Premierenberichte

"Viva la mamma!" in Ulm

26.02.2016 | „Theater auf dem Theater“: Das ist „Viva la Mamma“ in Reinkultur. Gaetano Donizetti hat hier eine Persiflage auf den Musiktheaterbetrieb seiner Zeit geschrieben. „Travestie, Klamauk, Sentiment und Satire sind leider viel zu selten im Musiktheater genutzte Ressourcen – hier aber werden sie voll ausgeschöpft.“ So schreibt es das Theater Ulm, das Donizettis „dramma giocoso“ jetzt auf die Bühne brachte. Der Ulmer Intendant inszenierte selbst. „Andreas von Studnitz hat ‚Viva la Mamma!‘ zunächst mal sehr witzig als Schauspiel auf die Bühne gebracht: als Parodie auf deppertes Rampentheater mit...Weiterlesen

"Tannhäuser" in Aachen

24.02.2016 | Sehr international besetzt ist dieser Aachener „Tannhäuser“. Er sehe die Titelfigur als authentischen Menschen im Sinne Martin Heidegger“, erklärt Regisseur Mario Corradi im Interview mit der Aachener Zeitung. Tannhäuser, der Titelheld, lebt die sinnliche Liebe und empfindet (doch) tiefe Gefühle für Elisabeth: Für ihn kein Widerspruch, aber er eckt damit an. Es bestehe die „Gefahr, dass die – im wahrsten Sinne des Wortes – fragwürdige Inszenierung die formidable musikalische Gesamtleistung überlagert“, so das Opernnetz, das von einem „grandios auf Wagner-Romantik eingestimmten Orchester samt...Weiterlesen

"Cosí fan tutte" in Lübeck

22.02.2016 | „Es ist sicher kein Zufall, dass die beiden Menschenkenner Mozart und Da Ponte dieses Komödien-Meisterstück gewissermaßen ohne Vorlage entworfen haben. Beiden war nur allzu klar, dass das menschliche Gefühl der Liebe sich nicht durch Treuefesseln bändigen lässt und im Grunde die regelfreie Zone schlechthin ist.“ So führt das Lübecker Theater in die Neuinszenierung von Mozarts Oper ein, in der es um die Treue zwischen Mann und Frau geht. In Rokoko-Kosüme gekleidet agieren die Figuren in einer großen schwarzen Leere. „Geniestreich: Sandra Leupold inszeniert Mozart in Lübeck… Das genial...Weiterlesen

"Adriana Lecouvreur" in Halle

19.02.2016 | Adriana Lecouvreur hat tatsächlich gelebt. Sie war eine berühmte Schauspielerin und starb 1730, nur 37 Jahre alt, unter ungeklärten Umständen. Eugène Scribe machte im 19. Jahrhundert ein Theaterstück aus der Geschichte, und der Komponist Francesco Cilea, musikalisch in der Nähe von Puccini einzuordnen, gestaltete das Ganze Anfang 1900 zur Oper. Hier wird Adriana mit Hilfe eines Veilchenstraußes von ihrer Nebenbuhlerin getötet. Denn beide lieben Maurizio, den Grafen von Sachsen. In Halle hat nun Ulrich Peters die nicht sehr oft gespielte Oper inszeniert. Das Publikum jubelte begeistert. Und...Weiterlesen

"South Pole" an der Bayerischen Staatsoper

17.02.2016 | Mit großem Publikums- wie Medieninteresse wurde die Uraufführung von Miroslav Srnkas Oper „South Pole“ an der Bayerischen Staatsoper aufgenommen. Eine „Doppeloper“ sei es, erfahren wir im Untertitel. Erzählt wird vom Wettlauf zwischen Robert Falcon Scott und Roald Amundsen auf ihren Expeditionen zum Südpol, die zeitgleich stattfanden, sowohl in der Historie als auch in Srnkas Oper. Die Norweger unter Amundsen sind den Engländern ein wenig voraus und sie gelangen – anders als ihre Konkurrenten – auch wieder zurück in ihr Basislager. Die Briten überleben dieses Abenteuer nicht. Keine geringeren...Weiterlesen

