„Die Zauberflöte (neu)“ lautet die Ankündigung einer Neu-Inszenierung an der Berliner Staatsoper. Was das bedeutet? Die „alte“, seit 25 Jahren gespielte Inszenierung von August Everding steht nach wie vor auf dem Plan. Parallel dazu gibt es nun eine neue von Yuval Sharon. Man wolle Mozarts vielschichtiges Meisterwerk einer neuerlichen Befragung unterziehen, kündigt die Staatsoper an. Sharon orientiert sich an Kleists „Über das Marionettentheater“, ebenso an der Tradition der Wiener Maschinenkomödie. „Bei Sharons Inszenierungsansatz hält die kindliche Phantasie die Fäden in der Hand“, so die Staatsoper. Das bestätigt die neue musikzeitung (nmz): „Die Berliner Neuinszenierung könnte man für eine solche Kinderversion halten, denn Regisseur Yuval Sharon erzählt die Geschichte aus einem kindlichen Blickwinkel.“ Gespielt wird Theater auf dem Theater, genauer: ein Marionettentheater. Sehr begeistert reagieren die Rezensenten nicht auf diese Idee beziehungsweise auf ihre Umsetzung. Man ist sich einig, dass die Beibehaltung der „alten Zauberflöte“ ihre Berechtigung hat. Auch musikalisch scheint nicht alles zum Besten. Immerhin schreibt die nmz: „Sieht man einmal von dem zumeist aus dem Off singenden Staatsopernchor (einstudiert von Anna Milukova) ab, so wurde in dieser Produktion zu wenig staatsoperngerecht musiziert und gesungen.“ Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Florian Teichtmeister als Papageno und Julian Prégardien als Tamino.