"Violett" in Dessau

„Den Zuschauer mit allen Sinnen anzusprechen und ihn zum Teil des Geschehens zu machen“ sei Wassily Kandinskys Anspruch gewesen, ebenso wie der des Bauhaus-Direktors Walter Gropius, schreibt das Anhaltlische Theater Dessau-Roßlau zur Einführung. Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums hat die Stiftung Bauhaus Dessau das Festival „Bühne Total“ initiiert. In diesem Rahmen erlebte Kandinskys Bühnenkomposition „Violett“ ihre Premiere im Theater. Kein Schauspiel, keine Oper, eher eine unverbundene Folge von verschiedenen Szenen, wobei am Anfang ein Paar aus Mann und Frau steht, das nicht allzu glücklich miteinander ist. Kandinsky hat zu seiner Schöpfung keine Musik vorgeschrieben; in Dessau kommt sie von Ali N. Askin: eine Uraufführung. Regisseurin Arila Siegert ist auch Choreografin; sie versetzt die Darsteller, auch den Chor, durchaus „in Bewegung“. Das Publikum sitzt auf der Bühne, die Orchestermusiker verteilen sich im Raum. „Die Performance dauert ca. 80 Minuten, und es handelt sich bei ihr um einen Farb- und Klangrausch allererster Sahne“, schreibt Der Freitag. „Ich bin sehr glücklich aus dem Theater gekommen“, lautet das Fazit des MDR-Rezensenten nach einer begeisterten Schilderung des Bühnengeschehens. Das Foto (Claudia Heysel) zeigt den Opernchor und Statisterie des Anhaltischen Theaters Dessau.

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