Im Video erklärt Regisseur Martin G. Berger sein Regiekonzept für Alban Bergs für das 20. Jahrhundert wegweisende Oper. Er möchte der Titelfigur eine Alternative seines Handelns anbieten. Die Figur des Narren hat er deshalb ausgebaut zu drei Narren (dargestellt durch eine Sängerin, einen Tänzer und eine Schauspielerin). Diese drei agieren in Wozzecks Kopf und sagen ihm: „Es gibt eine Alternative. Bring doch vielleicht nicht deine Frau um, sondern such‘ die Solidarität mit anderen Menschen, die marginalisiert sind.“ Am Ende, nachdem Marie getötet wurde, kehrt Wozzeck in dieser Fassung zu Frau und Kind zurück. Was ist real? Was nur im Kopf passiert? „Die finstere Magie der Szenen ist ein mächtiges Pfund des Abends“, schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). „Musikalisch perfekt gelingt der Abend unter Roland Kluttig mit einem fantastischen Ensemble“, findet die Deutsche Bühne. „Das musikalische Niveau der Aufführung ist sehr hoch und intensiviert die Interpretation des Regisseurs.“ Und noch einmal die WAZ: „Beängstigend gut auch der Chor, die beklemmende Hymne von der Macht als Masse auf den Lippen.“ Das Foto (Matthias Jung) zeigt Heiko Trinsinger als Wozzeck und den Opernchor des Aalto Theaters Essen.