Emilia Marty steht im Mittelpunkt dieser Oper von Leos Jánácek; mit ihr zusammen alle Frauen, die sich zuvor, insgesamt 337 Jahre lang, in diesem Körper aufgehalten haben. Den Anfang machte Elina Makropulos, der ihr Vater einst ein lebensverlängerndes Elixir einflößte, weshalb sie immer noch auf der Welt ist – im Lauf der Jahrhunderte in wechselnden Frauenfiguren. Nun streitet sie um die Herausgabe des Rezepts, um auch weiterhin leben zu dürfen – findet ihre Erlösung aber schließlich im Tod. In Freiburg hat Vera Nemirova eine „atmosphärisch dichte“ (Badische Zeitung) Inszenierung abgeliefert. „Nemirovas Inszenierung erzählt hier auf beklemmende Weise von sexistischer Gewalt und männlichem Voyeurismus“, berichtet die neue musikzeitung (nmz).. Die Hauptrolle der in tschechischer Sprache gesungenen Oper singt eine Muttersprachlerin, Katerina Heblková. Sie „erweist sich als hinreißende Singschauspielerin“, findet die Badische Zeitung. Auch Orchester und Chor machen ihre Sache gut. „Gerhard Markson seziert am Pult des Philharmonischen Orchesters Freiburg regelrecht die Partitur, holt Nebenstimmen heraus und sorgt vor allem für einen steten Fluss, der trotz der vielen Tempowechsel und Generalpausen nie gefährdet ist“, so die nmz. Und die Badische Zeitung urteilt kurz und knapp: „Tadellos die Chor-Herren.“ Am Ende gab es uneingeschränkten und heftigen Beifall für alle Beteiligten. Foto: Maurice Korbel