"Ich wollt', ich wär' ein Huhn!" an der Komischen Oper Berlin

„Eine wilde, echt Berliner Melange“: So kündigt die Komische Oper diesen Abend an: Tatsächlich haben der musikalische Leiter, Adam Benzwi, und die Sängerin Anne Sofie von Otter, Lieder ausgesucht, die keiner „politischen Linie“ folgen, sondern ein breites Spektrum aus der Zeit der 1920er- und 1930er-Berliner Jahre repräsentieren, geschrieben und/oder interpretiert sowohl von durch die Nazis verfolgten Künstlern, als auch von solchen, die sich ans System anpassten. Von Ottens Partner ist dabei der Schauspieler Wolfram Koch, der durchaus auch als Sänger reüssiert. „Von seiner Stimme verlangt Koch an seinem ersten Liederabend nie mehr, als sie halten kann. Sie bleibt immer leicht – doch was sie entdeckt, ist ungeheuerlich. Nie klang ‚Lili Marleen‘ so abgrundtief traurig“, schreibt der Tagesspiegel. Eine Mischung aus Konzert und szenischem Spiel (die Regie führte Hausherr Barrie Kosky) erlebt das Publikum an diesem Abend. „Mit wenigen Mitteln gelingt es Kosky, ganz weit weg vom Bild der ‚Goldenen Zwanziger‘ zu landen. Was dabei herauskommt, sind neben urkomischen Szenen vor allem Momente existentieller Einsamkeit“, so der Tagesspiegel. Den beiden Hauptdarstellern auf der Bühne, Anne Sofie von Otten und Wolfram Kocht attestiert die Berliner Zeitung: „Die beiden sind ein tolles Gespann.“ Foto: Monika Rittershaus

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