Premierenberichte

"Cosí fan tutte" in Schwetzingen (Nationaltheater Mannheim)

09.08.2022 | Das Theater im Schwetzinger Schloss ist ein Theater aus der Zeit Mozarts. Da passt es gut, dass das Nationaltheater Mannheim dieses Haus für einen Mozart-Da Ponte-Zyklus nutzt und mit "Cosí fan tutte" in der Regie von Tatjana Gürbaca einsteigt. „Mozart hören ist wirklich eine Schule des Lebens“, sagt sie im Interview. Und: „Was ich an diesem Stück von Mozart schon immer geliebt habe, ist, dass es wirklich funktioniert wie das Leben selber, dass nämlich Komödie und Tragödie die ganze Zeit Hand in Hand gehen. Man kann jede einzelne Sekunde dieses Stückes von beiden Seiten angucken. Man kann...Weiterlesen

"Nabucco" in Erfurt

04.08.2022 | Die diesjährigen Erfurter Domstufen-Festspiele zeigen Giuseppe Verdis Oper, die von der Unterdrückung des Volks der Israeliten durch den machtbesessenen babylonischen König Nabucco erzählt, von dessen Adoptivtochter Abigaille, die alle Macht und auch den Geliebten der Schwester Fenena für sich will, schließlich aber verliert und sich – wie die anderen Babylonier – vor dem Gott der Israeliten verneigt. Auch Nabucco, der sich zwischenzeitlich selbst zum Gott erhoben hat, konvertiert am Ende, um dann in dieser Inszenierung doch erschossen zu werden. An Bühnenbild und Kostümen haben Regisseur Guy...Weiterlesen

"The Rake's Progress" in Mainz

02.08.2022 | Vom soliden Leben mit seiner Verlobten über den reichen Erben, zum Bordellbesucher, der nicht nur das ganze Erbe verprasst, sondern auch die geliebte Anne Truelove vergisst und schließlich im Irrenhaus landet: Tom Rakewell als tragische Figur in Strawinskys 1951 uraufgeführter Oper hat seinen „Schatten“ in Person von Nick Shadow. Regisseur Immo Karaman und Kostümbildner stellen das Schattenhafte am Staatstheater Mainz auch auf der Bühne dar. Viele schwarz-weiße Karos sind da zu sehen, Shadow trägt schwarz, während die liebende Anne und ihr Vater in weiß gekleidet sind. Das passt zum stark...Weiterlesen

"NOperas! - Kitesh" in Bremen

28.07.2022 | Dritte Rund für das Projekt NOperas!, eine Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater. Träger des Projekts sind die Kunststiftung NRW und das NRW Kultursekretariat, Kooperationspartner ist neben dem Theater Bremen die Oper Halle. Das Projekt soll Akteur/-innen der Freien Szene die Realisierung von Musiktheaterprojekten an deutschen Stadttheatern ermöglichen und widmet sich neuen Formaten eines zeitgenössischen Musiktheaters. In Bremen hat das Kollektiv „Hauen und Stechen“ nun Nikolai Rimski-Korsakows Oper „Die Legende der versunkenen Stadt Kitesh“ als Basis ihrer Performance gewählt,...Weiterlesen

"Die Nase" an der Sächsischen Staatsoper

27.07.2022 | Eine wirklich skurrile Geschichte hat sich Nikolai Gogol mit seiner Novelle ausgedacht. 22-jährig entschied sich Dmitri Schostakowitsch, den Stoff in einer Oper umzusetzen. „Man merkt, hier ist ein Komponist, der sich einfach ausprobieren wollte, der keine Grenzen hat“, erklärt der musikalische Leiter Petr Popelka, der einst als Kontrabassist im Graben der Semperoper saß und nun eine Blitzkarriere als Dirigent hingelegt hat. Es sei „eine packende, auch ans Herz gehende Musik“. „Mit den Musikern der Sächsischen Staatskapelle gelang ihm eine konsequent-lockere Umsetzung der bissig-komplexen...Weiterlesen

