Das Hickhack um das Rostocker Volkstheaters reißt nicht ab. Die Rostocker Bürgerschaft hat Oberbürgermeister Roland Methling jetzt beauftragt, eine vorzeitige Vertragsauflösung mit Intendant Sewan Latchinian zu prüfen. Dieser war seinerzeit angetreten, um ein Vierspartentheater zu leiten; nach den jüngsten Beschlüssen wird daraus aber ein Zweisparten-Theater, in dem ausgerechnet Latchinians „Paradedisziplin“, das Schauspiel, gestrichen werden soll. Übrig bleiben nach den derzeitigen Plänen nur Musiktheater und Konzert. Methling denkt jetzt darüber nach, „in Widerspruch zu gehen“, so heißt es im NDR. Latchinian solle das von ihm und dem Kaufmännischen Geschäftsführer geforderte Umsetzungspapier der Kürzungspläne fristgerecht (bis 20. Februar) einreichen. Vom Intendanten seinerseits kommen unterschiedliche Signale. Einerseits hat er zugesagt, das Konzept zu erstellen, andererseits sieht er offenbar die Grundlage seines Vertrags in Frage gestellt und hat eine Anwältin hinzugezogen. Im Raum steht eine Abfindungssumme von 150.000 Euro. Pikant ist diese jüngste Entwicklung auch, weil Methling erst vor wenigen Monaten im Rahmen der Querelen um Mittelkürzungen dem Intendanten gekündigt hatte. Damals hatte die Bürgerschaft diesem Vorgehen nicht zugestimmt; Latchinian musste wieder eingestellt werden.