Premierenberichte

"Ariadne auf Naxos" an der Berliner Staatsoper

30.06.2015 | Im Vorspiel des Gemeinschaftswerks von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal gehe es, verkürzt gesagt, um eine besessene Verteidigung der Kunst gegen den Kommerz, im Hauptteil dagegen vor allem um das Verhältnis zwischen Mann und Frau und die verschiedenen Programme von Liebe. So erklärt es die Staatsoper in ihrer Stückbeschreibung. Auf jeden Fall geht es auch um „Theater auf dem Theater“. Keine geringeren als „Skandalregisseur“ Hans Neuenfels und Ingo Metzmacher am Pult haben sich des Werks im Dauer-Ausweichrevier Schillertheater angenommen. Mit großem Erfolg. „Es ist die beste Neuenfels...Weiterlesen

"Madama Butterfly" in Hagen

27.06.2015 | David Belasco, heute nur noch wenigen bekannt, lieferte Puccini im Jahr 1900 mit seinem Einakter „Madam Butterfly“ die Idee für eine neue Oper. Die tragische Geschichte um die Geisha Cio-Cio-San, die auf ihren untreuen Ehemann wartet, um ihm am Ende das gemeinsame Kind zu überlassen und den Freitod zu wählen, hatte nun in Hagen in einer Inszenierung des Intendanten Norbert Hilchenbach Premiere. Hilchenbach lässt das Stück im Japan der Gegenwart spielen, „denn eigentlich geht es in dem Stück ja um eine Frau, die versucht, aus ihrem, von der Gesellschaft und den Konventionen bestimmten, Leben...Weiterlesen

"Tagebuch eines Verschollenen" und "Sāvitri" in Köln

22.06.2015 | Dem Liederzyklus „Tagebuch eines Verschollenen“ von Leos Janácek stellte die Kölner Oper Gustav Holsts Kammeroper „Sāvitri“ zur Seite: „zwei in der Zeit des Ersten Weltkriegs entstandene Werke, die beide auf dem Grat zwischen Abschied/Tod und Neuanfang/Freude balancieren“, so die Oper in ihrer Ankündigung. Oper im Museum: Denn diese Inszenierung soll ein musikalische Beitrag zur aktuellen Ausstellung des Kolumba (Kunstmuseum des Erzbistums Köln), „playing by heart“, sein. „Die Oper im Museum überwindet vielleicht Barrieren, macht den Museumsgänger neugierig auf die Musik und den Operngänger...Weiterlesen

"Tannhäuser" in Bielefeld

20.06.2015 | „Tannhäuser“ in Westfalen: Das Theater Bielefeld zeigt die Wagnersche Oper in der Inszenierung von Jochen Biganzoli. „Auf radikale und kluge Weise zugleich stellt Richard Wagner in seinem Tannhäuser die ewig aktuelle Frage, was erfüllte Liebe sei und wie sie im Alltag gelebt werden könne“, schreibt das Theater auf seiner Homepage. Biganzoli erzähle diese aktuelle Geschichte über Außenseiter vor allem in den ersten beiden Akten absolut schlüssig und mit einer intensiven Personenführung, die sich an der Musik orientiere, meint das „opernnetz“. Und die Neue Westfälische meint: „Das Verdienst der...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Koblenz

17.06.2015 | Inzwischen kann man wirklich nicht mehr von einer „selten gespielten“ Oper sprechen: Benjamin Brittens „Peter Grimes“ findet immer häufiger den Weg auf deutsche Opernbühnen. Das mächtige Werk, das dem Orchester, vor allem aber auch dem Chor eine Hauptrolle zugesteht, dreht sich um den eigenbrötlerischen Fischer Peter Grimes, dem die ziemlich dumpfe Dorfgemeinde zunächst skeptisch, im Verlauf der Geschichte zunehmend feindseliger begegnet. Lediglich zwei Menschen halten zu ihm, ein alternder Kapitän und die Lehrerin Ellen Orford, was ihr aber nicht so richtig gedankt wird. Erzählt wird hier...Weiterlesen

