Premierenberichte

"Die verkaufte Braut" in Pforzheim

11.12.2019 | Eine „Geschichte über das Erwachsenwerden und die Entdeckung der eigenen Identität“: So beschreibt das Theater Pforzheim die Komische Oper von Bedřich Smetana, die dort ihre Premiere erlebte. Mit dieser Oper avancierte Smetana zum Nationalkomponisten Tschechiens. Regisseur Gregor Horres sieht die Aktualität des Stücks in der Frage, „wie man umgeht mit Spiel und Schein: Was sind wir wirklich? Was geben wir vor zu sein?“ Es geht um drei junge Menschen in einer Dorfgemeinschaft. Aber, so Horres, „in dieser Gemeinschaft finden diese drei jungen Menschen keinen Halt“. Und: „Man könnte dies fast...Weiterlesen

"Tristan und Isolde" in Hildesheim

09.12.2019 | Zur Wiedereröffnung des umgebauten Hauses setzte das Theater für Niedersachsen „Tristan und Isolde“ auf den Spielplan: ein Wagnis, das gelungen ist. Zunächst bestätigen die Kritiker, dass sich die Akustik durch den Umbau deutlich verbessert hat. Und Wagners Oper von Liebe und Tod gelingt in Hildesheim. Regisseur Tobias Heyder setzt eine Kajüte aus Holz auf die Bühne und „nutzte die beengten Verhältnisse des Hauses als Vorteil“, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet. Hier habe sich „ein wirklich packendes Kammerspiel“ entfaltet. „Die große Stärke der Inszenierung ist die...Weiterlesen

"Dinorah" in Görlitz

06.12.2019 | Die Opern von Giacomo Meyerbeer erleben derzeit – nach Welterfolgen zur Zeit ihrer Entstehung bis weit ins 20. Jahrhundert hinein und einer kompletten Ächtung in der Zeit der Nationalsozialisten – eine Renaissance. Die opéra-comique „Dinorah“ allerdings gehört nicht zu den Werken, die in den letzten Jahren vermehrt auf den Spielplänen auftauchen. Umso größer das Verdienst des Gerhart Hauptmann Theaters Görlitz-Zittau, „Dinorah“ auf den Spielplan zu setzen. Zumal die Premiere sehr gut gelang, wie die Kritiker berichten. Die Geschichte um das Liebespaar Dinorah und den Hirten Hoël klingt ein...Weiterlesen

"Samson et Dalila" an der Berliner Staatsoper

05.12.2019 | Auf der Basis eines Textes aus dem Buch der Richter im Alten Testament, der von der Unterdrückung des Volkes Israel berichtet, entstand Camille Saint-Saëns‘ Oper über den unbesiegbar scheinenden Samson, der im Freiheitskampf gegen die Philister zunächst siegreicht ist. Seine Geliebte Dalila findet jedoch seinen Schwachpunkt heraus und verrät ihn an die Feinde. An der Staatsoper Unter den Linden inszenierte jetzt der argentinische Filmregisseur und Drehbuchautor Damián Szifron, der mit seinem Film „Wild Tales – Jeder dreht mal durch“ 2015 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert...Weiterlesen

"Lanzelot" in Weimar

03.12.2019 | „Das Werk ist von höchster Brisanz und gehört in unsere Zeit,“ erklärt Hasko Weber, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar. Sein Kollege Guy Montavon, Generalintendant des Theaters Erfurt, ergänzt: „Ich halte das Stück für einen überaus passenden, wichtigen Beitrag unserer beiden Theater und Orchester zum Gedenken an 100 Jahre deutsche Demokratie und Verfassung.“ Es geht in der Geschichte um Lanzelots Kampf gegen einen Drachen, einen totalitären Herrscher, mit dem sich das Volk arrangiert hat. Und es geht um die Frage, ob die schließlich befreite...Weiterlesen

