Premierenberichte

"Triple Bill" in Oldenburg

13.03.2011 | Bob Dylan, Jon Lord von Deep Purple, Eric Burdon, Neil Diamond und andere Musiker, die die späten 60er- und 70er-Jahre geprägt haben, werden in diesem Jahr 70 Jahre alt. Anlass für das Staatstheater Oldenburg, drei Choreografen unterschiedlicher Herkunft und Prägung zu beauftragen, sich mit der Musik dieser Rock- und Pop-Legenden zu beschäftigen und mit der Frage, was diese Musik heute für sie bedeutet: Arco Renz,den gebürtigen Bremer, den Slowenen Iztok Kovac und Omar Rajeh aus dem Libanon. Gemeinsam haben die drei Künstler, dass sie erst nach der 68er-Revolution auf die Welt kamen und die Musik, die aus einem Gefühl von Revolte und Aufbruch entstand, erst im Rückblick wahrgenommen haben. Die Herangehensweise der drei Choreografen ist durchaus unterschiedlich - und sehenswert! Omar Rajeh lebt im Libanon und denkt im Zusammenhang mit den 60er-Jahren vor allem an die goldenen Zeiten seiner Heimat. Das Foto zeigt die Choreografie von Omar Rajeh: "It's May, May-be Or May-never”.Weiterlesen

"I Capuleti et i Montecchi" in Essen

13.03.2011 | In der konzertanten Aufführung der Bellini-Oper in Essen spielten die ca. 40 Herren des Aalto-Opernchores eine Hauptrolle. Wenn die Konzentration ganz der Musik gilt, kann sich jeder einzelne Sänger umso weniger hinter dem szenischen Geschehen verstecken. Die Begeisterung über den musikalischen Eindruck insgesamt, speziell aber auch über die Leistung des Herrenchores war einhellig. Als "fein und schlank" wird der Chor-Gesang in den Ruhr Nachrichten beschrieben , "erstklassig" und "prachtvoll" lauten die Attribute in der Recklinghäuser Zeitung beziehungsweise der WAZ. Das Wagnis, diese Oper, deren Handlung auf der Geschichte von Romeo und Julia basiert, konzertant aufzuführen, ist dank des durchgehend hohen musikalischen Niveaus offenbar gelungen. Das Foto von Matthias Jung zeigt Anna Virovlansky in der Rolle der Julia und Michaela Selinger als Romeo.Weiterlesen

"Triumph der Liebe" in Erfurt

11.03.2011 | Was wäre, wenn Johann Sebastian Bach eine Oper geschrieben hätte? Dirigent Samuel Bächli ist dieser Frage nachgegangen - und hat mit "Triumph der Liebe" seine Antwort vorgelegt. Aus Kantaten Johann Sebastian Bachs hat der Erste Kapellmeister des Theaters Erfurt eine Oper zusammengestellt, die auf dem gleichnamigen Intrigenspiel von Pierre Carlet de Marivaux aus dem Jahr 1732 basiert. Die liebevolle Inszenierung von Bettina Lell ist ein Vergnügen für das Publikum Am Schluss gab es Jubel für alle Beteiligte, insbesondere für die Solisten Julia Neumann und Benno Schachtner. Aber natürlich auch für Samuel Bächli. Unser Foto (Theater Erfurt, Lutz Edelhoff) zeigt Julia Neumann im Männergewand.Weiterlesen

"Lucia di Lammermoor" in Dortmund

11.03.2011 | Die musikalische Leistung des Dortmunder Ensembles wurde einhellig bejubelt, szenisch (Inszenierung: Christian Pade) gab es beim Schlussapplaus auch einige Missfallensbekundungen. Der Regisseur versetzte das Bühnengeschehen hinter eine Käfigwand. Insgesamt war die Premiere unter der musikalischen Leitung von Motonori Kobayashi ein voller Erfolg. Viel Beifall gab es auch für den exzellenten Opernchor (Einstudierung: Granville Walker). Christina Rümann in der Titelrolle zeigte eine ausgezeichnete Leistung. Das Foto (Thomas M. Jauk) zeigt Simon Neal (Enrico) und Stephan Boving (Normanno).Weiterlesen

"Final Fiction" in Braunschweig

03.03.2011 | "Bruchstücke einer Biografie, Fragmente einer Weltanschauung, Blitzlichter einer Lebenshaltung - all die Momente, die großen Wünsche und die bitteren Enttäuschungen ebenso wie die alltäglichen kleinen wiederkehrenden Rituale, sie alle zusammen werden getragen von unserer Sehnsucht nach diesem einen ganz besonderen Leben, der Hoffnung auf ein Etwas, das mich zu diesem einen bestimmten Ich macht." So leitet das Braunschweiger Theater die Beschreibung zur Tanz-Premiere "Final Fiction" in der Choreografie von Jan Pusch ein. "Das ist atemberaubend zu sehen und lässt einen fast etwas berauscht zurück", schreibt Andreas Berger in der "Braunschweiger Zeitung". Der Compagnie attestiert er "teils akrobatische Präzision und stupende Synchronität". Unser Foto (Karl-Bernd Karwasz) zeigt die Ensemble-Mitglieder Sebastian Geiger, Nao Tokuhashi, Jared Marks.Weiterlesen

