Premierenberichte

"Maskerade" in Krefeld

22.04.2013 | 1906 wurde die Oper des dänischen Komponisten Carl Nielsen unter dessen musikalischer Leitung uraufgeführt. Knapp 20 Jahre später hatte die "Maskerade" bereits 50 Inszenierungen erlebt: ein großer Erfolg für das Werk, das heute nur noch selten auf den Spielplänen auftaucht. In amüsanter Weise erzählt es von zwei Vätern, welche ihre Kinder miteinander verheiraten möchten. Dass dieses Ansinnen nach knapp 3 Stunden "Maskerade" im buchstäblichen Sinne doch noch erfolgreich ist, ist allerdings dem Zufall - und natürlich der Liebe - zu verdanken. "Musikalisch kommt das Werk leichtfüßig daher", ist auf der Webseite des Theaters zu lesen. Und das Krefelder Publikum reagierte begeistert. Auch die Presse hat viel Lob für Inszenierung und musikalische Gestaltung - und für den Chor. "Auch der Chor des Theaters Krefeld und Mönchengladbach beweist bei der Maskerade in den diversen Kostümen große Spielfreude", schreibt das Online Musik Magazin. "Mit stimmlichem Glanz und ausgelassener Spielfreude agieren Chor und Sängerensemble", ist in der WAZ zu lesen, und die Rheinische Post berichtet vom "gut disponierten Theaterchor". Auch der Regisseur darf sich über eine gute Presse freuen: "Mit einem frechen Wisch hat Regisseur Aron Stiehl den Staub vergangener Jahrhunderte weggefegt und die zeitlosen Themen Alter gegen Jugend, Realität und Verkleidung ins Heute geholt," findet die Westdeutsche Zeitung. Besondere Beachtung erhält die Kostümbildnerin, die in der "Maskerade" des dritten Aktes der eigenen Kreativität freie Bahn lässt. "Triumph und Sieg des Abends liegt eindeutig in den Händen der Kostümbildnerin Dietlind Konold", schwärmt der Rezensent vom "Opernglas". Insgesamt eine gelungene Aufführung. Foto: Matthias StutteWeiterlesen

"Der Kaiser von Atlantis" in Gelsenkirchen

17.04.2013 | Um den Tod geht es in Viktor Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis", die 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt entstand. Die geplante Aufführung konnte nicht mehr realisiert werden, weil Komponist und Librettist 1994 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Uraufgeführt wurde die Oper dann erst 1975. Seither ist sie auf manchem Spielplan deutscher Theater zu finden, nun auch auf dem des Musiktheaters im Revier (MiR). Der Tyrann Overall legt sich mit dem Tod an, so dass dieser seine Arbeit verweigert. Schließlich muss der Kaiser ihn anflehen, die Menschen wieder sterben zu lassen. Die Bedingung: Er muss als erster sterben… "Viel Beifall für eine musikalisch glänzende und inszenatorisch angemessen zurückhaltende Aufführung", konstatiert die WAZ. Dem Regisseur Carsten Kirchmeier gelinge eine "zeitlose Sicht auf eine Barbarei, der am Ende selbst der Tod den Dienst versagt". Das MiR-Jugendorchester bewältigte den Orchesterpart, auch auf der Bühne standen teils junge Nachwuchssänger. "Was junge Talente zu leisten imstande sind, das wird vom MiR-Projekt nachhaltig unter Beweis gestellt", urteilt "theater pur". Die Ruhrnachrichten erkennen in der Produktion mit jungen Künstlern "eine enorme Leistung, die, als kulturelles Vorbild in unserem Land, gar nicht hoch genug bewertet werden kann". Foto: Pedro MalinowskiWeiterlesen