"Le Grand Macabre" in Dresden

29.11.2019 | Nekrotzar, der „Große Makabre“ will den Weltuntergang herbeiführen, aber es gelingt ihm nicht, weil er im entscheidenden Moment dem Alkohol verfallen ist. Diese kurze Zusammenfassung von György Ligetis Oper deutet schon an, dass es sich um einen reichlich skurrilen Plot handelt. Als Anti-Anti-Oper bezeichnet die Semperoper dieses „monumentale Bildertheater“. Inszeniert hat in Dresden Calixto Bieito, am Pult steht Omer Meir Wellber. Die Welt, die untergehen soll, wird mit Hilfe einer riesigen Weltkugel dargestellt, eines Balls, der an Luft verliert... „Die Inszenierung von Calixto Bieito an...Weiterlesen

"Heart Chamber" an der Deutschen Oper Berlin

26.11.2019 | Auf der oberflächlichen Handlungsebene sei Chaya Czernowins Musiktheaterwerk „letztlich eine Liebesgeschichte“, erklärt Regisseur Claus Guth im Video-Interview. „Aber eine sehr andere Liebesgeschichte, als man das von der Oper kennt“, ergänzt Solist Terry Wey. „Eine ‚Erforschung der Liebe‘ im 21. Jahrhundert nimmt sich Czernowin vor und begegnet dem romantischen Liebesbegriff mit Zweifeln und Destruktion, gleichwohl sie ihre Hoffnung doch auf eine Utopie der Liebe setzt“, erläutert die Webseite der Deutschen Oper Berlin. Die Liebe entsteht dabei in einem banalen Augenblick: Sie lässt ein Glas...Weiterlesen

"Rusalka" in Lübeck

24.11.2019 | Otto Katzameier, renommierter Opernsänger und Gast an zahlreichen Häusern, ist auch als Regisseur erfolgreich, zuletzt am Theater Lübeck mit Antonin Dvoráks Oper über die Nixe Rusalka, die aus Liebe zu einem Prinzen ein Mensch wird, dafür aber ihre Stimme opfern muss und schließlich – nachdem sich ihre Liebe nicht erfüllt – zum Irrlicht wird. „Otto Katzameier hatte das Werk durch seine stringente Regie faszinierend, obendrein bedeutsam interpretiert“, urteilt die neue musikzeitung. „Die choreographische Personenregie entwickelt interaktive Spannung“, schreibt die Deutsche Bühne. Und die...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Mannheim

20.11.2019 | Benjamin Brittens Oper über einen Einzelgänger im Konflikt mit seiner Dorfgemeinschaft, der tragisch endet, ist inzwischen Teil des Repertoires einer Reihe von Opernhäusern. Am Nationaltheater Mannheim inszeniert jetzt Markus Dietz. „Dass Regisseur Markus Dietz ursprünglich Schauspieler war, ist eine gute Voraussetzung für die Gestaltung solch einer schwierigen Charakterstudie“, erklärt das Theater in seiner Ankündigung. Die Rezensenten geben dem Recht und loben die Inszenierung. Der Online Merker schreibt: „Markus Dietz gelingt in seiner Radikalität ein meisterhafter Spagat. Er beschönigt...Weiterlesen

"Yolimba" in Münster

18.11.2019 | Ein Werk, „welches sich jeder Gattungszuschreibung verweigert und einen grenzenlosen Spaß aus Singspiel, Operette und Pantomime serviert“: So beschreibt das Theater Münster diese „Musikalische Posse in einem Akt und vier Lobgesängen“ von Tankred Dorst und Wilhelm Killmayer. Die reichlich groteske Handlung: Ein Magier programmiert die Kunstfigur Yolimba darauf, alle zu töten, die über die Liebe sprechen. Aber er verliert auf ganzer Linie und endet schließlich in der Mülltonne. Der „Prototyp einer frechen Anti-Oper“ sei „Yolimba“, so das Theater, das das Projekt in Kooperation mit der...Weiterlesen

Seiten

Premierenberichte abonnieren