"Me and my Girl" an der Musikalischen Komödie Leipzig

24.07.2022 | Für viel Stimmung sorgt Noel Gays Musical Comedy an der „MuKo“ Leipzig, dem Haus, das für gute Unterhaltung im Bereich Operette und Musical steht. 1937 uraufgeführt, erlebte das Werk in den 1980er-Jahren ein Revival. Auch zu dieser Zeit war es, ebenso wie in den 1930er- und 40er-Jahren, noch das meistgespielte Musical in den USA und England. In Deutschland seltener gespielt, wurde es nun von Cusch Jung unter der musikalischen Leitung von Stefan Klingele (beide machen sich in der neuen Spielzeit auf zu neuen Ufern) inszeniert. Bill Snibson, ein junger Mann aus der Londoner Unterklasse, erbt...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Meiningen

19.07.2022 | Bunt und schrill geht es zu in Achim Freyers Inszenierung von Mozarts „Zauberflöte“ am Staatstheater Meiningen. Intendant Jens Neundorff von Enzberg kann sich zum Abschluss seiner ersten Spielzeit in Meiningen über einen schönen Erfolg und ein volles Haus freuen. Freyer arbeitet mit vielen Farben, bunten überdimensionierten Türen und spielerischen Einfällen. Wohl kaum eine andere Oper wurde so unterschiedlich ausgelegt und inszeniert wie Mozarts Spätwerk. „Die bis heute nicht abreißenden Entschlüsselungen reichen von jakobinischer Revolutionspropaganda bis zur archetypischen Symbolik des...Weiterlesen

"Die Teufel von Loudon" an der Bayerischen Staatsoper

16.07.2022 | Liebe bis zur Besessenheit, Teufelsaustreibung, politische Intrige, Folter, Hinrichtung: Krzysztof Penderecki hat sich für seine frühe Oper einen heftigen Stoff ausgesucht, basierend auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1634. Schon Aldous Huxley hat daraus einen literarischen Stoff gemacht, Penderecki hat das Libretto für sein Werk allerdings selbst geschrieben. Eine Nonne, Jeanne, liebt den Geistlichen Grandier, der einerseits Frauenheld ist, sich andererseits den Zorn des mächtigen Kardinal Richelieu zugezogen hat. Dieser will ihn loswerden; da kommen ihm die Anschuldigungen der...Weiterlesen

"Casanova" an der Staatsoperette Dresden

13.07.2022 | „Casanova – berüchtigt als Herzensbrecher und in den Geschichtsbüchern verzeichnet als Lebemann und Kosmopolit. Doch was wäre, wenn den notorischen Frauenheld Zweifel ob seiner Verführungskunst, ja, gar seiner Männlichkeit ergreifen?“, fragt die Dresdner Staatsoperette, fragte wohl auch schon Ralph Benatzky mit seiner Operette, die keine ist: Er nutzte für diese Revue Musik von Johann Strauss. In der Regie von Sabine Hartmannshenn trifft Casanova auf sein Alter Ego, mit dem er eine Männer-WG bewohnt. Und er begibt sich auf eine Reise durch Europa (Start ist in Venedig) und – wie sollte es...Weiterlesen

"Aida" in Karlsruhe

07.07.2022 | „Wir werden dem europäischen Krieg nicht entgehen, und er wird uns verschlingen. Er wird nicht morgen kommen, aber er kommt“, schreibt der erklärte Kriegsgegner Verdi in einem Brief am 30. September 1870. Da war der deutsch-französische Krieg schon im Gange. In Verdis „Aida“ wiederum herrscht Krieg zwischen Ägypten und Äthiopien. Die Oper zeigt den Krieg in seiner ganzen Schrecklichkeit, aber auch sehr innige Szenen von Liebenden, die ihre Liebe bis zuletzt nicht verraten und gemeinsam in den Tod gehen. Am Badischen Staatstheater nimmt Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović Abstand von einer...Weiterlesen

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