Premierenberichte

“La Scala die Seta” in Bielefeld

04.12.2015 | Rossini steht ganz oben auf der Liste der in deutschen Opernhäusern gespielten Komponisten. Eines seiner Frühwerke, die relativ kurze und klein besetzte Oper „La Scala die Seta“ gehört allerdings nicht zu den häufig zu hörenden Werken. Eine bunte Komödie mit Verwechslungen, Verkuppelungsversuchen, Täuschungen hat das Theater Bielefeld auf die Bühne gebracht. Die junge Giulia muss vor ihrem Onkel verheimlichen, dass sie verheiratet ist. Dieser wiederum will sie mit einem vermögenden Weiberhelden zusammenbringen. Daraus entstehen eben jene Turbulenzen, die die Oper zu einer spritzigen Komödie...Weiterlesen

"La Traviata" in Dortmund

03.12.2015 | Verdis „Traviata“ am Opernhaus Dortmund: Die Geschichte eines Pary-Girls, das sein Glück nicht findet. Denn die Gesellschaft kann der Lebedame Violetta ihren Lebensstil nicht verzeihen, auch dann nicht, wenn sie ihm längst abgeschworen hat, sterbenskrank ist und glaubt, endlich die Liebe gefunden zu haben. Geradezu enthusiastisch klingen die Premierenberichte über die Dortmunder Inszenierung von Tina Lanik und über die musikalische Gestaltung, die in den Händen von Motonori Kobayashi liegt. „Herausragende Sängerleistungen, eine packende Inszenierung: Die Oper Dortmund schenkt NRW die bislang...Weiterlesen

"Das schlaue Füchslein" in Darmstadt

30.11.2015 | „Alle Opern haben mir lange Kopfzerbrechen gemacht, mit der Füchsin Schlaukopf aber spielte ich, als ob sie zahm sei“, erklärte Leos Janáček zu seinem Spätwerk, das erst nach und nach die Bühnen eroberte, heute aber zu seinen beliebtesten Opern zählt und auf vielen Spielplänen deutscher Theater zu finden ist. So auch am Staatstheater Darmstadt, wo der junge Regisseur Dirk Schmeding das Werk auf die Bühne brachte. Erzählt wird die Geschichte vom Füchslein Spitzohr und den anderen Tieren des Waldes aus der Sicht eben dieser Füchsin. „Ganz geschickt bewältigt Regisseur Dirk Schmeding die...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" in Leipzig

27.11.2015 | Dreistöckig legt Regeisseur Gil Mehmert Mozarts „Figaro“ in Leipzig an. Die Oper sei „in mehrerer Hinsicht ein stilbildendes Werk mit revolutionärer Spannkraft“, schreibt die Oper Leipzig zur Premiere. Dass dies in der Inszenierung überzeugend umgesetzt wurde, wird von Kritikern bezweifelt. Die drei Stockwerke (oben wohnen Graf und Gräfin, Susanna und Figaro) ermöglichen Simultangeschehen auf verschiedenen Ebenen. Mehmert habe „‘Figaros Hochzeit‘ als eine klassische Commedia dell’Arte in ein Barbiepuppenhaus verpflanzt, das so gemütlich wirkt wie eine Möbelausstellung in drei Etagen“,...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" an der Berliner Staatsoper

25.11.2015 | Ziemlich komisch geht es in Jürgen Flimms Inszenierung an der Berliner Staatsoper zu. Aber nicht albern. „Zuweilen balanciert er in seinem Übermut hart am Rande der Klamotte - aber natürlich, Flimm ist ein Könner, er stürzt nie ab“, schreibt die FAZ. Slapstick und Witz vertragen sich mit Handlung und Musik. Flimm verlegt die Handlung in eine südliche Sommerfrische der 1920er- oder 1930er-Jahre. Als „federleichte Mittsommernachts-Sex-Komödie“ wird dieser „Figaro“ im Tagesspiegel beschrieben. Im Mittelpunkt stehe hier nicht der Klassen-, sondern der Geschlechterkampf. „Man ist es schon fast gar...Weiterlesen