"Nabucco" in Halle

17.04.2013 | "Va, pensiero - Flieg Gedanke, auf goldenen Schwingen": Kaum ein anderes Opernchorwerk ist so oft gesungen, gehört, gepfiffen worden wie Verdis so genannter Gefangenen- oder auch Freiheitschor, der im 19. Jahrhundert zu einer Art Hymne des nach nationaler Selbstbestimmung strebenden Italien wurde. Mit "Nabucco" landete Giuseppe Verdi seinen "ersten Sensationserfolg", wie auf der Webseite der Oper Halle zu lesen ist, die die Oper im Verdi-Jahr jetzt auf die Bühne brachte. Eine Oper, die von Unterdrückung und Befreiung des jüdischen Volkes handelt, wobei Regisseur Christian Schuller deutliche Parallelen zur Verfolgung der Juden im Deutschland der 30er-Jahre setzt. Zu Beginn erklingt keine Ouvertüre, vielmehr sitzt eine jüdische Familie am Tisch und verfolgt die Nachrichten im Radio… Anschließend erklingt der Eingangschor der Hebräer, vom Rang gesungen. "Der Chor und der Extrachor der Oper Halle (Einstudierung: Jens Petereit) singen ihn vom ersten Rang des Opernhauses klangvoll und mit dramatischem Impuls", schreibt der "Opernfreund". Auch die Mitteldeutsche Zeitung lobt den "von Jens Petereit bestens einstudierten Chor". Und der "Saalereporter" berichtet: "In dieser Aufführung trägt die Professionalität und Hingabe, mit der Orchester und Chor unter der Leitung von Andreas Henning auf der Bühne agieren, zum Erfolg bei. Die Ouvertüre erklingt übrigens erst nach dem ersten Handlungsteil. Selbst die Bildzeitung berichtet über das Opernereignis in Halle: "Herzzerreißend" wird dort getitelt. "Noch nie habe ich diese Oper so intensiv, so herzzerreißend erlebt. Zum Weinen schön", schreibt der Rezensent. Das Foto (Gert Kiermeyer) zeigt Mitglieder des Chores der Oper Halle und Kwan-Keun Lee in der Titelrolle.Weiterlesen

"Gloriana" in Hamburg

15.04.2013 | Keine patriotische Glanzoper, wie es das Uraufführungspublikum vielleicht erwartet hatte, sondern eine Werk, das sich auf die inneren Konflikte der Personen konzentriert: Benjamin Brittens "Gloriana" wurde zwar als Teil der Krönungsfeierlichkeiten der britischen Königin Elisabeth II. 1953 komponiert. Aber das staatstragende Element fehlte; "folgerichtig" fiel die Oper durch und wird bis heute selten gespielt. Simone Young entschloss sich nun, "Gloriana" auf den Spielplan zu setzen. Im Mittelpunkt steht Elisabeth I., eine einsame Frau, die sich im Widerstreit ihrer persönlichen Gefühle für den Grafen von Essex und der vermeintlichen Staatsraison für letztere entscheidet - und schließlich eigenhändig das Todesurteil des Geliebten unterzeichnet. Richard Jones führte Regie und verlegte die Handlung in die Zeit der zu krönenden Elisabeth II. Seine Auslegung stieß beim Premierenpublikum wie in der Presse auf ein geteiltes Echo. Am Ende der Vorstellung war eben viel Beifall auch das eine oder andere Buh zu hören. Die musikalische Interpretation von Simone Young kommt besser an. "Simone Young zeigte am Pult der glänzend inspirierten Philharmoniker großes Gespür für den historisch fein gebrochenen festlichen Glanz sowie für die beunruhigend dunklen Seelen-Farben der Partitur", schreibt die Berliner Morgenpost. "Auch musikalisch kann man die Hamburgische Staatsoper zu dieser Neuproduktion beglückwünschen", berichtet der NDR. Und das Hamburger Abendblatt findet: "Brittens quecksilbrige Instrumentationskunst und sein unerschöpflicher Einfallsreichtum an Motiven und Melodien machen die ‚Gloriana‘ zu einem musikalischen Ereignis, das die Philharmoniker unter Simone Youngs engagierter Stabführung regelrecht auszukosten schienen." Lob gab es durchweg für die großartige Leistung von Amanda Roocroft, die als Darstellerin der Titelfigur drei Stunden lang im Einsatz war. Das Foto (Brinkhoff/Mögenburg) zeigt Robert Murray als Earl of Essex, Amanda Roocroft als Queen Elizabeth I., Clive Bayley als Sir Walter Raleigh, Moritz Gogg als Lord Mountjoy sowie den Chor der Hamburgischen Staatsoper und Statisten.Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Hildesheim

