"Mitridate, Re di Ponto" in Mannheim
21.07.2014 | Erst 14 Jahre alt war Wolfgang Amadeus Mozart, als er seine erste "opera seria" schrieb: In Mailand wurde "Mitridate, Re di Ponto" uraufgeführt und sogleich begeistert gefeiert. Vorlage für seine Oper war Jean Racines Tragödie "Mithridate" aus dem Jahr 1673, die das Verhältnis des Königs Mitridate zu seinen beiden Söhnen beschreibt: es geht um Politik und Krieg, um Liebe, Treue und Pflichtbewusstsein. Mitridate stirbt schließlich von eigener Hand, versöhnt sich aber zuvor mit seinen Sprösslingen. Selten gespielt wird diese Oper, das Nationaltheater Mannheim setzte sie jetzt im Rahmen des Mannheimer Mozartsommers aufs Programm - just am Abend des WM-Endspiels. Eigentlich hätten die beiden Brüder von zwei Countertenören gesungen werden sollen; aufgrund einer Erkrankung konnte Zvi Emanuel-Marial allerdings nur spielen, nicht singen. Eingesprungen ist die Sopranistin Mary Ellen Nesi, die aus dem Graben sang. "Großartig wurde sie mit der rasch einstudierten Partie fertig, wie überhaupt der Abend ein Triumph der menschlichen Stimme war", schreibt die Frankfurter Rundschau. Und: "Akkurat und farbenreich stellte sich dazu die Orchestermusik unter der Leitung des die Rezitative auch am Cembalo begleitenden Dirigenten, Pianisten und Alte-Musik-Spezialisten George Petrou dar." Eine "handwerklich sehr gut gemachte Inszenierung von Nicola Brieger" erlebte die Rezensentin des SWR, und im Mannheimer Morgen ist von einer "gelungenen Inszenierung (…) mit eindrucksvollen Bildern" die Rede. Das Foto (Hans Jörg Michel) zeigt Zvi Emanuel-Marial und Clint van der Linde in der Rolle der Brüder.Weiterlesen