07.01.2013 | Carl Millöckers Operette "Gasparone" ist eine Räuberpistole im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht hoch her zwischen all den echten und vermeintlichen Bösewichten auf der Insel Sizilien, die vom unfähigen und geldgierigen Podestá Nasoni regiert wird. Natürlich geht es auch um die Liebe. Und mit Hilfe eigenwilliger Aktionen, die höchst kriminelle Handlungen zumindest vortäuschen, gelingt es dem Grafen Erminio schließlich, die Hochzeit der geliebten Gräfin Carlotta mit Nasonis geistig minderbemitteltem Sohn abzuwenden und sie schließlich selbst zu ehelichen. Ihr Vermögen ist dabei zwar nicht ausschlaggebend, dem Liebhaber aber auch nicht im Wege… "Gasparone" wurde bei seiner Uraufführung 1884 in Wien ebenso begeistert angenommen wie Millöckers heute bekannteres Werk "Der Bettelstudent". Im Lauf ihrer Aufführungsgeschichte wurde die Operette aber immer wieder verändert, ergänzt, "modisch" auf den neuesten Stand gebracht. Der Rezeption tat dies nicht gut, in Halberstadt entschied man sich daher für eine weitgehend vom Original ausgehende Fassung. "Zum Glück ist die 1884 von Karl Millöcker geschriebene Musik so fein, so filigran, so voller Humor, dass sie unkaputtbar ist. Der Wiener Regisseur Wolfgang Dosch konnte ihrer Verführungskraft voll vertrauen und tat es. Er inszenierte seinen "Gasparone" als heiteres Buffo-Stück in einer eigenen Spielfassung", schreibt die "Volksstimme". Berichtet wird von "glänzenden orchestralen und sängerischen Perlen", und auch das Orchester findet Anerkennung: "Das Orchester unter Michael Korth war vergnüglich…". Foto: Jürgen Meusel