"Bablon" an der Bayerischen Staatsoper
05.11.2012 | Groß waren die Erwartungen, immens die Spannung: Das Musiktheaterwerk "Babylon", uraufgeführt in der Bayerischen Staatsoper, versammelte illustre Namen: Einer der renommiertesten Komponisten der jüngeren Generation, Jörg Widmann, hatte zusammen mit dem Philosophen Peter Sloterdijk (Libretto) zwei Jahre lang an der Oper geschrieben. Für die Inszenierung zeichnete Carlus Padrissa/La Fura dels Baus verantwortlich, bekannt für Einfallsreichtum und opulente Interpretationen. Am Pult stand Münchens GMD Kent Nagano. Viel war im Vorfeld berichtet, spekuliert, angekündigt worden. Die Premiere hielt viel von dem, was man sich vorher versprochen hatte; allerdings nicht alles. Besondere Kritik gab es fürs Libretto, Widmann erntete für seine Musik eher Beifall. Großes Lob allerorten für die Sänger. Dabei durften sich die großartigen Solisten ebenso über Zuspruch freuen wie die Kollektive. "Zusammengehalten wird der (…) Premierenabend durch eine von Kent Nagano bewunderungswürdig zusammengehaltene Ensemble- Chor- und Orchesterleistung", schreibt nmz online. Die Süddeutsche berichtet von einem "perfekt besetzte(n) Solistenteam", einem "wunderbar präparierten Chor". "Ein Garant des Premieren-Erfolges war einmal mehr der glänzend disponierte Opernchor", heißt es in der Münchner Abendzeitung. Das Gesamtwerk, in dem es um das Aufeinanderprallen zweier Kulturen (der Bablonier auf der einen, der Juden auf der anderen Seite) und die Liebe zwischen dem Exilanten Tammu und der babylonischen Priesterin Inanna geht, stieß in den Medien auf kontroverse Beurteilungen. "Die Uraufführung der Oper ‚Babylon‘ von Jörg Widmann und Peter Sloterdijk ist geglückt - trotz oder gerade wegen der Kombination aus schräger Musik und philosophischem Anspruch", findet immerhin die SZ. Das Publikum reagierte mehrheitlich begeistert, Buh-Rufe gab es für den Librettisten. Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt August Zirner als Ezechiel, Kai Wessel als Skorpionmensch, Tareq Nazmi als Schreiber, Anna Prohaska als Inanna sowie den Chor und die. StatisterieWeiterlesen