14.04.2013 | "Eigentlich mehr eine personifizierte Idee als ein wirklicher Mensch" sei der Holländer für ihn, erklärt Regisseur Karsten Barthold im Interview mit seinem Dramaturgen anlässlich der Premiere des "Fliegenden Holländers" am Theater für Niedersachsen (TfN). Wagner habe ihn erfunden und idealisiert. Senta wiederum suche nach einem Erlöser. "Ihr Tod ist meines Erachtens weniger eine Opferung für den Holländer als vielmehr ein deutliches Zeichen gegen die Gesellschaft", so Hartmann. Die Inszenierung in Hildesheim sei eine, "die zum Diskutieren anregen kann", schreibt die Hildesheimer Allgemeine und erklärt so die wenigen Buh-Rufe am Schluss einer Premiere, die insgesamt begeistert aufgenommen wurde. "Es lebe das Stadttheater!" erklärt die Hannoversche Allgemeine (HAZ) und konstatiert, dass der "Holländer" "bemerkenswert gelang". Viel Beachtung gab es für die Chöre: den Opernchor des Theaters, Extrachor, Jugendchor des TfN sowie den Männerchor "Eintracht" Bad Salzdetfurth. "Die Chorszenen werden ganz und gar zu (auch optisch) vitalen Zugnummern", findet die HAZ. "Ohnehin waren die Chöre (…) ein Glanzstück der Premiere", ist in der Hildesheimer Allgemeinen zu lesen. Und der "opernfreund.de" meint: "Einmal mehr waren die Chöre ein Pluspunkt der Premiere:" Trotz mancher choreographischer Anforderungen hätten sie "manchen prächtigen Chorklang entwickelt". Foto: Andreas HartmannWeiterlesen

"Götterdämmerung" in Mannheim

10.04.2013 | "Ein ‚Ring‘-Projekt von eigenem Reiz, das fraglos noch für Gesprächsstoff sorgen wird, wenn der Wagner-Wahn des Jubiläumsjahrs 2013 längst abgeklungen ist." So lautet das Urteil der FAZ zur "Götterdämmerung" am Nationaltheater Mannheim. "Denn Freyer versteht sich auf eine Kunst, die selten geworden ist im heutigen Musiktheater: Er kann zaubern - mit Menschen, mit Maschinen." Siegfried im Clowns-Kostüm, die anderen Figuren (abgesehen von Brünhilde und Hagen) als maskierte Puppen: Achim Freyer ist es mit seinem "Ring"-Abschluss gelungen zu provozieren und zu spalten. Während im Publikum nicht alle mit seiner Inszenierung einverstanden waren, zeigen die Medien sich größtenteils begeistert. Zu "einer musiktheatralen Sternstunde" erklärt Deutschlandradio diese "Götterdämmerung". Vom Freyerschen "Bühnenzauber" berichtet auch das Schwäbische Tagblatt. Und während dort über die musikalische Leistung des Orchesters gesagt wird, Dan Ettingers Wagner sei "vor allem eines: laut", wird gerade dieses Laute anderswo ganz anders bewertet. So ist im Deutschlandradio von "Dan Ettingers hervorragendes Dirigat die Rede, "das durch viel Lautes und auch Grobes einen bewussten Kontrast zur Bühnenkälte darstellte". Außerdem heißt es dort: "Hervorragend waren Christoph Stephingers Hagen sowie Thomas Jesatkos Alberich sowie die von Tilman Michael einstudierten Chöre.". Und: "Mit diesem Ring spielt das Nationaltheater Mannheim in der ersten Wagner-Liga." Das findet auch der Rezensent der FAZ. Er weiß von einem "Niveau, das dem der Konkurrenz in Stuttgart und Frankfurt kaum mehr nachsteht", zu berichten: Foto: Hans-Jörg MichelWeiterlesen

