Premierenberichte

"Tagebuch eines Verschollenen" und "Sāvitri" in Köln

22.06.2015 | Dem Liederzyklus „Tagebuch eines Verschollenen“ von Leos Janácek stellte die Kölner Oper Gustav Holsts Kammeroper „Sāvitri“ zur Seite: „zwei in der Zeit des Ersten Weltkriegs entstandene Werke, die beide auf dem Grat zwischen Abschied/Tod und Neuanfang/Freude balancieren“, so die Oper in ihrer Ankündigung. Oper im Museum: Denn diese Inszenierung soll ein musikalische Beitrag zur aktuellen Ausstellung des Kolumba (Kunstmuseum des Erzbistums Köln), „playing by heart“, sein. „Die Oper im Museum überwindet vielleicht Barrieren, macht den Museumsgänger neugierig auf die Musik und den Operngänger...Weiterlesen

"Tannhäuser" in Bielefeld

20.06.2015 | „Tannhäuser“ in Westfalen: Das Theater Bielefeld zeigt die Wagnersche Oper in der Inszenierung von Jochen Biganzoli. „Auf radikale und kluge Weise zugleich stellt Richard Wagner in seinem Tannhäuser die ewig aktuelle Frage, was erfüllte Liebe sei und wie sie im Alltag gelebt werden könne“, schreibt das Theater auf seiner Homepage. Biganzoli erzähle diese aktuelle Geschichte über Außenseiter vor allem in den ersten beiden Akten absolut schlüssig und mit einer intensiven Personenführung, die sich an der Musik orientiere, meint das „opernnetz“. Und die Neue Westfälische meint: „Das Verdienst der...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Koblenz

17.06.2015 | Inzwischen kann man wirklich nicht mehr von einer „selten gespielten“ Oper sprechen: Benjamin Brittens „Peter Grimes“ findet immer häufiger den Weg auf deutsche Opernbühnen. Das mächtige Werk, das dem Orchester, vor allem aber auch dem Chor eine Hauptrolle zugesteht, dreht sich um den eigenbrötlerischen Fischer Peter Grimes, dem die ziemlich dumpfe Dorfgemeinde zunächst skeptisch, im Verlauf der Geschichte zunehmend feindseliger begegnet. Lediglich zwei Menschen halten zu ihm, ein alternder Kapitän und die Lehrerin Ellen Orford, was ihr aber nicht so richtig gedankt wird. Erzählt wird hier...Weiterlesen

"Macbeth" in Augsburg

15.06.2015 | Ziemlich heftig geht es in der Augsburger Inszenierung des „Macbeth“ von Lorenzo Fioroni zu. Der Auftritt von zwei Weihnachtsmännern oder den Hexen als Can-Can-Tänzerinnen ist da eine eher humoristische Variante. Ansonsten ist die Deutung durchaus drastisch zu nennen. „In Fioronis Inszenierung geht es wild zu wie bei Frank Castorf. Wer sich auf die logischen Brüche einlässt, bekommt eine Menge zwingender Dinge zu sehen“, schreibt die Abendzeitung. Und: „Fioroni ist ein exzellenter Handwerker. Er weiß, wie man Chöre führt.“ Im Bayerischen Rundfunk (BR) hören wir: „Giuseppe Verdis 'Macbeth' am...Weiterlesen

"Simon das Findelkind" in Gelsenkrichen

12.06.2015 | „Ein farbenreicher, surrealer Kosmos zwischen Märchen und Alltag, Cabaret-Bühne und Roadmovie, Abgrund und augenzwinkerndem Humor“: so beschreibt das Musiktheater im Revier (MiR) das neue Werk der serbischen Komponistin Isidora Žebeljan, eine Auftragskomposition des MiR, das soeben in Gelsenkirchen seine Uraufführung erlebte. Das Findelkind Simon wird von Mönchen groß gezogen, begibt sich im Alter von 15 Jahren auf die Reise, macht zahlreiche schlechte Erfahrungen, um sich schließlich in Ana zu verlieben. Aber die ist seine Mutter, zeugte ihn seinerzeit mit ihrem eigenen Bruder. Auch diesem...Weiterlesen

