone erklärt, scheitert. Vor 30 Jahren wurde die Oper, die nicht allzu oft Eingang in die Spielpläne findet, zuletzt in Dortmund gespielt. Nun hat sich Hausregisseurin Katharina Thoma, die erst kürzlich in Frankfurt mit ihrer Inszenierung von Samuel Barbers "Vanessa" auf sich aufmerksam machte, des Stoffes angenommen. Eine düstere Kulisse, die im Wesentlichen aus Bunkern besteht, hat Bühnenbildner Stefan Hageneier errichtet. "Szenisch ist es ein respektabler, musikalisch ein hochklassiger Erfolg", heißt es in "Der Westen". Die Emsdettener Volkszeitung schreibt: "Dicht steigt Thoma ein in die Geschichte, macht die bedrohliche Atmosphäre und brodelnde Aggressivität mit Sängermassen aus dem sehr spielfreudigen Opernchor und Knabenchor der Chorakademie, Extrachor und Statisten greifbar. Mächtig ist die Sängermasse, und wenn sie auftritt, ist die Oper lebendig." Dass Mussorgskys Werk eine Choroper ist, hat auch der Rezensent von "Der Westen" erkannt: "Chor und Knabenchor sind in Bestform." Das Fazit lautet hier: "Sie haben den ‚Boris‘ noch nie gesehen? Hin!". Auch deshalb im Übrigen, weil die letzte Aufführung bereits vor Weihnachten, am 23. Dezember, "über die Bühne" geht. Das Premierenpublikum applaudierte begeistert. Foto: Thomas M. Jauk.Weiterlesen

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