Premierenberichte

"Die Perlen der Cleopatra" an der Komischen Oper Berlin

12.12.2016 | Wieder einmal hat Barry Koskie an der Komischen Oper Berlin Operette inszeniert. Oscar Straus schrieb „Die Perlen der Kleopatra“ in den 1920er-Jahren als Persiflage auf bürgerlichen Konservatismus. „Seit Barrie Kosky in der Komischen Oper, im Nachfolgebau des damaligen Metropol-Theaters, stimmt die Mischung wieder: Hoch- und Subkultur, rauschhafter Glitter und ironische Pose treffen glücklich aufeinander“, schreibt die Berliner Zeitung. Nicht zuletzt liegt das auch an der schon dauer-gebuchten Dagmar Manzel, die jetzt die ägyptische Königin verkörpert. Besonderer Einfall der Regie: Cleopatra...Weiterlesen

"Lady Macbetz von Mzensk" an der Bayerischen Staatsoper

10.12.2016 | „Eigentlich ein Fall für die Kriminalpolizei“, erklärt „Tatort“-Kommissar Udo Wachtveitl im „Opernkrimi“ auf der Webseite der Bayerischen Staatsoper. Schließlich hat die Titelfigur am Ende drei Männer ermordet, um sich schließlich selbst das Leben zu nehmen. Aber wer schuld ist? Diese Frage stellen Regisseure dieser Oper von Schostakowitsch immer wieder neu. Katerina Ismailowa jedenfalls will sich aus der Tyrannei befreien, in die sie die Heirat mit Sinowi Imailow geführt hat. Also tötet sie Ehemann, Schwiegervater und dann auch noch den untreuen Geliebten, von dem sie sich den Weg in die...Weiterlesen

"Pique Dame" in Chemnitz

07.12.2016 | „Vordergründig eine Glücksspieltragödie aus dem zaristischen Russland, entpuppt sich ‚Pique Dame‘ als eine zeitlose Parabel um die ewig alte Frage, ob und wie das Glück zu bannen, zu berechnen, zu zwingen sei.“ So lesen wir auf der Webseite der Theater Chemnitz, die Tschaikowskys Oper jetzt auf die Bühne brachte. Vorlage ist eine Novelle von Alexander Puschkin, die von einer Liebe erzählt, aber eben auch von der Sucht nach Glück und Geld, welche die Liebe schließlich bezwingt. „Es gibt Inszenierungen, bei denen im Schlussapplaus Enttäuschung hochkriecht - weil man sich nur ungern davon trennt...Weiterlesen

"Tosca" in Halle

05.12.2016 | Sänger-Darstellerin und Bühnenfigur verschwimmen in dieser „Tosca“-Inszenierung von Jochen Biganzoli in Halle. Die „Diva“ (Kammersängerin Romelia Lichtenstein) wird vom Intendanten höchstpersönlich und unter den Blitzlichtern der anwesenden Journaille begrüßt: Alles bereits Teil des Spiels. Am Ende ist Tosca dann wieder Lichtenstein. Dazwischen spielt sich die tragische Liebe der Tosca ab; „den Preis für rückhaltlose Liebe zahlt wieder mal die Frau“ in diesem Bühnenstück, so schreibt es die neue musikzeitung (nmz). Die Kirche ist ein Künstleratelier, in dem die Buchstaben ART riesig das...Weiterlesen

"Lucia di Lammermoor" in Leipzig

03.12.2016 | Katharina Thalbach ist nicht nur Regisseurin, sie ist vor allem auch Schauspielerin. Das zahlte sich in der von ihr inszenierten „Lucia di Lammermoor“ an der Oper Leipzig aus: Denn kurzfristigst war sie gezwungen umzudisponieren: Anna Virovlansky, die die Titelfigur verkörpern sollte, hatte sich wenige Tage vor der Premiere einen Bänderriss zugezogen und konnte nur im Rollstuhl oder auf Krücken auf die Bühne. Kurzentschlossen machte sich Thalbach zu einer Art Geist, der Lucia half, schob und zog – und bekam für diesen Spontaneinfall viel Lob von den Kritikern. Insgesamt kam diese „Lucia“ gut...Weiterlesen