"Esame di mezzaotte" in Mannheim

10.06.2015 | Uraufführung in Mannheim: „Esame di Mezzanotte“ beruht auf dem Roman „Mitternachtsabitur“ von Ermano Cavazzoni. Der Autor selbst hat auch das Opernlibretto geschrieben, zu dem Lucia Ronchetti die Musik komponierte. Die Handlung klingt bizarr: Ein junger Mann, Giro Lamenti, erwacht mitten in der Nacht, weil man ihm sein Abitur aberkannt hat. Er muss die Prüfung am nächsten Morgen wiederholen, sein Thema: das 20. Jahrhundert. Also begibt er sich in eine seltsame Bibliothek, die ihm nicht das nötige Wissen vermittelt, wohl aber mit zahlreichen grotesken oder skurrilen Gestalten aufwartet. Regie...Weiterlesen

"Halka" in Kaiserslautern

07.06.2015 | Stanisław Moniuszko gilt als Begründer der polnischen Nationaloper. Zu deren wichtigsten Werken zählt seine Oper „Halka“, in der er nationale Bräuche und Traditionen aufgreift, um patriotische Gefühle zu wecken. Erzählt wird die alte Geschichte von einer Liebe zwischen zwei Menschen, die nicht auf der gleichen gesellschaftlichen Ebene stehen und sich deshalb nicht „kriegen“ können. Janusch ist ein Gutsherr, der die Magd Halka zwar liebt (und sie auch geschwängert hat), der aber dann doch eine Frau seines Standes heiratet. Halka begreift erst sehr spät den Verrat und nimmt sich schließlich das...Weiterlesen

"Lulu" an der Bayerischen Staatsoper

04.06.2015 | „Femme fatale“ und „femme fragile“ gleich „femme totale“: So lautet die Gleichung, die die Bayerische Staatsoper in der Ankündigung zu Alban Bergs „Lulu“ aufstellt. Regisseur Dmitri Tcherniakov arbeitet in der Bayerischen Staatsoper vor allem mit Spiegeln, die die Akteure vervielfachen. „Dmitri Tcherniakov hat den ganzen Plunder aus dem Fin de siècle rausgeworfen. In seiner Neuinszenierung gibt es keinen Zirkus und keine romantische Verklärung der Halbwelt. Auch auf Erotik und Sinnlichkeit ist dieser Regisseur nicht aus“, schreibt die Abendzeitung. Deutschlandradio Kultur berichtet: „An der...Weiterlesen

"Cagliostro in Wien" an der Staatsoperette Dresden

01.06.2015 | Am Anfang war Johann Strauss‘ „Cagliostro“ erfolgreicher als seine „Fledermaus“. Die Menschen waren begeistert von dieser Operette, die aber nach und nach an Popularität verlor. Nun hat die Dresdner Staatsoperette das Werk ausgegraben: „Eine Wiederentdeckung, die sich lohnt“, schreiben die Dresdner Neuesten Nachrichten, und: „Alles in allem eine unterhaltsame Story, die sich mit den schmissigen Melodien von Johann Strauss, einem engagierten Ensemble und pfiffigen Regieideen zu einer spritzigen Komödie entpuppt.“ Die Geschichte vom Betrüger und Scharlatan Cagliostro, der nach Wien kommt und...Weiterlesen

"la bianca notte" in Hamburg

29.05.2015 | Simone Young verabschiedet sich mit einer Uraufführung von der Hamburgischen Staatsoper. Und mit einem Genre, mit dem sie auch gestartet ist: der Künstleroper. Stand zu Beginn ihrer Zeit als Intendantin Hindemiths „Mathis der Maler“ auf dem Programm, war nun Beat Furrers „la bianca notte“ zu sehen, ein Werk, das sich auf den italienischen Dichter Dino Campana und dessen einziges Buch, die „canti ofici“ bezieht. Das Werk erzählt nicht wirklich eine Geschichte, vermittelt aber durch seine musikalischen Bilder einen Eindruck vom Leben des Dichters; die letzten 14 Jahre verbrachte dieser in einem...Weiterlesen

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