"Die tote Stadt" in Magdeburg

16.02.2016 | Paul lebt in einer „Kirche des Gewesenen“, in der er die Erinnerung an seine tote Frau Maria hochhält. Die Tänzerin Marietta gleicht der Toten so sehr, dass Paul sich ihr nähert, sich in sie verliebt, sie schließlich erwürgt. Realität und Illusion vermischen sich in Erich Wolfgang Korngolds Oper, die er 23-jährig schrieb. Der große Erfolg, der dem Werk in den 1920er-Jahren zuteil wurde, ging in der „kulturellen Gleichschaltung“ der Nazis unter. In Magdeburg nun wurde das Werk wieder aufgeführt – mit großem Erfolg. In dieser Interpretation löst sich das Geschehen nicht, wie das Libretto es...Weiterlesen

"Street Scene" in Pforzheim

12.02.2016 | „Die ganze Welt des Theaters in einer kleinen Straße“: So beschreibt es Regisseur Thomas Münstermann im Video-Interview. Kurt Weills „amerikanische Oper“, die der deutsche Komponist im amerikanischen Exil schrieb, spielt in einer New Yorker Straße und präsentiert das bunte Leben der Bewohner eines Mietshauses – mit unterhaltsamen, aber auch romantischen und dramatischen Passagen. Sie bietet einen Stilmix aus Swing, Blues, lyrischer Oper und Musical – und jeder Stil sei anders, der Musik entsprechend choreografiert, so Münstermann. Getanzt wird auf jeden Fall am Theater Pforzheim. „In Thomas...Weiterlesen

"Il trovatore" in Dessau

10.02.2016 | Verdis Opernklassiker am Anhaltischen Theater Dessau: Die Geschichte zweier junger Männer, die ohne es zu wissen Brüder sind, die die gleiche Frau lieben und in gegnerischen Armeen gegeneinander kämpfen. Hinter allen Verwirrungen und Intrigen: Azucena, die Zigeunerin. „Eigentlich könnte das Ganze auch ‚Azucenas Rache‘ heißen. Was an Verdi, aber in Dessau auch an Rita Kapfhammer liegt“, so die neue musikzeitung (nmz). Regie führte Rebecca Stanzel - sie konnte nicht durchweg überzeugen. „Regisseurin Rebekka Stanzel hält sich mit Deutungsambitionen zurück. Die Bühne von Ausstatter Markus Pysall...Weiterlesen

"Die Banditen" in Braunschweig

08.02.2016 | „Auch Gangster haben Burnout“ titelt die „Neue Braunschweiger“. In der Tat: Die Banditen, um die es in Jacques Offenbachs „opéra bouffe“ geht, sind ein bisschen müde geworden und unzufrieden mit den Erträgen. Das Geschäft lohnt sich nicht mehr – bis sie die Kunde von einem millionenschweren Geldtransfer im Zuge der Hochzeit zwischen der Prinzessin von Granada und dem Herzog von Mantua die Räuberbande erreicht. Nach Festsetzung aller Widersacher (Wirtsleute, Carabinieri, spanische Delegation) gelingt es der Truppe, sich dem Herzog gegenüber als Spanier, die Tochter des Räuberhauptmanns als...Weiterlesen

"Salome" an der Deutschen Oper Berlin

06.02.2016 | „Salome“ von Oscar Wilde stand auf dem Index, als Richard Strauss das Stück in einer Privataufführung erlebte und beschloss, daraus eine Oper zu machen. „Er fordert darin das Genre heraus: Eine rauschhafte und liebestrunkene Musik kontrastiert das denkbar grässlichste, monströseste Geschehen.“ So lesen wir es auf der Webseite der Deutschen Oper Berlin, die die „Salome“ jetzt auf die Bühne brachte. „Wie konnte aus Salome ein Ungeheuer werden: Claus Guth ist dieser Frage in seiner Inszenierung von Richard Strauss' Meisterwerk an der Deutschen Oper Berlin nachgegangen, mit der ihm eigenen,...Weiterlesen

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