"Eugen Onegin" in Mainz

08.04.2013 | Regisseur Johannes Erath setzt in Tschaikowskys "Eugen Onegin" auf ein Einheitsbühnenbild und, wie es derzeit gerne gemacht wird, auf Videoprojektionen. Diese zeigen am Mainzer Staatstheater die weite russische Landschaft als Hintergrund für das Geschehen um den Lebemann Eugen Onegin, der zu spät nach der wahren Liebe greift und dann leer ausgeht. Die Personen der Oper befinden sich auf einer Art Zeitreise, selbst Lenskij ist auch nach seinem Tod im Duell noch präsent. "Der Regisseur Johannes Erath und die Bühnenbildnerin Katrin Connan haben Tschaikowskys russische Seelenlandschaft beherzt aufgeräumt", schreibt die Allgemeine Zeitung Mainz. Insgesamt gelinge "eine musikalisch wie szenisch fesselnde Premiere". Die Frankfurter Rundschau schreibt: "In Mainz setzt Erath die agilen Solisten und den Opernchor klug in Bewegung, mit innigen Begegnungen und ansehnlichen, teils gewitzten Ballszenen." Zugleich allerdings mache "er es sich unsinnig schwer". Musikalisch gibt es weithin großes Lob: Über eine "Inszenierung, die von einer starken Ensemble- und Chorleistung getragen" werde, schreibt die Allgemeine Zeitung Mainz. Und die Frankfurter Rundschau berichtet von einem " musikalisch ohnehin süßen, gleichwohl nicht überzuckerten Abend", der "ein Meisterstück des Ersten Kapellmeisters Florian Csizmadia" sei. Selbst der kritische Rezensent der FAZ erkennt "vereinzelte große musikalische Momente". Das Publikum war weniger kritisch, reagierte mit viel Beifall vor allem für die musikalische Leistung. Das Foto (Martina Pipprich) zeigt Ensemble- und Chormitglieder.Weiterlesen

"I Medici" in Erfurt

04.04.2013 | Text und Musik der Oper "I Medici" stammen von Ruggero Leoncavallo, der zuvor mit seinem "Bajazzo" große Erfolge gefeiert hatte. Leoncavallo hatte eigentlich eine Trilogie schaffen wollen, groß angelegt, mit weiteren Teilen über den Mönch Savonarola und Cesare Borgia. Aus diesen Plänen wurde nichts, aber "I Medici" stieß bei der Uraufführung 1893 auf ein großes positives Echo und wurde vielfach auf europäischen Bühnen gespielt. In Erfurt entdeckte man das Werk nun neu (auf den heutigen Spielplänen ist es sonst nicht mehr zu finden). Die Resonanz ist uneinheitlich. Das Publikum allerdings reagierte begeistert und mit viel Applaus. Ob die Wiederentdeckung tatsächlich notwendig oder sinnvoll sei, darüber scheiden sich die Geister der Beobachter. "Wie eine Art Retro Italianita mit Operettenschlagseite. Irgendwie zwischen die Fronten geraten und da nur in einigen Momenten wirklich interessant." So urteilt die Thüringische Landeszeitung über das Werk. Auch die Thüringer Allgemeine hält die Ausgrabung nicht für lohnend. "Das Engagement des Theaters Erfurt für vergessene Literatur läutet keine Wende in der Rezeptionsgeschichte ein", heißt es da. Ganz anders das "Opernnetz". "Wunderbare Renaissance" wird da getitelt. "‘I Medici‘ ist eine echte Entdeckung, der man einen Stammplatz im Repertoire anderer Häuser gönnen würde." Erzählt wird die Geschichte eines bösartigen Mordkomplotts gegen die Brüder Giuliano und Lorenzo Medici. Am Ende stirbt Giuliano, Lorenzo aber überlebt. "Roman Hovenbitzer, der Regisseur, entwickelt zusammen mit seinem Ausstatter und Bühnenbildner Roy Span ein prächtiges Renaissance-Gemälde", meint der Autor vom "Opernnetz". Und der Chor kommt sehr gut weg: "Musikalisch erreicht der Chor ein Volumen, das die Zuschauer in die Sitze drückt. Stimmlich leistet dieser Chor hier ganz große Klasse." Foto: Theater Erfurt/Lutz EdelhoffWeiterlesen

