15.01.2013 | Selten gespielt wird diese Oper, die jetzt in Mainz von Christoph Nel inszeniert wurde. Hans Werner Henze hat sich des Kleist-Stoffes angenommen, eines Stoffes, der uns heute recht fremd ist, handelt er doch von militärischem Reglement und der Bedeutung unbedingten Befehlsgehorsams. Henzes langjährige Freundin und Vertraute Ingeborg Bachmann schrieb das Libretto, wobei sie nur etwa ein Drittel des Original-Textes übernommen hat. "Hans Werner Henze komponierte eine unvergleichlich schöne und traurige Musik, die zwischen Traum und Staatsräson einen unendlich reichen Kosmos der Farben und Gefühle entfaltet", kommentiert das Mainzer Theater. Während das Libretto (gemäß der Kleistschen Vorlage) ein günstiges Ende des Dramas vorsieht, lässt Regisseur Nel die Beteiligten am Ende (wie) tot am Boden liegen. Der anfängliche Traum des Prinzen darf sich hier nicht erfüllen. Kritisch bewertet der Berichterstatter von Deutschlandradio Kultur die Regiearbeit: "Christof Nel hat spürbar Angst vor Konzentration und Ruhe", ist dort zu hören. Musikalisch jedoch schwanke "der Abend zwischen gut und großartig. Hermann Bäumer gelingt am Pult des Mainzer Philharmonischen Staatsorchesters eine glänzende Interpretation der Partitur." "Erstklassig" titelt die Berliner Zeitung und schreibt: "Henzes Musik (…) erlebte eine blendende Vergegenwärtigung unter den Händen des Chefs des Philharmonischen Staatsorchesters, Hermann Bäumer." Auch für die Regie findet die Berliner Zeitung positive Worte: "Eine Klang-Invasion, die sich auf die Bühne ausweitete… Man konnte sehr zufrieden sein." Und die Sänger: "Brillant…". Foto: Martina Pipprich