"Die Sache Makropulos" in Freiburg

30.11.2016 | Emilia Marty steht im Mittelpunkt dieser Oper von Leos Jánácek; mit ihr zusammen alle Frauen, die sich zuvor, insgesamt 337 Jahre lang, in diesem Körper aufgehalten haben. Den Anfang machte Elina Makropulos, der ihr Vater einst ein lebensverlängerndes Elixir einflößte, weshalb sie immer noch auf der Welt ist – im Lauf der Jahrhunderte in wechselnden Frauenfiguren. Nun streitet sie um die Herausgabe des Rezepts, um auch weiterhin leben zu dürfen – findet ihre Erlösung aber schließlich im Tod. In Freiburg hat Vera Nemirova eine „atmosphärisch dichte“ (Badische Zeitung) Inszenierung abgeliefert...Weiterlesen

"Tosca" in Lübeck

28.11.2016 | Tilman Knabe hat in Lübeck eine „Tosca“ der drastischeren Art inszeniert. „Die Gewaltexzesse des Stücks, Blut und Folterung werden selbst einem abgebrühten Zuschauer spürbar vor Augen geführt“, berichtet das opernnetz. Regie und Bühnenbild tun sich keinen Zwang an, um den Kampf zwischen verfeindeten politischen Systemen, in deren Schlingen die Liebenden, der Maler Cavaradossi und die Sängerin Tosca, geraten, in blutrünstigen Einzelheiten zu zeigen. „Die ganz große Stärke dieser Inszenierung aber liegt nicht in drastischen Bildern, deren es auch einige zu viel gibt. Die Stärke des Regisseurs...Weiterlesen

"Das Rheingold" in Wiesbaden

25.11.2016 | Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung des „Rheingold“ (er wird bis Mai 2017 in Wiesbaden den ganzen „Ring“ inszenieren) spielt bei den Beduinen, die Götter leben im Zelt. „Der politische und gesellschaftskritische Gehalt des Werks hat bis heute seine Aktualität nicht eingebüßt“, schreibt das Hessische Staatstheater auf seiner Webseite. Dem wird Laufenberg (unter anderem) gerecht, indem er in kurzen Augenblicken Amerikas zukünftigen Präsidenten Donald Trump im Video aufblitzen lässt. Laufenberg „wartete (…) mit einer ganzen Reihe von erstklassigen Sängern auf“, schreibt „Musik heute“...Weiterlesen

"Die Hugenotten" an der Deutschen Oper Berlin

23.11.2016 | „In den ‚Hugenotten‘ ist das historische Geschehen kein austauschbarer Hintergrund für eine große Liebesgeschichte, sondern wird selbst zum bestimmenden Thema“, schreibt die Deutsche Oper Berlin anlässlich der Premiere von Giacomo Meyerbeers Oper, die derzeit eine Renaissance auf deutschen Bühnen erlebt. Die Liebesgeschichte zwischen Raoul und Valentine spielt sich vor dem Hintergrund der grausamen Religionskämpfe des 16. Jahrhunderts ab, welche in der legendären Bartholomäusnacht ihren Höhepunkt fanden. Regisseur David Alden wechselt zwischen den Zeiten, „aber es wird völlig klar, dass...Weiterlesen

"Die Liebe zu den drei Orangen" in Wuppertal

21.11.2016 | Eine groteske Geschichte ist das: Ein Prinz, der an „hypochondriotisch verschleimter Melancholie“ leidet, soll zum Lachen gebracht werden. Und das gelingt erst, indem er drei Orangen begegnet und sich in sie verliebt… In Wuppertal hatte Prokofjews Oper jetzt in einer Inszenierung von Sebastian Welker Premiere. Welker zeigt „Theater auf dem Theater“ und benutzt dafür Riesenbuchstaben, die eben das Wort „Theater“ zeigen. „Die von überdimensionalen Buchstaben geprägte Bühne sowie die von optischer Fantasie nur so überbordenden Kostüme machen dieses Konzept von Anfang an sinnfällig“, lesen wir...Weiterlesen

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