"Lend me a Tenor" an der Musikalischen Komödie Leipzig

03.04.2013 | "Wenn man dieses Genre liebt, weiß man, dass man hier das beste Ensemble hat. Die Musikalische Komödie ist berühmt für das Genre Operette", erklärt Choreograf und Co-Regisseur Giorgio Madia im "Leipzig Fernsehen". Das mag der Grund dafür sein, dass die Musikalische Komödie Leipzig den Zuschlag für die deutsche Erstaufführung von Brad Carrolls "Lend me a Tenor! Otello darf nicht platzen" erhielt. Und das Ensemble hielt, was man sich von ihm versprochen hatte. Nicht nur das Ballett tanzt da auf der Bühne, sondern auch die beteiligten Sänger sind in - tänzerischer - Bewegung. Die Geschichte ist eine Persiflage auf den Opernbetrieb: Der Startenor eines Opernhauses fällt aus, weil er statt Abführungs- aus Versehen Schlaftabletten genommen hat. DIE Gelegenheit für Max, den Assistenten des Operndirektors, zu zeigen, was er sängerisch draufhat. Mit Erfolg - zumindest bis der eigentliche Star wieder ins Geschehen eingreift. In Leipzig gelingt es, das fast dreistündige Werk spritzig, nie langweilig und nie klamaukig-überzogen, auf die Bühne zu bringen. Daran ist Regisseur (und Tenor-Darsteller) Volker Vogel ebenso beteiligt wie der musikalische Leiter Roland Seiffarth. "Seine [Seiffarths] Leistung samt des Orchesters (...), des Chores und des Balletts unter Giorgio Madia, aller Mitwirkenden (…) sorgten zur Premiere folgerichtig für Standing ovations", ist auf "moritzpress" zu lesen. Die Quintessenz der Leipziger Volkszeitung lautet: "Witziger, rasanter, besser ist Musical derzeit kaum zu haben. Jedenfalls nicht in Deutschland." Das Foto (Bettina Stoess) zeigt Anne-Kathrin Fischer, Ariane Liebau und Verena Barth-Jurca als Opera Guild Ladies sowie Patrick Rohbeck als Henry Saunders.Weiterlesen

"Idomeneo" in Frankfurt

01.04.2013 | Großer Jubel bei der "Idomeneo"-Premiere an der Frankfurter Oper. Das Publikum reagierte begeistert auf das Frankfurter Regie-Debut von Jan Philipp Gloger. "Zu Recht bekommt der Regisseur am Ende Beifall ohne ein einziges Buh", berichten die Stuttgarter Nachrichten. "Die Inszenierung von Jan Philipp Gloger schälte den psychologischen Kern des antiken Stoffes heraus und versetzte ihn in eine zeitlose Moderne", schreibt die Frankfurter Neue Presse. (Und das, obwohl Roberto Saccà, der Darsteller der Titelfigur, mit Krücken auftreten musste.) Dass "Idomeneo" Mozarts große Chor-Oper ist, veranlasst viele Kritiker, den Chor zu bewerten. "Matthias Köhler hat den Chor mit sehr viel Fingerspitzengefühl für die Nuancen der Partitur einstudiert", ist in der Frankfurter Neuen Presse zu lesen. Lob erfährt der Chor auch im Main Echo: "Eine zentrale Rolle spielt der von Matthias Köhler erstklassig vorbereitete Chor, er wird dem einst in Abgrenzung vom überkommenen Rampentheater geprägten Wort vom Sängerdarsteller im Kollektivformat gerecht." Und die Gießener Allgemeine Zeitung meint: "Julia Jones weiß sowohl die Ausdrucksfreude der Chöre zu lenken als auch die bedrohlichen Naturgewalten im Orchester zu bändigen." Die Geschichte des Vaters, der - leichtfertig - das Leben seines Sohnes in Gefahr bringt, ist in Frankfurt durch die Bank gut umgesetzt. Der Beifall: berechtigt. Das Foto (Barbara Aumüller) zeigt Beau Gibson als Oberpriester des Neptun und Mitglieder des Chors der Oper Frankfurt.Weiterlesen

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