"Der Barbier von Sevilla" in Krefeld

23.11.2015 | Grandiose Pressestimmen über Rossinis „Barbier“ in Krefeld; schon am Premierenabend zeigte sich das Publikum begeistert. Regisseur Kobie van Rensburg hat hier Technik gekonnt, gewitzt und durchdacht eingesetzt. Er arbeitet mit Videos der Sänger-Schauspieler und stellt so eine Gleichzeitigkeit oder rasante Wechsel der Handlungsstränge her. Die Übersetzung des Librettos erfolgt in Gegenwartssprache – und passt einfach. Ende der 1960er-Jahre spielt sich das Geschehen auf der Bühne ab. „Wohl noch nie ist am Theater Krefeld/Mönchengladbach über eine Aufführung ein solcher Jubelsturm herein...Weiterlesen

"La Cenerentola" am Münchner Gärtnerplatztheater

20.11.2015 | 150 Jahre Münchner Gärtnerplatztheater: Das wurde mit der Premiere von Rossinis „La Cenerentola“ gefeiert, allerdings nicht am „Originalschauplatz“, weil dieser seit geraumer Zeit renoviert wird und das Theater kreativ auf diverse Ausweichspielstätten ausweichen muss - diesmal ins Cuvilliés-Theater. Intendant Josef Köpplinger sprach den Geburtstagsgruß und verglich sein Haus mit den vielen Flüchtlingen. Gemeinsam sei ihnen die „Wanderschaft“. Inszeniert wurde die „Cenerentola“ von Brigitte Fassbaender, die aus dem Prinzen gleich mal Ludwig II. machte, den „Kini“, der auch auf sein...Weiterlesen

"Cosí fan tutte" in Wiesbaden

18.11.2015 | Das Theater Wiesbaden hat sich enorm viel vorgenommen in dieser Spielzeit. Am 1. November hatten gleich zwei Opern Premiere: Im kleinen Haus wurde Scarlattis „Die Irrungen der Liebe“ gespielt. Im großen Haus durfte sich das Publikum über eine gelungene Inszenierung des Hausherrn freuen: Uwe Eric Laufenberg entschied sich für eine karge Ausstattung, was dem szenischen wie musikalischen Erlebnis offenbar keinen Abbruch tat. „Er legt die burlesk-karnevalesken Züge dieser angeblichen Seria-Oper frei, seziert aber auch die Bosheit heraus und den bitteren Ernst, der in den schnellen Da-Ponte-...Weiterlesen

"Der Zwerg" in Chemnitz

16.11.2015 | „Der Zwerg“ von Alexander Zemlinsky erzählt eine tragische Geschichte, in die wohl auch persönliche Erlebnisse des Komponisten Eingang gefunden haben. Die spanische Infantin erhält zu ihrem 18. Geburtstag neben vielem anderen einen Zwerg als Geschenk. Dieser, nicht wissend, wie er aussieht, verliebt sich in sie und glaubt sich im siebten Himmel, weil sie ihm Hoffnung macht. Dann sieht er sich zum ersten Mal im Spiegel… 1922 in Köln uraufgeführt wurde „Der Zwerg“ zur meistgespielten Oper des Komponisten in den 1920er-Jahren. In seiner Oper stelle Zemlinsky einer neoklassizistisch-formelhaften...Weiterlesen

"Die Krönung der Poppea" in Pforzheim

13.11.2015 | „Ein Politthriller, der nach wie vor Brisanz hat“. So heißt es im Video-Clip des Theaters Pforzheim, das jetzt Claudio Monteverdis Oper auf die Bühne brachte. Zukünftig will das Haus regelmäßig Werke des Früh-Barock ins Programm nehmen. In der „Krönung“ geht es um Liebe, Eifersucht, Machtspiele und Intrigen. Der römische Kaiser Nero verliebt sich in Poppea; die wiederum will an seiner Seite auf dem Thron sitzen, was ihr am Ende auch gelingt. „Spektakuläre erotische Szenen“ kündigt Regisseur Alexander May im Interview an. Die gibt es wirklich. „Generell ist Mays Inszenierung voller Humor“,...Weiterlesen

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