"Genoveva" am Vogtlandtheater Plauen-Zwickau

02.03.2011 | Das Libretto von Robert Schumanns einziger Oper geht auf eine mittelalterliche Heiligenlegende zurück. Pfalzgraf Siegfried bricht zum Kreuzzug auf und vertraut seine Frau Genoveva seinem Verwalter Golo an. Dieser verliebt sich in seine Herrin, wird von ihr abgewiesen und ersinnt einen gemeinen Racheakt. Regisseur Jochen Biganzoli erzählt die Geschichte für das Theater Plauen-Zwickau aus der Sicht Golos, dem er biografische Züge Schumanns gibt. Ein Mensch, der, frustriert in vielerlei Hinsicht, sich seine eigene Welt baut, in der er mehr und mehr den Kontakt zur Wirklichkeit verliert, in Trugbilder gerät und schließlich in völliger Zerrüttung der Welt verloren geht. Die musikalische Leitung hatte Tobias Engeli. Mit dabei auch der Opernchor, der Männerchor Liederkranz sowie Mitglieder der Singakademie Zwickau. (Foto: Peter Awtukowitsch)Weiterlesen

"Romeo und Julia" in Mannheim

02.03.2011 | Der "Romeo und Julia"-Stoff hat seit Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder Ballettmeister und Choreografen zu Handlungsballetten angeregt. 1938 schuf Sergej Prokofjew seine Ballettmusik, die bis heute in verschiedenen Choreografien zum Repertoire gehört und "Romeo und Julia" zu einem der populärsten Ballette gemacht hat. "Romeo und Julia" handelt von der Bedingungslosigkeit der Liebe. Für Kevin O’Day ist die Frage, wie die Kraft der Liebe und der Drang nach Freiheit ein festes Gefüge erschüttern können, Ausgangspunkt seines Balletts. Der Mannheimer Ballettdirektor erarbeitete damit das erste Handlungsballett für sein Ensemble am Nationaltheater.Weiterlesen

"First Steps" in Coburg

21.02.2011 | Tänzerinnen und Tänzer des Ballettensembles des Landestheaters Coburg waren die Choreografen von "First Steps". Getanzt wurde zu lateinamerikanischer Musik. Coburgs neuer Ballettchef Mark McClain will mit diesem Abend den Choreografen-Nachwuchs im Ensemble fördern. Die Aufgabe, für die ganze Truppe Verantwortung zu übernehmen, stellt die jungen Choreografen vor eine besondere Herausforderung. "Das ist Tanztheater pur!" schreibt die Neue Presse. "Die jungen Choreografen des Coburger Ballettensembles zeigen einen facettenreichen Abend mit tänzerischen Miniaturen in der Coburger Reithalle."Weiterlesen

"Partenope" in Karlsruhe

21.02.2011 | Mit Händels selten gespielter Oper "Partenope" wurden in Karlsruhe die Händel-Festspiele eröffnet. Regisseur Ulrich Peters interessiert sich seit Jahren für dieses Stück, weil es anders sei als die übliche barocke Oper. Partenope, die sagenhafte Gründerin und Königin von Neapel, steht zwischen drei sie umwerbenden Männern. Rosmira, die von einem der drei Werber verlassene Verlobte, versucht währenddessen, ihren Liebsten zurückzugewinnen. Ein raffiniertes Spiel von Werbung und Abweisung, von offenen und geheimen Gefühlen, von Verstellung und Offenbarung nimmt seinen Lauf. "Vom Publikum stürmisch bejubelt gelang bei den Händel-Festspielen mit dieser 'Partenope' eine denkbar launige und vor allem der Sänger wegen höchst erfreuliche Premiere", urteilt Tobias Pfleger auf "klassik.kom". Die musikalische Leitung lag in den Händen von Michael Hofstetter. Das Foto (Jacqueline Krause-Burberg) zeigt - Billard spielend - Polina Pasztircsáka als Partenope und Karolina Gumos als Rosmira.Weiterlesen

"El Cimarrón" an der Staatsoper Unter den Linden im Schillertheater

21.02.2011 | In einem Altenheim in Kuba erzählt der 104-jährige ehemalige entlaufene Sklave Esteban Montejo dem jungen Ethnologen Miguel Barnet seine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Auf Kuba wurden die entlaufenen Sklaven als "Cimarrón" bezeichnet. Mit Hans Magnus Enzensberger als Librettisten schuf Henze wenige Jahre nach den Aufzeichnungen Miguel Barnets seinen "El Cimarrón" für einen Bariton und drei Instrumentalisten. Es handelt sich weniger um eine Oper im strengen Sinne, eher ist es ein Konzertstück mit szenischer Aktion. Im Schillertheater spielte das Ensemble Quillo zusammen mit dem Bariton Hubert Wild. Inszeniert wurde das Werk von Sophia Simitzis. Als "etwas zu hobbykellermäßig gelungen" bezeichnet Kai Luehrs-Kaiser vom rbb Kulturradio die Produktion. Dennoch ist es ein Verdienst, dieses kaum gespielte Werk auf den Spielplan zu setzen. (Foto: Thomas Bartilla)Weiterlesen

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