VdO und GDBA: Volkstheater Rostock = Konzerthaus mit Schauspielbespielung

VdO und GDBA haben sich in einer gemeinsamen Presseerklärung zur Situation des Volkstheaters Rostock zu Wort gemeldet (s. unsere Meldung vom 21.7.15). Fristgerecht hatte Stefan Rosinski, kaufmännischer Leiter des Hauses, das geforderte Umsetzungskonzept vorgelegt, das die Folgen der geplanten Zielvereinbarungen mit dem Land detailreich präsentiert: Von den 270 Beschäftigten des Volkstheaters Rostock wären 34 von betriebsbedingten Nichtverlängerungen und 46 von betriebsbedingten Kündigungen betroffen. Weitere Mitarbeiter würden in Rente gehen. Zum Sommer 2017 würden die Sparten Musiktheater und Tanztheater abgewickelt, der Gästeetat gekürzt und die Schauspielsparte bis auf sieben Darsteller zusammengestrichen.

Das, so heißt es in der Pressemitteilung der Künstlergewerkschaften, wäre das Ergebnis eines Spardiktats, das dem Volkstheater durch die verantwortlichen Politiker aufgezwungen werde. „Die Konsequenz der monate- und jahrelangen Debatten wäre der radikale Abbau eines traditionsreichen Hauses und die Entlassung eines großen Teils der Beschäftigten. Aus dem bisher propagierten 2+2-Modell wird ein 1,5+0 Szenario. Die vollmundigen Versprechen von Oberbürgermeister Roland Methling, den Theaterstandort Rostock zu erhalten und den Bürgern ein interessantes und abwechslungsreiches Theaterangebot zu bieten, sind offenbar gegenstandslos geworden – auch wenn dem OB die Problematik nach eigenen Worten „schleierhaft“ ist und er die von ihm erzwungenen Sparüberlegungen des Theaters nun als „einzige Bankrotterklärung“ sieht.“

GDBA und VdO haben Oberbürgermeister Roland Methling und Kulturminister Mathias Brodkorb (SPD) aufgefordert, ihren „desaströsen Kurs des Theaterabbaus in Rostock in letzter Minute doch noch zu korrigieren“! „Die Bürgerschaft muss die Entscheidung erneut an sich ziehen. Die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns hat besseres - ein funktionierendes - Stadttheater verdient!“