"Macbeth" in Augsburg

15.06.2015 | Ziemlich heftig geht es in der Augsburger Inszenierung des „Macbeth“ von Lorenzo Fioroni zu. Der Auftritt von zwei Weihnachtsmännern oder den Hexen als Can-Can-Tänzerinnen ist da eine eher humoristische Variante. Ansonsten ist die Deutung durchaus drastisch zu nennen. „In Fioronis Inszenierung geht es wild zu wie bei Frank Castorf. Wer sich auf die logischen Brüche einlässt, bekommt eine Menge zwingender Dinge zu sehen“, schreibt die Abendzeitung. Und: „Fioroni ist ein exzellenter Handwerker. Er weiß, wie man Chöre führt.“ Im Bayerischen Rundfunk (BR) hören wir: „Giuseppe Verdis 'Macbeth' am...Weiterlesen

"Simon das Findelkind" in Gelsenkrichen

12.06.2015 | „Ein farbenreicher, surrealer Kosmos zwischen Märchen und Alltag, Cabaret-Bühne und Roadmovie, Abgrund und augenzwinkerndem Humor“: so beschreibt das Musiktheater im Revier (MiR) das neue Werk der serbischen Komponistin Isidora Žebeljan, eine Auftragskomposition des MiR, das soeben in Gelsenkirchen seine Uraufführung erlebte. Das Findelkind Simon wird von Mönchen groß gezogen, begibt sich im Alter von 15 Jahren auf die Reise, macht zahlreiche schlechte Erfahrungen, um sich schließlich in Ana zu verlieben. Aber die ist seine Mutter, zeugte ihn seinerzeit mit ihrem eigenen Bruder. Auch diesem...Weiterlesen

"Esame di mezzaotte" in Mannheim

10.06.2015 | Uraufführung in Mannheim: „Esame di Mezzanotte“ beruht auf dem Roman „Mitternachtsabitur“ von Ermano Cavazzoni. Der Autor selbst hat auch das Opernlibretto geschrieben, zu dem Lucia Ronchetti die Musik komponierte. Die Handlung klingt bizarr: Ein junger Mann, Giro Lamenti, erwacht mitten in der Nacht, weil man ihm sein Abitur aberkannt hat. Er muss die Prüfung am nächsten Morgen wiederholen, sein Thema: das 20. Jahrhundert. Also begibt er sich in eine seltsame Bibliothek, die ihm nicht das nötige Wissen vermittelt, wohl aber mit zahlreichen grotesken oder skurrilen Gestalten aufwartet. Regie...Weiterlesen

"Halka" in Kaiserslautern

07.06.2015 | Stanisław Moniuszko gilt als Begründer der polnischen Nationaloper. Zu deren wichtigsten Werken zählt seine Oper „Halka“, in der er nationale Bräuche und Traditionen aufgreift, um patriotische Gefühle zu wecken. Erzählt wird die alte Geschichte von einer Liebe zwischen zwei Menschen, die nicht auf der gleichen gesellschaftlichen Ebene stehen und sich deshalb nicht „kriegen“ können. Janusch ist ein Gutsherr, der die Magd Halka zwar liebt (und sie auch geschwängert hat), der aber dann doch eine Frau seines Standes heiratet. Halka begreift erst sehr spät den Verrat und nimmt sich schließlich das...Weiterlesen

"Lulu" an der Bayerischen Staatsoper

04.06.2015 | „Femme fatale“ und „femme fragile“ gleich „femme totale“: So lautet die Gleichung, die die Bayerische Staatsoper in der Ankündigung zu Alban Bergs „Lulu“ aufstellt. Regisseur Dmitri Tcherniakov arbeitet in der Bayerischen Staatsoper vor allem mit Spiegeln, die die Akteure vervielfachen. „Dmitri Tcherniakov hat den ganzen Plunder aus dem Fin de siècle rausgeworfen. In seiner Neuinszenierung gibt es keinen Zirkus und keine romantische Verklärung der Halbwelt. Auch auf Erotik und Sinnlichkeit ist dieser Regisseur nicht aus“, schreibt die Abendzeitung. Deutschlandradio Kultur berichtet: „An der...Weiterlesen

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