"Viva la mamma!" in Ulm

„Theater auf dem Theater“: Das ist „Viva la Mamma“ in Reinkultur. Gaetano Donizetti hat hier eine Persiflage auf den Musiktheaterbetrieb seiner Zeit geschrieben. „Travestie, Klamauk, Sentiment und Satire sind leider viel zu selten im Musiktheater genutzte Ressourcen – hier aber werden sie voll ausgeschöpft.“ So schreibt es das Theater Ulm, das Donizettis „dramma giocoso“ jetzt auf die Bühne brachte. Der Ulmer Intendant inszenierte selbst. „Andreas von Studnitz hat ‚Viva la Mamma!‘ zunächst mal sehr witzig als Schauspiel auf die Bühne gebracht: als Parodie auf deppertes Rampentheater mit selbstironischen Zitaten, Stummelbeinen fürs ‚Schlümpfekonzept‘“, schreibt die Südwestpresse. Und später: „Was Andreas von Studnitz inszeniert hat: anfangs sehr witzig, später nur Klamauk.“ Studnitz hat große Textteile neu geschrieben und für Insider durchaus Anspielungen auf die Ulmer Theaterszene eingebaut. „Es wird geflucht, dass sich die Scheinwerfermasten biegen“, hören wir im SWR. Im Zentrum steht die „Mamma“, die vom Bassisten Dominik Nekel gesungen wird. „Der Österreicher Dominik Nekel spielt und singt die wuchtige Mutti mit so viel Witz und Präsenz, dass man ihm tatsächlich ‚Viva‘ entgegenrufen möchte“, schreibt die Augsburger Allgemeine. Der SWR berichtet vom „von Michael Weiger solide dirigierten, solide spielenden Orchester“. Das Publikum zeigte sich teils begeistert, teils kritisch über das Zuviel an Klamauk. Am Ende gab es aber viel Beifall. Foto: Martin Kaufhold

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