"Weiße Rose" in Nürnberg

Dass Hans und Sophie Scholl zu Beginn des „Dritten Reiches“ glühende Anhänger des „Führers“ waren, ist bekannt. So werden sie zu Beginn von Udo Zimmermanns Kammeroper in Hitler-Uniform und unter dem Hakenkreuz gezeigt. Nach und nach aber mussten sie feststellen, dass die Nazi-Ideologie ihrem humanistischen Welt- und Menschenbild diametral entgegengesetzt war. Ihren mutigen Widerstand mussten sie 1943 mit der Hinrichtung bezahlen. Die junge Regisseurin Annika Nitsch verfolgt mit ihrer Inszenierung auch das Ziel, der jüngeren Generation nahezubringen, was die Geschwister geleistet haben. Dies sei jungen Menschen oft gar nicht mehr bekannt, erklärt sie. Bestes Beispiel: In der Corona-Pandemie ging „Jana aus Kassel“ durch die Medien, die sich selbst als Widerstandskämpferin sah und sich mit Sophie Scholl verglich. Hans‘ und Sophies Einigkeit im Glauben zeigt die Musik sehr deutlich: Das gemeinsame Gebet ist die einzige Stelle in der Oper, die die beiden unisono singen. „Andromahi Raptis als Sophie und Michael Fischer als Hans bewältigen die Herausforderung mit großer Intensität“, schreiben die Nürnberger Nachrichten. Und die Bayerische Staatszeitung kommentiert: „Udo Zimmermann hat (die) Spiritualität (der gesungenen Texte) in höchste Töne für den Sopranpart getrieben, was Andromahi Raptis äußerst kunstfertig gelingt.“ Gezeigt wird die Oper in der Nürnberger Gustav-Adolf-Gedächtniskirche. Das Foto (Ludwig Olah) zeigt Andromahi Raptis und Michael Fischer in ihren Zellen.

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